Rofo 2023; 195(S 01): S62-S63
DOI: 10.1055/s-0043-1763116
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung

[18F]FDG PET/MRT bei Kindern mit einer Lymphomerkrankung: Macht das MRT-Kontrastmittel einen diagnostischen Unterschied?

N M Bruckmann
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Radiologie, Düsseldorf
,
K Jannusch
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Morawitz
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Düsseldorf, Düsseldorf
,
L Umutlu
4   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologe und Neuroradiologie, Uniklinik Essen, Essen
,
K Herrmann
5   Klinik für Nuklearmedizin, Uniklinik Essen, Essen
,
G Antoch
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Düsseldorf, Düsseldorf
,
J Kirchner
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Düsseldorf, Düsseldorf
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Ziel ist die Bewertung des Einflusses einer MRT-Kontrastmittelapplikation auf das Primär- und Nachfolge-Staging bei pädiatrischen Patienten mit neu diagnostiziertem Lymphom im Rahmen einer [18F]FDG-PET/MRT.

    Material und Methoden Aus einer Kohorte von 32 Kindern (Durchschnittsalter: 14±3 Jahre) mit neu diagnostiziertem Lymphom wurden insgesamt 105 [18F]FDG-PET/MRT-Datensätze für die Analyse von 2 verschiedenen Leseprotokollen einbezogen: (i) PET/MRT-1, bestehend aus einer nativen T2w- und/oder T1w-Seqeunz und diffusionsgewichteter Bildgebung in Kombination mit einem [18F]FDG-PET-Datensatz (ii) PET/MRT-2, bestehend aus einer zusätzlichen kontrastmittelverstärkten T1w-Sequenz. Alle Datensätze wurden patienten- und regionen-bezogen nach dem überarbeiteten internationalen pädiatrischen NHL-Staging-System (IPNHLSS) von zwei erfahrenen Ärzten analysiert. Nach- und Voruntersuchungen sowie die Histopathologie dienten als Referenzstandard.

    Ergebnisse Bei der patientenbasierten Analyse ermittelten sowohl das PET/MRI-1 als auch das PET/MRI-2 bei 90/105 (86%) Kindern das richtige IPNHLSS-Tumorstadium. Bei der regionen-basierten Analyse wurden 119/127 (94%) Lymphom-befallene Regionen korrekt identifiziert. Die Sensitivität, die Spezifität, der positiver prädiktiver Wert, der negativer prädiktiver Wert und die diagnostische Genauigkeit für das PET/MRI-1- und PET/MRI-2-Leseprotokoll lagen bei 94%, 97%, 90%, 99% bzw. 97%. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen dem PET/MRI-1 und PET/MRI-2 Protokoll.

    Schlussfolgerungen Die Verwendung von MRT-Kontrastmitteln im Rahmen der [18F]FDG-PET/MRT-Untersuchung hat keine vorteilhafte Auswirkungen auf das Primär- und das Nachfolge-Staging pädiatrischer Lymphompatienten. Daher sollte bei allen pädiatrischen Lymphompatienten die Umstellung auf ein kontrastmittelfreies [18F]FDG-PET/MRT-Protokoll erwogen werden.


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    Publication History

    Article published online:
    13 April 2023

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