Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S139
DOI: 10.1055/s-0043-1766881
Abstracts | DGHNOKHC
Pädiatrische HNO-Heilkunde

Das Outcome nach endonasaler chirurgischer Sanierung von Choanalatresien

Miray-Su Yılmaz Topçuogğlu
1   Universitätsklinikum Heidelberg, HNO-Klinik
,
K. Peter Plinkert
1   Universitätsklinikum Heidelberg, HNO-Klinik
,
Philippe Federspil
2   Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern, HNO-Klinik
,
Ingo Baumann
1   Universitätsklinikum Heidelberg, HNO-Klinik
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Betrachtet wurden Patienten nach endonasaler Operation einer angeborenen Choanalatresie (CA) zwischen 2010 und 2022. Einflussfaktoren für den chirurgischen Erfolg und das postoperative Outcome wurden untersucht.

    Methode Daten zur Diagnostik, chirurgischen Versorgung und zum Verlauf wurden den digitalen Krankenunterlagen entnommen. Zudem wurde das subjektive Outcome mittels ad-hoc entwickelten Fragebögen und einer visuellen Analogskala im Sinne einer Proxy-Befragung erfasst.

    ErgebnisseIm Untersuchungszeitraum erfolgten 72 OPs bei 56 Patienten. 31 Patienten waren beidseitig, 25 Patienten einseitig betroffen. Beidseitige CA: 11 Patienten hatten die Primär-OP im Median 8 Tage post partem (p.p.) (Min: 2 Tage p.p.; Max: 188 Tage p.p.). Davon wurden 4 wegen Narbengewebe und 2 bei Restenose revidiert. 20 Patienten, die zuerst auswärts operiert wurden, wurden im Alter von 12 Monaten (Median) revidiert. 21 Patienten (68%) hatten Komorbiditäten. Einseitige CA: 23 Patienten erhielten die Primär-OP im Alter von 4 Jahren (Median; Min: 44 Tage p.p.; Max. 17 Jahre). 1 Patient wurde wegen Narbengewebe revidiert. 2 Patienten, zuerst auswärts operiert, wurden revidiert. 7 Patienten (28%) hatten Komorbiditäten. Die Elternbefragung ergab deutliche postoperative Verbesserungen, insbesondere bei der einseitigen CA.

    Schlussfolgerung Die Auswertung ergab ein höheres Rezidivrisiko bei der beidseitigen, syndromalen CA. Die konsequente Resektion der dorsalen Septumanteile bis zum Clivus und die intensive Nachsorge mit topischen Corticosteroiden sind zur Reduktion des Rezidivrisikos essentiell. Auf die Stenteinlage kann verzichtet werden. Während die beidseitige CA post partem notfallmäßig therapiert werden muss, empfehlen wir die Versorgung der einseitigen CA frühzeitig ab dem 7. Lebensmonat.


    Interessenskonflikt

    Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Publication History

    Article published online:
    12 May 2023

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany