In Anlehnung an die jährlich stattfindenden AOTrauma-Handkurse wurde besonderes Gewicht
auf den praktischen Teil des Kurses an anatomischen Präparaten gelegt. Im anatomischen
Institut der Universität Düsseldorf (Leiter: Prof. T. Filler) fanden sich dafür sehr
gute Bedingungen. Durch die besondere Fixierung der Präparate ist das Gewebe dem „Natürlichen“
sehr ähnlich, sodass die Übungen sehr realitätsnah erfolgen konnten.
Neben den praktischen Übungen wurde den Teilnehmern im theoretischen Teil in Vorträgen
über ausgewählte zentrale Themen Expertenwissen vermittelt und die Gelegenheit für
eine intensive Diskussion gegeben. Die Kursleitung wurde von mehr als 10 anerkannten
Experten der Handchirurgie unterstützt, sodass vor allem in den praktischen Übungen
eine individuelle Betreuung der 40 Teilnehmer gewährleistet war. Neben den Vorträgen
wurden begleitend Fälle demonstriert, was die offene Diskussion sehr belebte und den
Erfahrungsaustausch anstieß.
Der 1. Block des Kurses behandelte intraartikuläre Frakturen der Hand, während im
2. Block die intraartikuläre distale Radiusfraktur im Mittelpunkt stand. Hierfür standen
erstmals Präparate mit einer artifiziell erzeugten distalen Radiusfraktur, in der
Regel Typ 23-C3, bereit. Begleitend hierfür lagen den Teilnehmern Computertomografien
des Handgelenks individuell passend zum Präparat vor. Somit konnte sowohl die Herangehensweise
und Planung als auch die Osteosynthese mit modernen winkelstabilen Implantaten unter
professioneller Anleitung geübt werden. Eine radiologische Kontrolle der Ergebnisse
fand im Präparationsaal statt. Der 3. Block des Kurses befasste sich mit Begleitverletzungen
des distalen radioulnaren Gelenks und der Bandverletzungen der angrenzenden Handwurzelgelenke.
Weichteilproblematiken durch Komplexverletzungen sowie Infektionen fanden sich im
4. Block des Kurses. Die praktischen Übungen zu diesem Thema umfassten lokale Lappenplastiken
an der Hand und am Unterarm.
Abb. 1 Faculty des Kurses.(Bild: Prof. Windolf)
Der persönliche Kontakt und Austausch wurde durch ein gemeinsames Abendessen in Düsseldorf
am Abend des 1. Kurstages vertieft. Das Feedback am Kursende durch die Teilnehmer
war deutlich positiv, neben einem intensiven fachlichen Austausch wurde die hohe Vortragsqualität
und rege Diskussion in guter Atmosphäre gelobt.