PPH 2017; 23(06): 264-265
DOI: 10.1055/s-0043-118686
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Publication Date:
21 November 2017 (online)

Hilfe gegen Heißhungeranfälle

Die Binge-Eating-Störung kann mit der kognitiven Verhaltenstherapie behandelt werden. Aber auch ein verhaltenstherapeutisches Selbsthilfeprogramm, das das Internet nutzt und nicht anonym ist, hilft gut gegen diese Essstörung, haben Forscherinnen der Medizinischen Hochschule Hannover und der Uni Leipzig herausgefunden.

An der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützten Studie nahmen sieben deutsche Zentren mit insgesamt rund 180 Patienten teil. Die Behandlung umfasste 20 wöchentliche Kontakte zu Therapeuten über vier Monate. Die Hälfte der Teilnehmenden hatte verhaltenstherapeutische Einzelsitzungen mit Therapeuten, die andere Hälfte im Selbsthilfeprogramm Kontakt per E-Mail.

Das Ergebnis: Bei allen Teilnehmern verringerten sich die Essanfälle deutlich. Auch weitere Schwierigkeiten, wie beispielsweise depressive Verstimmungen, Ängstlichkeit und die Sorge um das Gewicht, nahmen ab. Die persönliche Therapie wirkte zwar schneller: Direkt nach der Behandlung und sechs Monate später hatten diese Patienten deutlich weniger Essanfälle als die anderen. Doch nach 18 Monaten hatten sich die Effekte angeglichen. Insgesamt hatten sich bei allen die Essanfälle verringert.

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover