RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0043-1762974
Kontinuierliche extrakorporale Femoralperfusion von menschlichen Körperspendern als Modell für vergleichende CTA-, DSA- und IVUS-Untersuchungen für Forschung, Ausbildung und Geräte-Assessment
Zielsetzung Wir stellen ein neuartiges humanoides Kadaver-Perfusionsmodell mit kontinuierlicher extrakorporaler Femoralperfusion vor, welches intraindividuelle Vergleichsstudien, Verfahrentraining und Tests endovaskulärer Geräte mit ionisierender Strahlung ermöglicht. Die Technik soll vorgestellt und die Durchführbarkeit einer realistischen CT-Angiographie (CTA), digitale Subtraktionsangiographie (DSA) einschließlich vaskulärer Eingriffe sowie intravaskulären Ultraschalls (IVUS) evaluiert werden.
Material und Methoden Der Etablierungsverusch einer extrakorporalen Perfusion wurde an 1 Formalin-fixierten und 6 gefrorenen menschlichen Körperspendern unternommen. Die Aa. femoralis communis und poplitea wurden chirurgisch präpariert, vaskuläre Schleusen eingelegt und mittels einer Peristaltikpumpe perfundiert. CTA- und DSA-Untersuchungen wurden an 12 Extremitäten und IVUS an 10 Extremitäten durchgeführt. Die mögliche Etablierungs- & Untersuchungszeit wurde sowohl mit als auch ohne natives Planungs-CT gemessen. Perkutane transluminale Angioplastie/Stenting wurden von zwei Interventionsradiologen (5/3 Jahre Erfahrung) an 11 Extremitäten unter Verwendung verschiedener bekannter und teils unbekannter intravaskulärer Geräte durchgeführt.
Ergebnisse Eine Gefäß-Perfusion konnte bei allen gefrorenen, nicht aber Körperspendern etabliert werden. Ein Planungs-CT führte hierbei zu einer signifikanten Zeitersparnis. In jedem Fall konnte ein stabiler Kreislauf (>6 Stunden) erzeugt werden. CTA, DSA und IVUS waren realistisch. Alle untersuchten Arteriensegmente waren darstellbar. Arterielle Kanülierung, perkutane transluminale Angioplastie sowie Stentimplantation waren wie gewohnt mit bekannten/unbekannten Geräten möglich.
Schlussfolgerungen Das Perfusionsmodell lässt sich mit moderatem Aufwand etablieren, ist stabil und für die medizinische Bildgebung des peripheren arteriellen Systems mittels CTA, DSA und IVUS nutzbar. Es eignet sich daher für diverse Forschungsfragestellungen, Training interventioneller Verfahren und Erprobung vaskulärer Geräte.
#
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
13. April 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany