Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S79
DOI: 10.1055/s-0043-1766672
Abstracts | DGHNOKHC
Experimentelle Onkologie

Die Wirkung des Immuncheckpoint-Inhibitors anti-LAG-3 auf antigenspezifische T-Zellen im Vergleich zu Nivolumab in vitro bei Kopf-Hals-Karzinomen

Authors

  • Klara Six

    1   Department of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery, Ulm University Medical Center, Germany
  • Carlotta Kaißer

    1   Department of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery, Ulm University Medical Center, Germany
  • Marlies Götz

    1   Department of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery, Ulm University Medical Center, Germany
    2   Department of Internal Medicine III, University of Ulm, Germany
  • Jochen Greiner

    2   Department of Internal Medicine III, University of Ulm, Germany
    3   Department of Internal Medicine, Diakonie Hospital Stuttgart, Stuttgart, Germany
  • Marie-Nicole Theodoraki

    1   Department of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery, Ulm University Medical Center, Germany
  • Adrian v. Witzleben

    1   Department of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery, Ulm University Medical Center, Germany
  • Simon Laban

    1   Department of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery, Ulm University Medical Center, Germany
  • Cornelia Brunner

    1   Department of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery, Ulm University Medical Center, Germany
  • ThomasK. Hoffmann

    1   Department of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery, Ulm University Medical Center, Germany
  • PatrickJ. Schuler

    1   Department of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery, Ulm University Medical Center, Germany
 
 

Hintergrund Bei Plattenepithel-Karzinomen im Kopf-Halsbereich (HNSCC) liegt die Ansprechrate für anti-PD-1 Checkpoint-Inhibitoren (CPI) bei ca. 20%, was die Notwendigkeit für die Suche nach weiteren immunbasierten Therapieoptionen unterstreicht. Zudem ist der Einfluss von CPI auf antigen-spezifische T-Zellen nicht ausreichend bekannt und sollte näher untersucht werden.

Methoden In Mixed-Lymphocyte-Peptide Kulturen wurden tumorassoziierte Antigen (TAA) spezifische zytotoxische T-Zellen gegen MAGE und NY-ESO-1 erzeugt. Deren in vitro Immunantwort auf HNSCC-Zelllinien wurde in ELISpot Assays gemessen. Der Einfluss von anti-PD-1 und anti-LAG-3 CPI auf die Peptid-spezifische Immunantwort wurde in HNSCC-Patienten (n=6) und gesunden Spendern (n=10) untersucht. Mittels Pentamer-FACS wurde die Anzahl der erzeugten antigenspezifischen T-Zellen quantifiziert.

Ergebnisse Durch die Mixed-Lymphocyte-Peptid Kultur konnte eine antigenspezifische Immunantwort induziert werden. Der anti-PD-1-CPI induzierte eine erhöhte Interferon-y und Granzym B Ausschüttung im ELISpot, wohingegen der anti-LAG-3-CPI zu keiner verstärkten Immunantwort führte. Diese Effekte traten sowohl bei HNSCC-Patienten als auch bei den gesunden Probanden auf. Im Vergleich zu der Kontrollgruppe ohne Antigen erzeugten die antigenspezifischen T-Zellen in den ELISpot Assays eine höhere Anzahl an Spots, welche direkt mit der Menge an sekretiertem Interferon-y bzw. Granzym B korrelieren.

Diskussion CPI sind in der Lage, eine antigenspezifische Immunantwort in HNSCC-Patienten zu verstärken. Antigen-spezifische Vakzinierungen könnten eine mögliche zukünftige Therapieoption bei HNSCC sein. Die experimentellen Bedingungen müssen für verschiedene CPI angepasst werden, um die wahrscheinliche in vivo Situation widerzuspiegeln.


Interessenskonflikt

Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Publication History

Article published online:
12 May 2023

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany