Grüne Liste Prävention: Identifizierung von Risiko- und Schutzfaktoren zur Erweiterung der Datenbank um Maßnahmen zur Ernährung und Bewegung

Einleitung Die Datenbank Grüne Liste Prävention umfasst 100 evidenzbasierte Programme zur Förderung der psychosozialen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (Stand 1/2023). Bislang sind v. a. Maßnahmen zu Sucht und Gewalt gelistet; zur Ernährung nur drei Programme, zur Bewegung zwei. Ziel ist die systematische Erweiterung um diese beiden Themen.

Methoden Ein Rapid Review zu verhaltens- und verhältnisbezogenen Risiko- und Schutzfaktoren im Bereich Ernährung und Bewegung von Heranwachsenden wurde durchgeführt. Die Recherchen erfolgten als Handsuche sowie in Pubmed/Medline und LIVIVO anhand definierter Einschlusskriterien. Ein Einflussfaktor gilt als nachgewiesen, wenn mindestens zwei methodisch hochwertige Längsschnittstudien diesen Effekt zeigen.

Ergebnisse Es wurden verschiedene Einflussfaktoren identifiziert: verhaltensbezogene (z. B. körperliche Aktivität), biologische (z. B. genetische Prädisposition), pränatale/frühkindliche (z. B. Stillen), psychosoziale (z. B. Gesundheitsbewusstsein der Eltern), soziale (z. B. Migrationshintergrund) und Kontextfaktoren (z. B. Spielplätze im Wohnviertel) sowie Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung (z. B. Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung).

Schlussfolgerung Anhand der identifizierten Risiko- und Schutzfaktoren wird im Beurteilungsprozess der Grünen Liste Prävention die Relevanz von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen eingeschätzt. Sie werden zudem zur Verschlagwortung genutzt, um eine zielgenaue Auswahl z. B. in der Schulentwicklungsmethode Schools That Care zu ermöglichen.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
22. August 2023