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DOI: 10.1055/s-0043-1766562
Erste Ergebnisse der multizentrischen Registerstudie zu HPV-assoziierten Oropharynxtumoren des Deutschen Studienzentrums für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Authors
Die Zahl der durch humane Papillomaviren (HPV) verursachten Plattenepithelkarzinome des Oropharynx hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Jedoch existieren zur Häufigkeit von HPV-assoziierten Oropharynxtumoren sowie zu deren Behandlung keine belastbaren Daten der zertifizierten Kopf-Hals-Tumorzentren. Um diese Evidenzlücke zu schließen wurde ein multizentrisches Register eingerichtet, das Patienten mit Oropharynxkarzinomen im deutschsprachigen Raum anonymisiert erfasst. Die Datenerfassung erfolgt prospektiv mittels REDCap (Research Electronic Data Capture). Für das Jahr 2021 wurden 572 Patienten mit Oropharynxkarzinomen aus 17 verschiedenen Zentren eingeschlossen. 53,1 % der Patienten weisen eine HPV-Assoziation auf. Die häufigsten Lokalisationen der HPV-assoziierten Primärtumore sind mit 47,3 % die Tonsille und 25,7 % der Zungengrund. 59,6 % der HPV-assoziierten Oropharynx-Tumoren wurden primär chirurgisch behandelt, im Vergleich zu nur 47,9 % der HPV-negativen Tumoren. Hervorzuheben ist die adjuvante Therapie bei Oropharynx-Tumoren: 58,5 % der HPV-negativen Oropharynx-Tumoren erhielten eine adjuvante Therapie, verglichen mit nur 41,2 % der HPV-assoziierten Oropharynx-Tumoren. Der Start der HPV-Registerstudie verlief technisch reibungslos. Dieses Register gibt einen Einblick in die aktuelle Versorgungssituation von Oropharynxtumoren im deutschsprachigen Raum und wird durch die Teilnahme weiterer Zentren an Bedeutung gewinnen.
Interessenskonflikt
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Publication History
Article published online:
12 May 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany