Pneumologie 2017; 71(11): 703
DOI: 10.1055/s-0043-121677
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Leserinnen und Leser

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Publication Date:
13 November 2017 (online)

 

Liebe Leserinnen und Leser,

der Sommer ist vorbei, jetzt liegen wieder einige Monate intensiver Arbeit vor uns.

Im vorliegenden Heft finden Sie das Update der S2k-Leitlinie zur Beatmung bei Patienten mit chronischer respiratorischer Insuffizienz. Dieses hat es wahrhaft in sich. Neben den Weaningzentren soll es in absehbarer Zeit auch Zentren für Heimbeatmung geben. Die Qualitätsanforderungen an solche Zentren sind in dieser Leitlinie bereits ausgeführt. Insgesamt sind die Ziele sehr hoch gesteckt und sehr gut in allen Einzelheiten begründet; sie werden jedoch in dieser Form, seien wir ehrlich, noch kaum von einer Klinik erreicht. So sehr höchste Qualität in der Heimbeatmung anzustreben ist, so muss derzeit doch eingeräumt werden, dass Anspruch und Wirklichkeit schwer in Einklang zu bringen sein werden. Insbesondere sind folgende Fragen zu stellen: Wo soll all das geforderte hochqualifizierte Personal herkommen? Und wie sollen aus der Klinik ohne zusätzliches Entgelt die notwendigen Strukturen erwachsen, um die Schnittstellen zwischen Klinik und ambulantem Setting bzw. Beatmungsheimen adäquat zu bedienen? Besteht nicht die Gefahr, dass zu hohe Anforderungen in Leitlinien als Überforderungen angesehen werden und Kliniksträger beginnen, sich von der Finanzierung solcher Standards zu verabschieden? Solch Rückschritt kann niemand wollen, und daher wünschen wir uns für die kommenden Jahre eine intensive Diskussion über die Unterscheidung von absolut Notwendigem von Wünschbarem bzw. Anzustrebendem. Letzteres ist damit keinesfalls entwertet, sondern kann individualisierter und mit längerer Perspektive etabliert werden.

Der endobronchiale Ultraschall ist heute Standard im Staging des Mediastinums und zur Diagnostik von intrathorakalen Lymphknoten; dazu findet sich ein lesenswertes Update.

Schließlich sei besonders auf den Nachruf auf Frau Dr. Rüsch-Gerdes hingewiesen, die unerwartet und sehr früh verstorben ist. Es dürfte kaum eine Kollegin bzw. einen Kollegen geben, der im Laufe der Behandlung von Patienten mit Erkrankungen durch Mykobakterien nicht schon einmal ihren freundlichen und fachkundigen Rat erhalten hat. Wir verneigen uns vor ihrer Persönlichkeit und ihrem Lebenswerk!

Santiago Ewig
Tom Schaberg


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Prof. Dr. med. Tom Schaberg
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