Einleitung Multiple Sklerose wirkt sich oft negativ auf die Erwerbstätigkeit aus. Ca. 18% der
Erkrankten beziehen mit 44 Jahren Rentenleistungen. Studien zeigen, dass die sozialmedizinische
Leistungsbeurteilung zu Reha-Ende die berufliche Wiedereingliederung prädizieren kann.
Methode In einer multizentrischen Längsschnitterhebung wurden 281 MS-Erkrankte im Alter von
18-60 Jahren (MW = 47,5; SD =9,6) rekrutiert. Basisdokumentationen erfassen ergänzend
die sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung entsprechend dem Reha-Entlassbericht
der RV und bilden Datengrundlage der vorliegenden Analyse.
Ergebnisse In Bezug auf die letzte Tätigkeit wurden 78,8% der Patienten mit einem Leistungsvermögen
von 3 bis 6 h und mehr beurteilt, 21,2% mit einem Leistungsvermögen von <3 h. Nur
17,9% der Patienten können mittelschwere bzw. schwere Arbeiten leisten, die Mehrheit
der MS-Erkrankten (82,1%) leichte bis mittelschwere Arbeiten. Die Arbeitsorganisation
ist für 73,8% der Patienten in Tagschichten, 38,8% in Früh- & Spätschichten sowie
4,9% in Nachtschichten zu gestalten. Eine sitzende Arbeitshaltung ist für insgesamt
97% ständig bzw. überwiegend möglich, eine gehende/stehende Arbeitshaltung für insgesamt
54,9%/59,3%. Beeinträchtigungen in psychomentalen Funktionen zeigen 37,3%, 18,3% in
Sinnesfunktionen und 54% in bewegungsbezogenen Funktionen. Relevante Belastungs- oder
Gefährdungsfaktoren bestehen bei 26,6% der Patienten.
Fazit Die Mehrheit der MS-Patienten (86%) wird von reha-ärztlicher Seite als arbeitsfähig
(min. 3-6 h und mehr) entlassen.