manuelletherapie 2018; 22(01): 1
DOI: 10.1055/s-0043-124528
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spinalkanalstenose – eine komplexe Pathologie

Fiona Morrison
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Publication Date:
16 February 2018 (online)

Die sowohl bei Therapeuten als auch bei betroffenen Patienten bekanntesten sogenannten diagnostischen Labels für Schmerzen in der LWS mit oder ohne Ausstrahlungen sind höchstwahrscheinlich ein Bandscheibenvorfall und/oder unspezifische Rückenschmerzen. Weniger oft wird dabei sicherlich an eine Stenose im Spinalkanal gedacht. Diese Diagnose sollte jedoch häufiger und nicht nur mit chirurgischer Intervention als einziger Behandlungsoption in Betracht gezogen werden.

Als Folge der stetig älter werdenden Bevölkerung treten auch immer mehr degenerative Veränderungen auf. Diese müssen zwar nicht unbedingt mit einer Symptomatik in Verbindung stehen, sind aber dennoch von Relevanz.

Die drei Autoren der Schwerpunktartikel zur Spinalkanalstenose sprechen alle von degenerativen Einflüssen. Sie zeigen jedoch auch auf, dass nicht immer degenerative Veränderungen die Ursache sein müssen. An oberster Stelle steht daher nach wie vor eine ausführliche und gründliche, sowohl subjektive als auch objektive Befunderhebung.

Der Einführungs- und der Vertiefungsartikel liefern alle wichtigen und relevanten Informationen zur Anatomie, Physiologie und Therapie der Spinalkanalstenose aus ärztlicher Sicht. Der Praxisartikel bestätigt die Wichtigkeit der Befunderhebung, der Zusammenarbeit mit den Patienten und der Anwendung des Clinical Reasonings.

Viel Spaß beim Lesen und beim Anwenden der (neuen) Kenntnisse beim Beantworten der Refresher-Fragen und später in der Praxis.

Fiona Morrison