Einleitung Stationäre Therapie bei Patientinnen mit Bulimia Nervosa (BN) ist insbesondere bei
starker Ausprägung der Symptomatik oder im Falle des Scheiterns einer ambulanten Therapie
indiziert und weist insgesamt eine hohe Wirksamkeit auf. Dennoch kommt es bei diesen
PatientInnen nach stationärer Therapie häufig zu Rückfällen oder zu einer Symptomverschlechterung.
Ziel dieser aktuell laufenden, randomisiert-kontrollierten Studie ist es, die Wirksamkeit
einer smartphone-basierten Nachsorgeintervention nach stationärem Aufenthalt zur Unterstützung
der Symptomstabilisierung zu evaluieren.
Methoden 172 weibliche Patientinnen, mit der Diagnose Bulimia Nervosa nach DSM-5, werden per
Zufallsprinzip einer von zwei Gruppen zugeordnet. In der Interventionsgruppe erhalten
die Patientinnen die Nachsorgebetreuung als Zusatzelement zur bisher üblichen Standardbehandlung
(treatment as usual: TAU). In der Kontrollgruppe erhalten sie diese Betreuung nicht
(TAU). Die viermonatige Nachsorgeintervention erfolgt durch Therapeuten-Feedback über
die App „Recovery Record“.
Ergebnisse Die Messzeitpunkte finden zum Zeitpunkt der Entlassung (T0), nach vier Wochen (T1),
zum Abschluss der Intervention nach 16 Wochen (T2), sowie sechs Monate nach Ende der
Intervention (T3), statt. Neben Abstinenz und Adhärenz- Raten soll die allgemeine
Essstörungspsychopathologie, depressive Symptomatik, die Änderungsmotivation, sowie
das Selbstwirksamkeitserleben als Effektivitätsmaß herangezogen werden. Zudem wird
die Zufriedenheit in Bezug auf die Intervention erhoben. Schließlich soll mit Hilfe
von Moderator- und Mediatoranalysen untersucht werden, welche Elemente zur Wirksamkeit
beitragen und für wen die Nachsorgebetreuung geeignet ist.
Schlussfolgerung Es handelt sich um die erste randomisiert-kontrollierte Studie, welche die Wirksamkeit
einer smartphone-basierten therapeutenbegleiteten Nachsorgeintervention bei Bulimie
Patientinnen untersucht. Hierbei wird angenommen, dass die Nachsorgebetreuung über
die App „Recovery Record“ im Vergleich zu TAU zu einer wirksameren Syptomstabilisierung
nach stationärer Therapie beiträgt.