Beeinträchtigung des Acoustic Voice Quality Index (AVQI) und des Acoustic Breathiness Index (ABI) beim Tragen von CoViD-19-Schutzmasken bei Patienten mit einer Dysphonie aufgrund einer früheren HNO-Tumordiagnose

Hintergrund Patient*innen, die wegen Kopf-Hals-Tumoren behandelt wurden, leiden häufig an Dysphonien. Hier soll dargestellt werden, ob der Acoustic Voice Quality Index (AVQI) und der Acoustic Breathiness Index (ABI) beeinträchtigt werden, wenn der Sprechende mit einer Dysphonie aufgrund einer früheren HNO-Tumordiagnose eine chirurgische bzw. eine FFP-2-Maske trägt, im Vergleich zu einer unmaskierten Messung.

Methoden Eine Bedarfsstichprobe von 50 Patient*innen aus unserer onkologischen Tumornachsorge wurde viermalig einer AVQI- bzw. ABI-Stimmuntersuchung unterzogen: zweimal ohne Maske (Basis/Kontrolle), je einmal mit chirurgischer bzw. mit FFP-2-Maske. Die Streuung der Ergebnisse zwischen den beiden Aufnahmen ohne Maske wurde mit denen jeder Maskenbedingung verglichen. Hierzu wurden die absoluten Differenzen zwischen der Basismessung und jeder Maskenbedingung bestimmt und deren Mittelwerte in einem Permutationstest verglichen.

Ergebnisse Der mittlere absolute Unterschied im AVQI betrug 0,75 (median 0,38) zwischen den beiden Messungen ohne Masken, 0,87 (median 0,72) zwischen keiner Maske und OP-Maske und 0,85 (median 0,60) zwischen keiner Maske und FFP-2-Maske. Die Ergebnisse waren weder klinisch noch statistisch signifikant unterschiedlich. Für den ABI waren die absoluten Unterschiede (in gleicher Reihenfolge) 0,62 (median 0,43), 0,66 (median 0,48) und 0,91 (median 0,88). Nur beim ABI ergab sich ein signifikanter Messwiederholungsunterschied zwischen unmaskierter Messung und jener mit FFP2-Maske, wobei der Unterschied nur 0,29 ABI-Einheiten betrug.

Fazit Basierend auf einer Stichprobe von 50 Patient*innen mit einer Dysphonie aufgrund einer früheren HNO-Tumordiagnose beeinträchtigt das Tragen von CoViD-19-Schutzmasken weder den AVQI noch den ABI wesentlich.

 

MissingLinkText

Interessenskonflikt

Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. Mai 2023