Zielsetzung Betrachtet wurden Patienten nach endonasaler Operation einer angeborenen Choanalatresie
(CA) zwischen 2010 und 2022. Einflussfaktoren für den chirurgischen Erfolg und das
postoperative Outcome wurden untersucht.
Methode Daten zur Diagnostik, chirurgischen Versorgung und zum Verlauf wurden den digitalen
Krankenunterlagen entnommen. Zudem wurde das subjektive Outcome mittels ad-hoc entwickelten
Fragebögen und einer visuellen Analogskala im Sinne einer Proxy-Befragung erfasst.
ErgebnisseIm Untersuchungszeitraum erfolgten 72 OPs bei 56 Patienten. 31 Patienten waren beidseitig,
25 Patienten einseitig betroffen. Beidseitige CA: 11 Patienten hatten die Primär-OP
im Median 8 Tage post partem (p.p.) (Min: 2 Tage p.p.; Max: 188 Tage p.p.). Davon
wurden 4 wegen Narbengewebe und 2 bei Restenose revidiert. 20 Patienten, die zuerst
auswärts operiert wurden, wurden im Alter von 12 Monaten (Median) revidiert. 21 Patienten
(68%) hatten Komorbiditäten. Einseitige CA: 23 Patienten erhielten die Primär-OP im
Alter von 4 Jahren (Median; Min: 44 Tage p.p.; Max. 17 Jahre). 1 Patient wurde wegen
Narbengewebe revidiert. 2 Patienten, zuerst auswärts operiert, wurden revidiert. 7
Patienten (28%) hatten Komorbiditäten. Die Elternbefragung ergab deutliche postoperative
Verbesserungen, insbesondere bei der einseitigen CA.
Schlussfolgerung Die Auswertung ergab ein höheres Rezidivrisiko bei der beidseitigen, syndromalen
CA. Die konsequente Resektion der dorsalen Septumanteile bis zum Clivus und die intensive
Nachsorge mit topischen Corticosteroiden sind zur Reduktion des Rezidivrisikos essentiell.
Auf die Stenteinlage kann verzichtet werden. Während die beidseitige CA post partem
notfallmäßig therapiert werden muss, empfehlen wir die Versorgung der einseitigen
CA frühzeitig ab dem 7. Lebensmonat.