OP-Journal 2017; 33(03): 205
DOI: 10.1055/s-0043-115230
Editorial
Herausgeber
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

Michael J. Raschke
,
Florian Gebhard
,
Ulrich Stöckle
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Publication History

Publication Date:
17 January 2018 (online)

 

    die aktuelle Ausgabe des OP-Journals ist dem demografischen Wandel unserer Gesellschaft gewidmet, der sich in den letzten Jahren zunehmend in unserem klinischen Alltag bemerkbar macht.

    Während von 2005 bis 2013 die Anzahl der osteosynthetischen Prozeduren bei Patienten unter 65 Jahren um 15% abgenommen hat, ist es im selben Zeitraum zu einem Anstieg von Prozeduren bei den über 65-jährigen Patienten um 15% gekommen. Das vermehrte Auftreten von Frakturen im Alter wird hierbei begünstigt durch die Dysbalance zwischen erniedrigtem Knochenaufbau und erhöhtem Knochenabbau. In dem Beitrag von Herrn Prof. Amling wird die Bedeutung und der Algorithmus einer strukturierten Osteoporosediagnostik bei älteren Patienten mit niedrigtraumatischen Frakturen beschrieben, welche durch eine Implementierung von sogenannten „fracture liaison services“ verbessert werden kann.

    In der Therapie der Osteoporose nehmen die Antiresorptiva einen hohen Stellenwert ein, da diese nachweislich eine signifikante Reduktion von osteoporoseassoziierten Frakturen hervorrufen konnten. Mit den medikamentenassoziierten Kiefernekrosen wurde allerdings eine schwerwiegende Nebenwirkung beschrieben. Die aktuelle Ausgabe des OP-Journals widmet sich deshalb der Pathogenese der medikamentenassoziierten Kiefernekrosen, deren Entstehung durch entzündliche Prozesse im Mundraum getriggert wird und deren Behandlung die Prophylaxe vor Einnahme sowie die Prävention während der Einnahme dieser Medikamente umfasst. Hierbei werden die Möglichkeiten der konservativen und operativen Therapie der Kiefernekrosen, basierend auf der aktuell gültigen S3-Leitlinie, diskutiert.

    Insgesamt stellt die Frakturversorgung beim geriatrischen Patienten eine große Herausforderung dar. In den weiteren Beiträgen, von namenhaften Autoren mit großer Expertise auf dem Gebiet der Alterstraumatologie, wird die Bedeutung der individuell angepassten Behandlungskonzepte bei Frakturen des proximalen Humerus, der osteoporotischen Wirbelkörperfraktur sowie der Frakturen am Fuß thematisiert. Der umfassende Beitrag von Herrn Prof. Cornelius beschäftigt sich mit den speziellen Anforderungen an die Frakturversorgung im Bereich des Gesichtsschädels. Die Involution führt zu einer Veränderung der Gesichtsmorphologie, aber auch Frakturlokalisation und -muster unterscheiden sich im Alter gegenüber denen bei jüngeren Patienten. Häufig ergeben sich mit Zahnlosigkeit und Atrophie des Ober- und/oder Unterkiefers besondere Situationen, die angepasste Behandlungskonzepte erfordern, welche in dem Beitrag – lokalisationsbezogen – systematisch und detailliert beschrieben werden.

    Wir bedanken uns herzlich bei allen Autoren, die mit ihren Beiträgen zum Gelingen dieses Heftes beigetragen haben. Den Leserinnen und Lesern wünschen wir viel Freude mit der neuen Ausgabe.

    Mit freundlichen Grüßen

    Michael J. Raschke, Florian Gebhard, Ulrich Stöckle


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