Herr Dr. Eibel, der Norddeutsche Röntgenkongress 2018 nimmt die Themenschwerpunkte
Muskulo-Skelettal, Interventionen, Abdomen, Mamma und Urogenital in den Blick. Warum
haben Sie diesen Fokus gewählt?
2018 möchte ich fortsetzen, wofür der Radiologiekongress Nord bereits in den letzten
Jahren stand: ein Fortbildungskongress zu sein. Ich habe Themen ausgewählt, die wirklich
relevant sind, die den Berufsalltag prägen und zu denen sich jeder von uns wünscht,
noch etwas mehr zu wissen: also aus der Praxis für die Praxis. Daher ist mir wichtig,
dass in den Vorträgen die Bedeutung für unsere tägliche Arbeit dominiert. Natürlich
immer auf der Basis von wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen. Dabei versteht
sich von selbst, dass wir in den zwei Tagen nicht das Gesamtgebiet der Radiologie
abdecken können. Unter Beachtung der Kongressprogramme der letzten Jahre, dem Anforderungsprofil
an Radiologen in Klinik und Praxis und aus den jüngsten Entwicklungen ergaben sich
dann die Themenschwerpunkte Muskulo-Skelettal, Mamma, Urogenital und Abdomen. Und
natürlich ist die Radiologie nicht nur Diagnostik, sondern auch Intervention. Auch
da müssen wir unser Wissen und unsere Kompetenzen erhalten und weiter ausbauen.
Welche Highlights erwarten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer?
Das sind zum einen die bereits oben genannten Themenschwerpunkte. Besonders im Bereich
Muskulo-Skelettal sind wir sehr breit aufgestellt und möchten den Kongressteilnehmern
viel notwendiges Wissen für die tägliche Befundung an die Hand geben. Ein weiteres
Highlight erwartet die Teilnehmer gleich nach der Eröffnungsveranstaltung mit einer
berufspolitischen Panelrunde. Ich habe vier Radiologen als Vertreter einer Uni-Klinik,
eines privaten Krankenhauskonzerns, einer standortübergreifenden Groß- und einer Einzelstandortpraxis
gebeten, aus ihrem Berufsalltag zu berichten. Welche Entwicklungen, welche Chancen
und welche Risiken sehen sie jeweils aus ihrem Blickwinkel? Danach können auch die
Kongressteilnehmer Fragen stellen und wir kommen so hoffentlich miteinander ins Gespräch.
Und natürlich werden wir auch 2018 wieder eine Person ehren, die sich um die Radiologie
im Rahmen der NDRG und darüber hinaus über Jahre hinweg verdient gemacht hat. Mehr
sei hier noch nicht verraten. Ebenso verleihen wir wieder den Horst-Seils-Preis für
eine exzellente wissenschaftliche Arbeit an eine Kollegin oder einen Kollegen, die
oder der als Mitglied der NDRG arbeitet und forscht.
Es fällt auf, dass der Radiologiekongress Nord auch 2018 wieder viel Wissenswertes
für sehr unterschiedliche Zielgruppen bereithält. Wen wollen Sie denn mit den Veranstaltungen
ansprechen?
Ganz einfach: Jeden, der sich mit Radiologie von Berufswegen beschäftigt. Sowohl Chef-,
Ober- und Fachärzte, die seit Jahren etabliert sind, als auch Ärztinnen und Ärzte
in Weiterbildung im ersten Jahr, werden passende Vorträge und Workshops finden. Auch
Medizinstudenten, die vielleicht die Radiologie für sich erst entdecken möchten, sind
herzlich willkommen. Workshops über Uroradiologie und der große Q1-Q2-Herz-CT-Kurs
runden das Programm ab und machen es für Kollegen interessant, die noch tiefer in
diese Themen einsteigen wollen. Radiologie funktioniert nur, wenn verschiedene Berufsgruppen
eng und gut kooperieren. Da für uns als Radiologen die Zusammenarbeit mit den MTRA
extrem wichtig ist, ist es auch eine Selbstverständlichkeit, mit diesen Kolleginnen
und Kollegen einen gemeinsamen Kongress zu gestalten. Da natürlich von einer guten
MTRA bzw. einem guten MTRA andere Fähigkeiten und anderes Fachwissen verlangt werden
als von Radiologen, haben wir spezielle Vorträge und Workshops für MTRA im Angebot.
Erstmals wird es beim Radiologiekongress Nord auch ein MTRA-Schülerprogramm geben.
Was erwartet den MTRA-Nachwuchs denn dort?
Wir möchten uns in diesem Jahr noch stärker den kommenden Generationen öffnen. Warum
soll ein Kongress nur für bereits beruflich Etablierte interessant sein? Um den beruflichen
Nachwuchs müssen wir uns kümmern. Die Zeiten, wo sich Bewerbungen von MTRA und Ärzten
gestapelt haben, sind längst vorbei. Also zeigen wir doch, wie spannend Radiologie
sein kann! Sowohl für junge Ärzte, gerade aber auch für MTRA-Schülerinnen und Schüler.
Auf unserem Kongress werden versierte MTRA, sozusagen die „alten Hasen“, den Schülern
Einstelltechniken zeigen, aber auch Grundlagen von CT und MRT. Und nicht zuletzt geht
es um das Thema „Prüfungsängste meistern“ – übrigens nicht nur ein Thema für MTRA-Schüler.
Was macht den Radiologiekongress Nord so besonders für Sie – und gibt es einen Programmpunkt,
auf den Sie sich persönlich am meisten freuen?
Wir werden zu allen Themen hochrangige Experten auf dem Gebiet der diagnostischen
und interventionellen Radiologie haben. Wenn ich mir die vielen Veranstaltungen so
anschaue, möchte ich deshalb gar keinen Programmpunkt gesondert hervorheben. Ich bin
dankbar, dass so viele Referenten zugesagt haben und ihr Wissen und ihre Erfahrungen
auf dem Kongress weitergeben. Darüber hinaus nehmen wir uns in einer eigenen Session
auch Zeit, um Antworten auf die Frage zu finden, was passiert, wenn es zu einem Diagnoseirrtum
oder einem Diagnosefehler kommt. Auch da haben wir einen ausgewiesenen Experten zu
Gast, auf den ich mich, wie auf alle anderen Vortragenden auch, sehr freue. Ich bin
mir sicher, dass wir wirklich gute Themen besetzen und hervorragende Referenten zu
Gast haben – da macht die Organisation wirklich Spaß.
Radiologiekongress Nord 2018
16. und 17. Februar 2018 – Hamburg
Radisson Blu Hotel Dammtor
www.roeko-nord.de
Kongresspräsident:
PD Dr. med. habil. Roger Eibel – Helios Kliniken Schwerin
MTRA-Programm (VMTB):
Marcel Apel – Schön Klinik, Hamburg-Eilbeck
PD Dr. Roger Eibel