Nuklearmedizin 2023; 62(02): 144-145
DOI: 10.1055/s-0043-1766324
Abstracts | NuklearMedizin 2023
WIS-Poster
Onkologie - Radioligandtherapie II

Interim-Staging zur Therapiekontrolle der [177Lu]Lu-PRRT bei Patienten mit GEP-NET

C. Wetz
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
T. Ruhwedel
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
J. M. Rogasch
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
J. Siefert
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
G. Metzger
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
M. Galler
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
C. Furth
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
H. Amthauer
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
I. Schatka
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
› Author Affiliations
 
 

Ziel/Aim Die [177Lu]Lu-Peptid-Rezeptor-Radionuklid-Therapie (PRRT) bildet in der Behandlung von metastasierten gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren (GEP-NET) eine effektive Therapie. Dennoch wird ein frühzeitiger Krankheitsprogress in ca. 20-30% der mit PRRT behandelten Pat. verzeichnet. Das Ziel dieser Studie war die Analyse des Stellenwertes eines Interim-Stagings (iStaging) bzgl. der klinischen Weiterbehandlung nach 2 Zyklen PRRT.

Methodik/Methods Retrospektive, unizentrische Analyse von 119 Pat. mit gut differenzierten GEP-NET (G1, n=13; G2, n=106) und Behandlung mit [177Lu]Lu-DOTATOC (Median, 4 [Spannweite, 2-4] Zyklen). Das iStaging [SSR-PET/CT, n=76; SSR-PET/MR, n=18; KM-CT/-MRT+SSR-Szintigraphie, n=25] erfolgte nach 2 Zyklen PRRT und das PFS wurde anhand der RECIST 1.1 Kriterien erhoben. In einem interdisziplinären Setting ist über das weitere therapeutische Prozedere entschieden worden. Für das PFS erfolgten Kaplan-Meier-Analysen.

Ergebnisse/Results 83 der 119 Pat. (70%) durchliefen 4 Zyklen PRRT, hingegen wurde die PRRT bei 36 Pat. (30%) nach 2 Zyklen abgebrochen. 27 von 36 Pat. zeigten (75%; 14 SI-NET; 4 CUP-NET; 9 P-NET) im iStaging ein PD, 3 (8%) ein PR (mit chirurg. Therapieanschluss), 5 (14%) Toxizität (Nephrotox., 3; Hämatotox., 1; Tumorlyse-Syndr., 1) und 1 Pat. (3%) ist verstorben. Im Falle eines PD wurde die PRRT abgebrochen und die Pat. einem frühzeitigen Therapiewechsel unterzogen [mTOR, 10 (37%); Chemo, 9 (33%); TKI, 3 (11%); lokalablative Verfahren, 3 (11%); BSC, 2 (7%)]. Pat. mit 4 Zyklen PRRT zeigten ein medianes PFS von 38,0 Monaten (95%-Konfidenzintervall, 30,3-45,7 Monate). [1] [2]

Schlussfolgerungen/Conclusions Das iStaging führte in 23% der Pat. zu einem Abbruch der PRRT aufgrund von PD. 3 Patienten konnten einer kurativ intendierten chirurgischen Therapie zugeführt werden. Durch die frühzeitige Selektion im iStaging zeigten Pat. mit 4 Zyklen PRRT ein verlängertes medianes PFS im Vergleich zur Literatur (38,0 vs. 28,4-30,0 Monate; 1,2). Diese Ergebnisse müssen durch weitere Studien validiert werden.



Publication History

Article published online:
30 March 2023

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