Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S59-S60
DOI: 10.1055/s-0043-1766608
Abstracts | DGHNOKHC
Kopf-Hals-Onkologie: HPV/Tumormarker

Gesetzter Vortrag aus der Univ. HNO-Klinik Köln: Korrelation morphologischer und molekularer Kriterien – Identifizierung eines Subtyps beim HPV-positiven Oropharynxkarzinom

Malte Suchan
1   Uniklinik Köln, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
2   Uniklinik Köln, Zentrum für molekulare Medizin (ZMMK)
,
Nora Würdemann
1   Uniklinik Köln, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
2   Uniklinik Köln, Zentrum für molekulare Medizin (ZMMK)
,
Steffen Wagner
3   Universtitätsklinikum Gießen, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
,
Christine Langer
3   Universtitätsklinikum Gießen, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
,
Christoph Arens
3   Universtitätsklinikum Gießen, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
,
Johanna Prinz
4   Uniklinik Köln, Klinik für Innere Medizin I
,
Janna Siemanowski
5   Uniklinik Köln, Institut für Pathologie
,
Jörn Meinel
5   Uniklinik Köln, Institut für Pathologie
,
Christoph Arolt
5   Uniklinik Köln, Institut für Pathologie
,
Alexander Quaas
5   Uniklinik Köln, Institut für Pathologie
,
JensPeter Klußmann
1   Uniklinik Köln, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
2   Uniklinik Köln, Zentrum für molekulare Medizin (ZMMK)
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Bei Patienten mit HPV-positivem Oropharynxkarzinom (HPV+ OPSCC) existieren Subgruppen mit einer ungünstigen Prognose. Ziel dieser Studie ist es morphologische und genetische Unterschiede innerhalb der HPV+ OPSCC zu identifizieren. Diese sollen im Zusammenhang mit der Prognose analysiert werden, um mögliche Korrelation zwischen Morphologie und überleben aufzudecken.

    Material und Methoden In diese Studie wurden 108 Patienten mit einem HPV+ OPSCC (aus Köln und Gießen) eingeschlossen. Die morphologische Einteilung erfolgte anhand des HE-Schnitts in Form eines Prediction scores (PS) in HPV-typische Morphologie (HPV+/PS+) und HPV-untypische Morphologie (HPV+/PS-). Anschließend wurde an 57 Tumorproben ein Next Generation Sequencing ausgewählter Gene (u.a. TP53) durchgeführt und mit dem morphologischen Status sowie dem überleben korreliert.

    Ergebnisse Es konnte ein signifikant verbessertes Gesamtüberleben der Subgruppe HPV+/PS+ (n=53) in der Gesamtkohorte (n=108, p=0,001) nachgewiesen werden. Mittels NGS ließen sich vier loss-of-function (LOF-) Mutationen in TP53 (n=4) detektieren, welche alle in der Subgruppe der HPV+/PS- OPSCC auftraten. Ebenfalls war die kumulative Last der Genmutationen bei HPV+/PS- im Vergleich zu HPV+/PS+ erhöht (n=57, p=0,057). Schlussfolgerung/

    Diskussion Diese Ergebnisse identifizieren eine Subgruppe innerhalb der HPV+ OPSCC, die nach morphologischen Kriterien HPV- OPSCC ähnelt und ein schlechteres Gesamtüberleben aufweist. Gleichzeitig konnten bei HPV+/PS- häufiger Genmutationen und im Speziellen häufiger LOF-TP53-Mutationen nachgewiesen werden, dessen Funktion als Biomarker weiter evaluiert werden sollte.


    Interessenskonflikt

    Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    12. Mai 2023

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany