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DOI: 10.1055/s-0044-1778918
Interstitielle Lungenerkrankung (ILD) unter CDK4/6-Inhibitor-Therapie nach Strahlentherapie.
Einleitung Interstitielle Lungenerkrankungen sind nach Strahlentherapie bei Mamma-Karzinom bekannt. Bei Auftreten einer ILD unter einer der Strahlentherapie nachfolgenden Therapie mit CDK4/6-Inhibitoren und Aromatase-Hemmern stellt sich differentialdiagnostisch zusätzlich die Frage einer pulmonalen Toxizität der CDK4/6-Inhibitor-Therapie.
Kasuistiken 2 Patientinnen mit vorbekanntem Mamma-Karzinom und vorausgegangener Strahlentherapie wiesen unter einer, im Einzelfall schon seit 3 Jahren bestehenden Therapie mit einem CDK4/6-Inhibitor und einem Aromatasehemmer, eine ILD auf. Die erste Patientin wurde zunächst mit V.a. Lymphangiosis carincomatosa eingewiesen, die sich im CT jedoch einem NSIP-Muster zuordnen ließ, die zweite mit flächigen, im CT COP-ähnlich imponierenden Infiltraten. Beide boten eine schwere lymphozytäre Alveolitis mit 46% und 74% Lymphozytenanteil. Unter Pausierung der Medikation und einer Steroidtherapie zeigte sich bei beiden eine klinische und radiologische Befundbesserung.
Diskussion Bislang existieren nur wenige Berichte über pulmonale Nebenwirkungen von CDK4/6-Inhibitoren. Im Vordergrund stehen interstitielle Lungenveränderungen, die üblicherweise kurze Zeit, aber auch mit deutlicher Latenz nach Therapiebeginn auftreten. Die Inzidenz im klinischen Alltag muss als höher angesehen werden als in den klinischen Studien. Bei COP-ähnlichem Muster müssen sie differentialdiagnostisch gegenüber interstitiellen Veränderungen nach Strahlentherapie abgegrenzt werden.
Schlussfolgerung Bei Patientinnen unter CDK4/6-Inhibitor-Therapie sollte bei pulmonalen Symptomen und interstitiellen Veränderungen eine Medikamenten-Nebenwirkung in Betracht gezogen werden.
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Publication History
Article published online:
01 March 2024
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Georg Thieme Verlag
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