Aktuelle Dermatologie 2017; 43(08/09): 334
DOI: 10.1055/s-0043-113836
Derma-Fokus
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dermatologische Rezepturen. Richtig verschreiben – individuell therapieren

Garbe C, Reimann H. (Hrsg.)
Dermatologische Rezepturen. Richtig verschreiben – individuell therapieren. Plus Online Version.
3.. Aufl.
Stuttgart: Thieme; 2017. Kart., 176 S., 9 Abb., 51,40 Euro,
ISBN: 978-3-13-107293-1
DOI: 10.1055/s-0043-113836
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Publication History

Publication Date:
31 August 2017 (online)

 

    Prof. Claus Garbe, Tübingen, und Dr. rer. nat. Holger Reimann, Eschborn, stellen das Herausgeberteam aus Dermatologie und Pharmazie dar, die nun die dritte Auflage des Bandes zu dermatologischen Rezepturen vorlegen.

    So ist etwa alle 10 Jahre eine neue Auflage entstanden, und das war auch nötig aufgrund des Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetzes, den daraus entstandenen Preisanpassungen und den aktualisierten Kostenberechnungen für Rezepturen. Der Band startet mit dem „Warum“ und „Wie“ des Rezeptierens, der Qualitätssicherung, den Kosten, den offizinellen Grundlagen, den rezeptierbaren Wirkstoffen und Hilfsstoffen und der Haltbarkeit von Rezepturen. Obsolete, bedenkliche und problematische Stoffe werden auf 2 Seiten abgehandelt. Die kommentierte Rezeptursammlung ist das Herz des Buches und umfasst 135 Dermatikagrundlagen und Rezepturen, größtenteils Rezepturen des Neuen Rezeptur-Formulariums, aber auch Dermatikagrundlagen nach DAB und DAC und freie Rezepturen. Die Rezeptursammlung gliedert sich in die Zusammensetzung mit Angaben für 100 g, Kommentar, Eigenschaften und Indikationen, Warnhinweisen und Inkompatibilitäten, Anwendungshinweisen und Kosten mit Verpackung und Mehrwertsteuer je nach rezeptierter Menge. Hinweise auf weiterführende Literatur und ein Sachverzeichnis schließen den Band ab. Besonderes Augenmerk haben die Autoren auf die Kostenersparnis durch Individualrezepturen gelegt, aber sie stellen auch dar, wann eine Rezeptur im Vergleich zu einem Fertigarzneimittel keinen Sinn macht. Auch dermatokosmetische Rezepturen sind eingeflossen. Die Aluminium- oder Liposomen-Diskussion bleibt außen vor. Die Sachinhalte, die der zugewandte Dermatologe für das Patientengespräch braucht, sind sehr sorgfältig und minutiös aufgeführt, z. B. Verfärbung von Textilien, Hinweis auf Allergene, fettende Eigenschaften der Zubereitung, Hinweise für die Anwendung bei Kindern. Zusätzlich hilfreich ist die differenzierte Angabe unterschiedlicher Konzentrationen der Wirkstoffe, aus denen der Rezeptierende dann auswählen kann. Die Tabellen sind gut ausgesucht und gestaltet. Das Stichwortverzeichnis ist detailliert und ausreichend. Der Inhalt ist komprimiert, das vermittelte Wissen ist aktuell mit Stand Januar 2017 und didaktisch gut aufbereitet. Ein Lehrbuch, dessen Neuauflage gefehlt hat. Ich bin froh, dass es nun vorliegt, brauche es und werde es oft in die Hand nehmen. Es wird ein Verkaufsschlager werden und als hohes Gut griffbereit nahe am Schreibtisch von Dermatologen zu finden sein, sicher auch in Apotheken.

    Christiane Bayerl, Wiesbaden


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