Z Gastroenterol 2023; 61(08): e556-e557
DOI: 10.1055/s-0043-1772035
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Das Ösophaguskarzinom: Komplikationsmanagement
Donnerstag, 14. September 2023, 14:50–15:54, Saal 5

Bronchusrekonstruktion mit Perikardpatch im Rahmen einer Roboter-assistierten Ösophagektomie (Videovortrag)

T. Welsch
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
A. Straub
2   Oberschwabenklinik, Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Ravensburg, Deutschland
,
F. Corvinus
3   Oberschwabenklinik Ravensburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Ravensburg, Deutschland
,
T. Hackert
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung Die Roboter-assistierte minimal-invasive Ösophagektomie (RAMIE) hat sich mittlerweile an vielen Zentren zum Standardeingriff entwickelt. Vorteile scheinen eine verringerte postoperative Morbidität sowie ein kürzerer Krankenhausaufenthalt zu sein.

Ziele Dieser Beitrag beschreibt das Roboter-assistierte Management einer schwerwiegenden intraoperativen Komplikation, des Bronchuseinrisses.

Methodik Es handelt sich um einen Videovortrag. Die abdomino-thorakale RAMIE mit intrathorakaler Ösophagogastrostomie nach Ivor Lewis unter Verwendung des DaVinci Xi Systems durchgeführt.

Ergebnis Ein 81-jähriger Patient mit einem stenosierenden Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs vom Typ I (AEG I) wurde nach einer perkutan-endoskopischen Ernährungssonde (PEG) neoadjuvant mittels Radiochemotherapie behandelt. Die anschließende RAMIE erfolgte total Roboter-assistiert. Im abdominellen Teil wurde eine Resektion mit D2-Lymphadenektomie vor Magenschlauchbildung mit einer Breite von 4,5 cm durchgeführt. Der thorakale Teil erfolge in überdrehter Linksseitenlage. Nach Durchtrennen der V. azygos und Mobilisierung des Ösophagus von der Trachea zeigte sich ein rasch progredienter Defekt des linken Hauptbronchus durch den Blockballon des Doppellumentubus. Während der Defekt mit dem Ballon abgedichtet war, wurde zunächst die Resektion des thorakalen Ösophagus mit Lymphadenektomie fortgesetzt. Anschließend wurde ein Perikardpatch präpariert und nach Vorschieben des Tubus der Bronchusdefekt mit Perikardaugmentation robotisch genäht. Abschließend erfolgte die Ösophagogastrostomie mit Omentumpatch auf den Bronchus. Der Patient hatte anschließend einen unkomplizierten Krankenhausverlauf und wurde nach 14d entlassen. Das Tumorstadium war: ypT3 ypN0 (0/26), L0, V0 R0.

Schlussfolgerung Eine der schwerwiegendsten intraoperativen Komplikationen während einer RAMIE, der Bronchuseinriss, kann erfolgreich ohne Konversion gemanaged werden. Eine optimale Abstimmung mit der Anästhesie ist unabdingbar während diesem Manöver.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
28. August 2023

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