GGP - Fachzeitschrift für Geriatrische und Gerontologische Pflege 2018; 02(01): 44-46
DOI: 10.1055/s-0043-123695
Rund ums Alter
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Publication Date:
20 February 2018 (online)

Die Angst vor Pflegerobotern

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Derzeit nutzt knapp jeder fünfte Deutsche ein Smartphone (18 %) zur Überwachung und Optimierung der eigenen Gesundheit und 8 % nutzen ein Wearable. Nur 15 % denken darüber nach, sich diesen Pionieren anzuschließen. Noch zögerlicher reagieren die Deutschen im Gesundheitsbereich, wenn es um den Einsatz von künstlicher Intelligenz oder Pflegerobotern geht. Dies zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint.

Das Thema Datenschutz ist den Patienten bei der Überwachung der Gesundheit mittels Apps oder Wear-ables am wichtigsten. 60 % befürchten, dass ihre gesundheitlichen Informationen nicht ausreichend vor dem Zugriff Unbefugter geschützt wären. Selbst bei vollständiger Datensicherheit würde nicht mal die Hälfte der Patienten ihre Gesundheitsdaten ihrer Krankenkasse (40 %) zur Verfügung stellen. Einzig Ärzte (85 %) kämen bei der Mehrheit für die Bereitstellung der persönlichsten Daten infrage.

Vieles, was aus Patientensicht noch nach futuristischer Vision klingt, wäre heute bereits möglich. Dennoch herrscht unter den Deutschen erhebliche Skepsis gegenüber medizinischen Innovationen: Pflegeroboter und Mikrochipimplantate sind den Deutschen schlichtweg nicht ganz geheuer. So lehnen es 56 % ab, sich am Krankenbett von einem Roboter pflegen zu lassen, und auch die alleinige Diagnose durch einen Computer kommt für 63 % nicht infrage. Wäre bei Letzterem hingegen ein Arzt involviert, schlüge die Ablehnung in Bereitschaft um: Künstliche Intelligenz in Zusammenarbeit mit einem Arzt wäre für 61 % akzeptabel. Auch hier offenbart sich ein dringlicher Handlungsbedarf: Die Patienten müssen aufgeklärt und ihre Sorgen angehört werden. Nur wenn sie in die technischen Fortschritte einbezogen werden, kann das volle Potenzial der „smarten Gesundheit“ ausgeschöpft werden.

Quelle: http://ots.de/k0Nrh und www.bearingpoint.com