Pneumologie 2024; 78(S 01): S113-S114
DOI: 10.1055/s-0044-1778982
Abstracts
Thoraxchirurgie, Lungentransplantation

Lobektomie oder Shaving zur operativen Lungenvolumenreduktion – Analyse der Daten des Lungenemphysemregisters

S Sklenar
1   Klinik für Thoraxchirurgie; Vivantes Klinikum Neukölln; Lungenzentrum Neukölln
,
S Eggeling
2   Vivantes Klinikum Neukölln; Klinik für Thoraxchirurgie; Lungenzentrum Neukölln
,
S Eisenmann
3   Universitätsklinikum Halle (Saale); Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin I; Pneumologie
,
S Gläser
4   Klinik für Innere Medizin – Pneumologie und Infektiologie; Netzwerk für Gesundheit Gmbh; Le-Register e.V.
,
C Grah
5   Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe; Klinik Havelhöhe Berlin; Klinik für Innere Medizin und Pneumologie
,
M Hinterthaner
6   Georg-August-Universität Göttingen; Klinik für Thoraxchirurgie; Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie
,
T Bauer
7   Helios Klinikum Emil von Behring; Klinik für Pneumologie
,
S Kurz
8   Evangelische Lungenklinik Berlin; Pneumologie; Le-Register e.V.
,
M Krueger
9   Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau; Klinik für Thoraxchirurgie; Klinik für Thoraxchirurgie
,
J Rückert
10   Campus Charité Mitte; Klinik F.Allgem.-,Visceral-, Gefäß-U.Thoraxchirurgie; Le-Register e.V.
,
B Schmidt
11   Drk Kliniken Berlin | Mitte; Lungenklinik Mitte
,
O Schega
12   Johanniter-Krankenhaus; Klinik für Thoraxchirurgie; Thoraxchirurgie
,
P Schneider
13   Drk Kliniken Berlin | Mitte; Klinik für Chirurgie und Thoraxchirurgie; Lungenkrebszentrum
,
S Andreas
14   Lungenfachklinik Immenhausen
,
J Pfannschmidt
15   Helios Klinikum Emil von Behring; Lungenklinik Heckeshorn; Klinik für Thoraxchirurgie
,
B Becke
16   Johanniter Krankenhaus Treuenbrietzen; Klinik für Pneumologie und Thoraxchirurgie; Pneumologie
,
F Stanzel
17   Lungenklinik Hemer; Pneumologie Ii; Schwerpunkt Thorakale Endoskopie
,
R Hübner
18   Med. Klinik M.S. Pneumologie und Infektiologie; Klinik für Pneumologie, Beatmungsmedizin und Intensivmedizin Mit Dem Arbeitsbereich Schlafmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Germany; Le-Register e.V.
,
A Holland
19   Philipps-Universität Marburg; Innere Medizin; Sp Pneumologie
,
A Kirschbaum
20   Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinik Marburg
,
S Welter
21   Lungenklinik Hemer; Thoraxchirurgie
› Author Affiliations
 
 

    Trotz der breiten Anwendung der endobronchialen LVR stellt die chirurgische LVR weiterhin ein weltweit etabliertes Verfahren in der Therapie des schweren Lungenemphysems dar. Technisch erfolgt die operative LVR durch die peripher atypische Resektion von betroffenen Lungenanteilen (shaving) oder eine Lobektomie des durch das Emphysem am meisten veränderten Lappen. Bisher gibt es nur keine Studien die beide Verfahren direkt miteinander Vergleich. Eine erste Auswertung der Daten des Lungenemphysemregisters e.V. soll klären, ob ein Verfahren dem anderen überlegen ist

    Im Lungenemphysemregister werden deutschlandweit prospektiv Behandlungsdaten von Patienten mit einem schweren Lungenemphysem gesammelt, die nach einheitlichen Kriterien eine chirurgische oder endobronchiale Therapie zur LVR erhalten. Im Rahmen des Follow-up werden Daten der Lebensqualität sowie Belastbarkeit als auch Lungenfunktionsparameter erhoben.

    Von September 2017 bis Ende 2022 wurden 227 Patienten, bei denen eine operative LVR erfolgte, eingeschlossen. Die Patienten erhielten häufiger ein Shaving (64%) als eine Lobektomie (36%). Hinsichtlich der FEV1 und des RV unterschieden sich beide Gruppen nicht signifikant sowohl präoperativ als auch im 24 Monats Intervall. In beiden Gruppen (Shaving/Lobektomie) zeigte sich eine signifikante Verbesserung der FEV1 nach 3 und 24 Monaten um 20%/ 27% und 10% / 13% sowie Verminderung des RV um 19%/ 20% und 13%/ 30%. Hinsichtlich des 6MWT zeigt sich entsprechend eine Erhöhung um 21%/ 26% und 18%/ 33%. Beim mMRC zeigt sich nach 3 Monaten eine Verbesserung von 3,05 bzw. 3,07 auf 2,55 bzw. 2,13. Im 24 Monats-Intervall zeigt sich zwar eine Verbesserung von 3,06 bzw. 2,67 auf 2,59 bzw. 2,33. Diese Verbesserung ist jedoch nicht signifikant. Bei allen Qualitäten, gab es zu keinem Untersuchungszeitpunkt signifikante Unterschiede zwischen Patienten, die ein Shaving oder eine Lobektomie erhalten haben.

    Die Ergebnisse zeigen, dass beide Therapieverfahren zu einer signifikanten Verbesserung der untersuchten Parameter im 3- und 24 Monats-Follow-up führen. Keines der beiden Verfahren ist dabei dem anderen überlegen. Die weitere Datenanalyse, ob sich eine Überlegenheit eines der beiden Therapieverfahren in einer bestimmten Befundkonstellation zeigt, ist eine der Aufgaben zukünftiger Analysen.


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    Publication History

    Article published online:
    01 March 2024

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