Fortschr Neurol Psychiatr 2017; 85(11): 652
DOI: 10.1055/s-0043-117679
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wie Sport der Demenz vorbeugt

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Publication Date:
22 November 2017 (online)

Dass Sport die Denkleistung im Alter verbessert, haben viele Studien gezeigt. Jetzt haben Forscher der Goethe-Universität in einer der weltweit ersten Studien geklärt, wie Sport sich auf den Gehirnstoffwechsel auswirkt. In einer randomisierten kontrollierten Studie haben sie die Effekte von regelmäßiger Bewegung auf den Gehirnstoffwechsel und das Gedächtnis von 60 Teilnehmern im Alter zwischen 65 und 85 Jahren untersucht. Das Fazit: Regelmäßiger Sport steigert nicht nur die Fitness, sondern wirkt sich auch positiv auf den Gehirnstoffwechsel aus.


Für die SMART-Studie (Sport-und Metabolismus im Alter – eine MRT Studie) untersuchten sie alle Teilnehmer ausführlich sportmedizinisch und neuropsychologisch. Außerdem wurden der Gehirnstoffwechsel und die Gehirnstruktur im Magnetresonanztomographen (MRT) gemessen. Im Anschluss an die Untersuchungen stiegen die Teilnehmer über einen Zeitraum von 12 Wochen 3-mal wöchentlich auf ein Fahrradergometer. Die 30-minütigen Trainingseinheiten wurden individuell an das Leistungsniveau jedes Teilnehmers angepasst.


Nach dem Abschluss des Sportprogramms wurden die Teilnehmer erneut untersucht, um Effekte des Trainings auf den Gehirnstoffwechsel, die Denkleistung und die Gehirnstruktur zu erfassen. Außerdem untersuchten die Forscher, inwiefern das Training zu einer Verbesserung der körperlichen Fitness geführt hatte.


Tatsächlich hatte das Training den erwarteten Einfluss auf den Gehirnstoffwechsel: es verhinderte den Anstieg von Cholin. Die Konzentration dieses Stoffwechselprodukts steigt häufig durch den vermehrten Untergang von Nervenzellen an, wie er beispielsweise bei der Alzheimer Demenz auftritt. Durch das Training konnte die Cholinkonzentration im Gehirn der Probanden konstant gehalten werden, während sie bei der Kontrollgruppe anstieg. Auch die Fitness der Teilnehmer wurde deutlich verbessert, wie sich an der gesteigerten Herzleistung ablesen ließ.


Nach einer Mitteilung der Goethe-Universität Frankfurt am Main