Dialyse aktuell 2017; 21(09): 449-453
DOI: 10.1055/s-0043-121236
Schwerpunkt | Dialyse
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

CO2-Angiografie

Eine Alternative zur Gabe jodhaltiger Kontrastmittel
Birger Mensel
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Publication Date:
21 November 2017 (online)

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Zusammenfassung

Diagnostische und interventionelle Prozeduren mit jodhaltigen Kontrastmitteln werden deutschlandweit mit unterschiedlichsten Indikationen flächendeckend eingesetzt. Auch aufgrund der demografischen Entwicklung nimmt die Zahl der Patienten mit Kontraindikationen, genannt sei hier die große Gruppe der Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz, für eine intravasale Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln zu. Eine weit verbreitete Alternative stellen CO2-geführte Eingriffe dar. CO2 ist nicht nephrotoxisch, nicht allergen und zeigt keine Wechselwirkungen im Schilddrüsenstoffwechsel. Bis auf die Anwendung am zerebralen und kardialen Gefäßsystem kann CO2 die jodhaltigen Kontrastmittel fast komplett ersetzen. Vorsicht ist bei Patienten mit einer respiratorischen Insuffizienz geboten. Die Nebenwirkungsrate ist gering. Die Bildqualität CO2-geführter Angiografien ist mit der jodhaltiger Kontrastmittel vergleichbar. Da die Handhabung für den Anwender aber etwas komplexer und zeitaufwendiger ist, sollte es nur bei indizierten Fällen zum Einsatz kommen. Gerade Patienten mit nephrologischen Erkrankungen und der häufigen Mitbeteiligung des kardiovaskulären Systems profitieren von der Möglichkeit CO2-geführter Angiografien.