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DOI: 10.1055/s-0044-1778842
Non-invasiv quantifiziertes RV-PA Coupling als unabhängiger Prädiktor für das Überleben beim NSCLC
Hintergrund: Das Bronchialkarzinom (BK) stellt global die führende Todesursache neoplastischer Erkrankungen dar. Patienten mit BK weisen ein vermehrtes Vorkommen von Komorbiditäten, insbesondere kardiopulmonal, auf, welche prognosebestimmend sein können. Zuletzt war die Pulmonale Hypertonie (PH) im Rahmen des BK als Komorbidität vermehrt in den Fokus gerückt. Obwohl die rechtsventrikuläre Funktion in Relation zur pulmonalarteriellen Nachlast, das sog. RV-PA Coupling, im Rahmen der PH ursächlich für klinische Symptome und prognosebestimmend ist, ist sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht hinreichend bei Patienten mit BK untersucht worden.
Methoden Prospektiv im Gießener „Pulmonary Hypertension in Lung Cancer“ Register eingeschlossene Patienten mit histologisch bestätigtem BK wurden vor Therapiebeginn umfangreich echokardiographisch mittels Doppler-, Strain- und 3D-Echokardiographie untersucht. Das Gesamtüberleben wurde untersucht mittels Kaplan-Meier, sowie uni- und multivariater Cox Regressionsanalyse. P-Werte<0.05 wurden als signifikant erachtet.
Ergebnisse 220 Patienten mit NSCLC wurden in die Analyse eingeschlossen. RVGLS/PASP konnte in der univariaten Cox Regression als Einflussfaktor auf das Gesamtüberleben bestimmt werden (HR: 10,00, CI: 2,93-34,18, p<0,001). In der multivariaten Cox Regressionsanalyse korrigiert auf Alter, CRP, PAAT, non-invasive PH Wahrscheinlichkeit, LA Strain, LAVI und UICC Stadium zeigten sich RVGLS/PASP und S’ signifikante unabhängige Überlebensprädiktoren. Mit einem Cut-off von -0,54%/mmHg zeigte sich das Überleben innerhalb der Patienten mit Stadium UICC 4 bei gutem RV-PA Coupling nicht unterschiedlich vom Stadium UICC 3 (HR: 0.57; CI: 0.28-1.14; p=0,111). Ein reduziertes RV-Coupling ging innerhalb im Stadium UICC 4 Gruppe mit einem nahezu 3-fach erhöhtem Risiko einher (HR: 2,8; CI: 1,5-5,3; p=0.001).
Zusammenfassung RV-PA Coupling stellt einen unabhängigen, prognostisch relevanten Prädiktor bei Patienten mit NSCLC dar. Eine umfassende echokardiographische Untersuchung zu Therapiebeginn kann wertvolle Informationen hinsichtlich der Prognose der Patienten erbringen.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
01. März 2024
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