Z Gastroenterol 2023; 61(05): e205
DOI: 10.1055/s-0043-1769073
Abstracts | ÖGGH
POSTER
Hepatologie

Geschlechtsunterschiede in der Entwicklung von nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung und Fibrose.

F. Koutny
1   University Hospital St.Pölten, St.Pölten, Austria
2   Universitätsklinikum St.Pölten, II Medizin, St.Pölten, Austria
,
E. Aigner
3   Universitätsklinikum Salzburg, I Medizin, Salzburg, Austria
,
D. Christian
4   Krankenhaus Oberndorf, Innere Medizin, Oberndorf, Austria
,
S. Gensluckner
5   Universitätsklinikum Salzburg, I Medizin, Salzburg, Austria, Salzburg, Austria
,
A. Maieron
6   Universitätsklinikum St.Pölten, II Medizin, St.Pölten, Austria, St.Pölten, Austria
,
A. Mega
7   Krankenhaus Bozen, Innere Medizin, Bozen, Italy
,
B. Iglseder
8   Christian Doppler Universitätsklinikum Salzburg, Geriatrie, Salzburg, Austria
,
P. Langthaler
9   Christian Doppler Universitätsklinikum Salzburg, Salzburg, Austria
,
V. Frey
9   Christian Doppler Universitätsklinikum Salzburg, Salzburg, Austria
,
B. Paulweber
3   Universitätsklinikum Salzburg, I Medizin, Salzburg, Austria
,
E. Trinka
10   Christian Doppler Universitätsklinikum, Neurologie, Salzburg, Austria.
,
B. Wernly
4   Krankenhaus Oberndorf, Innere Medizin, Oberndorf, Austria
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund und Ziel  Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist weltweit ein ernstes Gesundheitsproblem mit steigender Prävalenz. Das Geschlechts scheint bei der Entwicklung und Progression einer NAFLD Einfluss zu nehmen. Daher wird in dieser Studie der Zusammenhang zwischen Geschlecht und dem Risiko von NAFLD und Leberfibrose untersucht und potenzielle Störfaktoren berücksichtigt.

    Methoden  Unsere Studie umfasste 8.315 Teilnehmer der Paracelsus 10.000 Studie. Wir verwendeten multivariable logistische Regressionsmodelle und multivariable lineare Regression, um den Zusammenhang zwischen NAFLD und Geschlecht zu bewerten. Die primären Endpunkte waren ein erhöhter Fettleber-Index (FLI)-Score  ≥ 60 und Leberfibrose, die durch einen erhöhten Fibrose-4-Index (FIB-4)-Score  ≥ 1,3 definiert wurde. Teilnehmer mit viraler Hepatitis oder übermäßigem Alkoholkonsum ( > 40 g bei Frauen und  > 60 g bei Männern) wurden aus dieser Studie ausgeschlossen.

    Ergebnisse  Männliche Personen waren häufiger von einer Dyslipidämie, Diabetes Typ 2, metabolischem Syndrom und FLI betroffen als weibliche Personen. Bei weiblichen Personen waren die Chancen, an einer NAFLD zu erkranken, signifikant niedriger als bei Männern, mit einem Ausgangs-Odds-Ratio (OR) von 0,28 (95% CI: 0,26-0,32, p<0,01). Diese Assoziation blieb auch nach Anpassung an Alter und MetS sowie Score 2 (OR (Alter  + MetS): 0.24; 95%CI: 0.22-0.27; p<0.01 und OR (Score 2): 0.44, 95%CI: 0.40-0.49; p <0.01). Darüber hinaus hatten Frauen auch nach Korrektur für Alter und MetS eine niedrigere Wahrscheinlichkeit an einer Fibrose zu erkranken (OR: 0.58; 95%CI: 0.53-0.65; p<0.01).

    Fazit  Die Studie zeigt, dass das Geschlecht eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung einer NAFLD und Leberfibrose spielt. Daher scheint es wichtig zu sein, das Geschlecht bei der Diagnose und Behandlung einer NAFLD zu berücksichtigen um in weiterer Folge geschlechtsspezifische Screening- und Präventionsstrategien umzusetzen. Ergebnisse dieser Studie betonen die Bedeutung über das Verständnis von Geschlechtsunterschieden bei der Pathogenese einer NAFLD und Leberfibrose für die klinische Praxis und die öffentliche Gesundheitspolitik.


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    Publication History

    Article published online:
    24 May 2023

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