Pneumologie 2024; 78(S 01): S57
DOI: 10.1055/s-0044-1778859
Abstracts
Pulmonale Hypertonie und Kardiorespiratorische Interaktionen

Biomarker für die Diagnose und die Beurteilung des Schweregrads der Erkrankung bei präkapillärer pulmonaler Hypertonie

K Rososinska
1   Innere Medizin V Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar; Zentrum für Seltene Erkrankungen Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar
,
P Markwirth
2   Innere Medizin III Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar
,
R Kaiser
3   Innere Medizin Knappschaftsklinikum Saar Püttlingen
,
F Trudzinski
4   Allgemeine Ambulanz Thoraxklinik Heidelberg
,
B Weingard
5   Innere Medizin V Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar
,
R Bals
5   Innere Medizin V Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar
,
H Wilkens
5   Innere Medizin V Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar
› Institutsangaben
 
 

    Biomarker für die Diagnose und die Beurteilung des Schweregrades der Erkrankung bei präkapillärer pulmonaler Hypertonie.

    Autoren: K. Rososinska, P. Markwirth, R. Kaiser, F. Trudzinski, B. Weingard, R. Bals, H. Wilkens

    Einleitung Das N-terminale natriuretische Peptid vom B-Typ (NT-proBNP) ist ein etablierter Biomarker bei pulmonaler Hypertonie (PH). Für andere Biomarker liegen nur wenige Daten vor. Wir haben mehrere Biomarker auf ihren diagnostischen Wert für die präkapilläre PH (pPH) untersucht.

    Methodik Es wurden folgende Biomarker untersucht: MR-proANP, NT-proBNP, NT-proCNP, DNO sowie sST2 und sVEGFR-1. Die Konzentrationen der Biomarker wurden im Blut von 58 Patienten mit pPH (PAH N=38, LD N=14, CTEPH N=6) und von 21 gesunden Personen bestimmt. Die MR-proANP-Analyse wurde mit der automatisierten Kryptor-Plattform durchgeführt, NT-proCNP, DNP, sST2 und sVEGFR-1 mittels ELISA. Es wurde der Zusammenhang der Biomarker mit hämodynamischen Parametern, funktionellem Status der Patienten und Nierenfunktionseinschränkung überprüft. Der diagnostische Wert der einzelnen Biomarker für die Diagnose von PH wurde anhand von Gruppenvergleichen und ROC-Analysen untersucht.

    Ergebnisse MR-proANP war in der Gruppe der PH-Patienten signifikant höher als in der Kontrollgruppe (118,9 pmol/l [55,54-222,4] vs. 26,1 pmol/l [17,54-54,23] p<0,001). Auch sST2-Spiegel waren in der PH-Gruppe höher als in der Kontrollgruppe (510,3 pg/ml [194,0-378,5] vs. 173,1 pg/ml [164,5-357,2] p<0,001). Keiner der anderen Biomarker zeigte relevante Unterschiede zwischen den Gruppen.

    MR-proANP und sST2 korrelierten auch mit hämodynamischen Parametern wie RAP, PAPm, TPG und SvO2. MR-proANP und sST2 korrelierten mit dem funktionellen Status der Patienten, zudem waren die Konzentrationsspiegel der Biomarker mit abnehmender Nierenfunktion steigend. ROC-Analysen ergaben, dass sowohl MRproANP als auch sST2 das Vorhandensein von PH anzeigten (AUC 0,885 bzw. 0,778, jeweils p<0,0001).

    Schlussfolgerungen Von den untersuchten Biomarkern waren insbesondere MR-proANP und sST2 Indikatoren für das mögliche Vorhandensein von PH und die Schwere der Erkrankung und könnten daher für das Screening und die Überwachung von Patienten mit pPH nützlich sein.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    01. März 2024

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