Gesundheitswesen 2023; 85(08/09): 794-795
DOI: 10.1055/s-0043-1770547
Abstracts
Vorträge
Versorgungsforschung

Menschen mit Down-Syndrom und Demenz: Darstellung der Versorgungssituation anhand einer Routinedatenauswertung

Milena Weitzel
1   Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
,
Theresa Hüer
1   Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
,
Pascal Raszke
1   Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
,
Godwin Giebel
1   Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
,
Georg Nübling
2   Ambulanz für Alzheimer bei Downsyndrom, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
,
Olivia Wagemann
2   Ambulanz für Alzheimer bei Downsyndrom, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
,
Elisabeth Wlasich
2   Ambulanz für Alzheimer bei Downsyndrom, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
,
Johannes Levin
2   Ambulanz für Alzheimer bei Downsyndrom, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
,
Arthur Schall
3   Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland
,
Valentina A. Tesky
3   Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland
,
Johannes Pantel
3   Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland
,
Thomas Ruhnke
4   Wissenschaftliches Institut der AOK, AOK-Bundesverband, Berlin, Deutschland
,
Patrik Dröge
4   Wissenschaftliches Institut der AOK, AOK-Bundesverband, Berlin, Deutschland
,
Jürgen Wasem
1   Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
,
Anke Walendzik
1   Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Menschen mit Down-Syndrom (MmDS) haben genetisch bedingt ein stark erhöhtes Risiko, an einer frühen Alzheimer-Demenz zu erkranken. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ergeben sich in der Diagnostik und Therapie bei MmDS jedoch besondere Herausforderungen. Ein umfassendes Versorgungskonzept existiert für diese Zielgruppe bisher nicht.

    Methoden Für die im Rahmen des DS-Demenz-Projektes (01VSF21030) durchgeführten Untersuchungen werden AOK-Routinedaten der Jahre 2010 bis 2019 herangezogen. Die Studienpopulation besteht zum einen aus einem Volldatensatz der AOK-Versicherten mit DS und einer (Alzheimer)-Demenz (n = 4.195, 2019) und zum andern aus einer Zufallsstichprobe von AOK-Versicherten ohne DS und mit einer (Alzheimer)-Demenz (n = 216.033, 2019). Es werden vergleichende deskriptive Analysen zur Versorgung der Versichertengruppen mit (Alzheimer)-Demenz mit und ohne DS durchgeführt.

    Ergebnisse Erste Ergebnisse der Prävalenz und der pharmakologischen Therapie zeigen große Unterschiede zwischen beiden Populationen. Die Demenz-Prävalenz liegt im Jahr 2019 für die Versicherten mit DS bei 10,5%; für die Versicherten ohne DS lediglich bei 3,1%. Außerdem erhielten im Jahr 2019 nur 13,9% der Versicherten mit Demenz und DS mindestens eine Antidementiva-Verordnung, während dieser Anteil in der Population ohne DS bei 18,8% lag.

    Schlussfolgerung Insgesamt geben die Analysen Hinweise auf Versorgungsdefizite in der Zielpopulation. Auf Basis der Ergebnisse werden im weiteren Verlauf des Projektes Versorgungsstrategien und gesundheitspolitische Reformansätze erarbeitet.


    Publication History

    Article published online:
    22 August 2023

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