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DOI: 10.1055/s-0043-1772085
Vergleich der Outcomes primär-resezierter invasiver intraduktal papillär muzinöser Neoplasien mit duktalen Adenokarzinomen des Pankreas: eine Analyse der bundesweiten Onkologischen Qualitätskonferenz der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT)
Einleitung Intraduktal papillär muzinöse Neoplasien (IPMN) sind die häufigsten zystischen Neoplasien des Pankreas. Abhängig von der Lokalisation und weiteren Stigmata haben diese primär benignen Läsionen das Risiko maligne zu entarten, genannt invasive IPMN (IPMNi). Diese werden in Analogie zum duktalen Adenokarzinom des Pankreas (PDAC) behandelt. Anhand internationaler Registerdaten konnte gezeigt werden, dass IPMNi mit einer signifikant besseren Prognose assoziiert sind. Darüber hinaus deuten Analysen kleinerer Kohorten auf ein unterschiedliches Metastasierungsverhalten im Vergleich zum PDAC hin.
Ziele Ziel ist die bessere Charakterisierung des Outcomes und Metastasierungsverhaltens primär resezierter IPMNi im Vergleich zu PDAC, bisher sind hierzu keine Daten aus deutschen Registern publiziert.
Methodik Die verschlüsselten und anonymisierten Daten stammen aus 17 klinischen Krebsregistern, die an der bundesweiten Onkologischen Qualitätskonferenz der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT) teilnehmen. Eingeschlossen wurden alle Patienten mit nicht metastasiertem, primär-resezierten IPMNi (n=217) sowie PDAC (n=5794) zwischen 2000 und 2021. Diese wurden hinsichtlich Tumorstadium, R0-Resektionsrate, Overall-Survival sowie Recurrence-Patterns verglichen.
Ergebnis IPMNi Patienten präsentierten sich mit niedrigerem T-Stadium (pT1: 22,1 vs. 3,2%), weniger Lymphknotenmetastasen (41,5 vs. 69%) sowie niedrigerem Grading (G3: 32,3 vs. 42,9%). IPMNi wurde häufiger im Sinne einer totalen Pankreatektomie reseziert (21,6 vs. 11,9%). Insgesamt konnte bei IPMNi eine höhere R0-Resektionsrate erzielt werden (87,6 vs. 73,9%). IPMNi Patienten zeigten signifikant seltener Lokal- (4,2 vs. 21,6%) und Fernrezidive (28,6 vs. 46,1%) und das Metastasierungsverhalten unterschied sich abhängig vom initialen Tumorstadium. Bei pT1-2 IPMNi zeigten sich häufiger lediglich Lungenmetastasen (44,4 vs. 15,1%), wohingegen die Metastasenlokalisationen in höheren Tumorstadien nicht unterschiedlich waren. Dies resultierte in einem signifikant besseren Overall-Survival (Median OS: 27,9 vs. 17,7 Monate). In der multivariaten Regression zeigte sich die IPMNi-Biologie als unabhängiger Faktor für ein besseres Überleben (HR 1,55±0,27).
Schlussfolgerung Wir bestätigen anhand deutscher Registerdaten die bessere Prognose von IPMNi. Darüber hinaus zeigen wir ein unterschiedliches Metastasierungsverhalten, insbesondere in niedrigeren Tumorstadien, was in der Nachsorge beachtet werden sollte.
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Publication History
Article published online:
28 August 2023
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Georg Thieme Verlag
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