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DOI: 10.1055/s-0044-1781909
Bayerisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsschutz im Klimawandel
Hintergrund: Der Klimawandel stellt eine zunehmende Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Dabei spielen sowohl direkte Auswirkungen in Form von Extremwetterereignissen, wie Hitze und Starkregen, als auch indirekte Auswirkungen, wie eine vermehrte Anzahl an Infektionserkrankungen oder eine veränderte Belastung durch Pollen, eine Rolle. Um die negativen Folgen abzumildern, erfordert es Anpassungsstrategien. Am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurde zu diesem Zweck das Bayerische Kompetenzzentrum für Gesundheitsschutz im Klimawandel gegründet. Dieses soll die Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels unterstützen und durch Kompetenzbündelung im Bereich Klimawandel und Gesundheit Synergieeffekte schaffen.
Aktivitäten: Das Bayerische Kompetenzzentrum für Gesundheitsschutz im Klimawandel gliedert sich in drei Schwerpunkte: Dazu gehört unter anderem die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsschutz im Klimawandel (LAGiK), die sich zum Ziel gesetzt hat, die bayerischen Bürgerinnen und Bürger auf die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten. Besonders vulnerable Personengruppen stehen dabei im Fokus der interdisziplinären Zusammenarbeit. Das Hitzemanagement als weiterer Bereich des Kompetenzzentrums bietet den bayerischen Kommunen Unterstützung bei der Erarbeitung und Umsetzung von Hitzeschutzmaßnahmen, beispielsweise durch fachliche Beratung oder Informationsveranstaltungen. Der dritte Schwerpunkt des Kompetenzzentrums setzt sich aus den (Forschungs-)Projekten im Bereich Klimawandel und Gesundheit am LGL zusammen. Beispielsweise wurden im Projekt „KlapP“ vulnerable Personen im Bereich der Pflege adressiert und bezüglich Pflege bei Hitze sensibilisiert. Die Inhalte wurden sowohl für Berufspflegende als auch pflegende Angehörige durch Informationsmaterialien und Schulungen vermittelt. Im Projekt „HitziG“ wurde ein Hitzeaktionsplan für eine Gesundheitsregionplus erstellt, wobei die gewonnenen Erkenntnisse im Nachgang auch für andere Kommunen zugänglich gemacht werden. Das Verbundprojekt Klimawandel und Gesundheit (VKG) wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) und vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) gefördert und dient der evidenzbasierten Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels. Verschiedene Forschungseinrichtungen arbeiten hierfür zusammen und führen unter anderem Projekte zu vektorübertragenen Krankheiten und Pollenflug durch.
Schlussfolgerung: Die Aktivitäten des Bayerischen Kompetenzzentrums für Gesundheitsschutz im Klimawandel zeigen auf, wie den zunehmenden Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel facettenreich auf Landesebene begegnet werden kann.
Publication History
Article published online:
10 April 2024
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Georg Thieme Verlag
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