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DOI: 10.1055/s-0044-1784048
Hashimoto-Thyreoiditis – Risikofaktor für die Entstehung von Schilddrüsenkarzinomen
Einleitung Die Hashimoto-Thyreoiditis (HT) gehört zu den häufigsten Autoimmunerkrankungen. Aufgrund Häufigkeit und Manifestationsorgan spielt sie in der HNO-ärztlichen Versorgung eine wichtige Rolle. Anhand eines Falls soll der Einfluss der HT auf die Prävalenz von Schilddrüsenkarzinomen dargestellt werden.
Material und Methoden: Fallbericht
Ergebnisse Eine 46-jährige Patientin stellt sich mit einer Raumforderung zervikal links in Level IV zur Abklärung in der Ambulanz vor. Nebenbefundlich ist seit 10 Jahren eine HT mit zunehmender Hypothyreose / Substitutionsbedarf bekannt. In der Sonographie zeigt sich ein metastasensuspekter, glatt begrenzter, teils solider und teils zystischer Lymphknoten bei hypoplastischer Schilddrüse ohne eindeutige Knotenbildung. In der diagnostischen Lymphknotenexstirpation wird eine Metastase eines papillären Schilddrüsenkarzinoms nachgewiesen. Dementsprechend folgt anschließend eine totale Thyreoidektomie mit beidseits zervikozentraler und links laterozervikaler Lymphadenektomie. Histologisch ergab sich ein Primarius im linken Schilddrüsenlappen (pT1a / Mikrokarzinom, TDmax 0,25 cm). Im weiteren Verlauf erfolgte eine Radiojodtherapie, im follow-up nach zwei Jahren zeigte sich kein Anhalt für Rezidiv.
Diskussion Die HT geht mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Malignomen einher, z.B. papillären Schilddrüsenkarzinomen oder Non-Hodgkin Lymphomen der Schilddrüse. Regelmäßige Ultraschallkontrollen der Schilddrüse und auch der Lymphabflusswege sind bei diesen Patient*innen daher sinnvoll. Die differentialdiagnostischen und therapeutischen Implikationen dieser Risikokonstellation spielen in der HNO-ärztlichen Versorgung eine wichtige Rolle.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
19. April 2024
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