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DOI: 10.1055/s-0043-1770851
Sarkoptesräude beim Marderhund (Nyctereutes procyonoides) in Schleswig- Holstein
Einleitung Der Marderhund (Nyctereutes procyonoides) ist ein Neozoon, der ursprünglich aus Ostasien stammt und sich seit Ende der 1990er Jahre in Schleswig- Holstein ausbreitet. Aufgrund der stetig steigenden Tierzahlen gewinnt ein Gesundheitsmonitoring der Population zunehmend an Bedeutung. Der Marderhund kann wie der Fuchs an Sarkoptesräude erkranken und eine Rolle bei der Verbreitung dieser Erkrankung spielen.
Material und Methoden Von 110 geschossenen oder tot aufgefundenen und an das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung verbrachten Marderhunden fielen vier Tiere mit ausgeprägten Hautläsionen auf. Im Anschluss an eine Obduktion nach Standardprotokoll inklusive Anfertigung eines Hautgeschabsels wurden Formalin-fixierte, Paraffin-eingebettete Gewebeproben histopathologisch untersucht.
Befunde Makroskopisch zeigte sich eine Alopezie mit hochgradiger Verdickung der Haut und Krustenbildung, die sich von der lateralen Hinterhand über Flanken und Bauch kranial ausbreitete. Die markantesten histologischen Veränderungen waren eine hochgradige epidermale Hyperplasie mit Ortho- und Parakeratose, Spongiose sowie zahlreichen intraläsionalen Milben, die morphologisch vereinbar mit Sarcoptes sp. waren.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. August 2023
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