Keywords
Krebs - Onkologie - Ernährung - vegetarisch - Paläo - Paläo-Diät - ketogen - ketogene
Diät - Gemüse - Fleisch - Steinzeit - Fett
Die Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil der integrativen Krebstherapie. Doch welche
ist die richtige? Sollten Krebspatienten lieber vegetarisch essen oder eher Fleisch?
Oder ist viel Fett bei dieser zehrenden Erkrankung das Beste für den Körper? Unsere
Ernährungsexperten erklären, welche Vorteile die vegetarische Kost, die Paläo-Diät
und die ketogene Diät bei Krebs haben.
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Vegetarische Ernährung bei Krebs
Vegetarische Ernährung bei Krebs
Claus Leitzmann
Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien zeigt, dass eine vegetarische Ernährung aus
gesundheitlichen, ethischen, ökologischen und sozialen Gründen als Dauerkostform empfehlenswert
ist [10]. Sie ist vor allem in ihrer Langzeitwirkung für die Prävention und die Therapie
verschiedener Krankheiten geeignet [13–17]. Dies gilt auch für Krebserkrankungen.
Wie die Ernährung Einfluss nimmt
Krebs ist wie keine andere Krankheit multikausal bedingt. Endogene Faktoren wie genetische
Disposition und Alter sowie exogene Faktoren wie Umwelt, Ernährung, Konsum von Alkohol
und Tabak sowie Strahlenbelastung können Einfluss auf die Entstehung von bösartigen
Tumoren nehmen. Die meisten dieser Faktoren lassen sich gezielt beeinflussen.
Die wohl umfangreichste Veröffentlichung zu Krebs kommt zu dem Ergebnis, dass sich
Krebspatienten während und nach überstandener Erkrankung so ernähren sollten, wie
es zur Prävention von Krebs empfehlenswert ist [24]. Studien zeigen, dass sich durch
die richtige Lebensmittelauswahl das Kolon- und Magenkrebsrisiko um bis zu 90%, das
Brustkrebsrisiko um 50% und das Risiko für eine Reihe anderer Krebsarten um mindestens
20% senken lässt [9, 24], Zu den Risikofaktoren für die Entstehung von Dickdarmkrebs
zählen hoher Verzehr von rotem Fleisch und verarbeiteten Fleischwaren und damit auch
hoher Fettverzehr, hochkalorische Ernährung, hoher Alkoholkonsum sowie eine ballaststoffarme
Kost [25].
Die pflanzliche Ernährung ist bei Krebs deshalb geeignet, weil sie von allen Kostformen
das höchste Gesundheitspotenzial besitzt. Dieses findet sich nicht nur in Form von
Vitaminen und Mineralstoffen, die auch in tierischen Lebensmitteln enthalten sind,
sondern vornehmlich bei den Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Beide kommen
nur in pflanzlichen Lebensmitteln vor.
Bedeutung von Ballaststoffen
Ballaststoffe sind Nahrungsbestandteile, die von den Verdauungsenzymen des Menschen
nicht oder nur unvollständig abgebaut werden können. Sie üben eine Vielzahl an physiologischen
Wirkungen aus, die die Gesundheit beeinflussen können (siehe [Tabelle 1]).
Die größte prospektive epidemiologische Studie zu Krebs und Ernährung in Europa „European
Prospective Investigation into Cancer and Nutrition“ (EPIC) meldete, dass sich die
Dickdarmkrebsrate um 40% senken lasse, wenn die Ballaststoffaufnahme auf 35 g tgl.
erhöht würde. Eine Metaanalyse bestätigte, dass eine hohe Zufuhr an Ballaststoffen,
vor allem an Getreideballaststoffen und Vollkornprodukten, mit einem reduzierten Risiko
für Darmkrebs verbunden ist [1].
Interventionsstudien, in denen versucht wurde, durch die zusätzliche Gabe von Ballaststoffen
(beispielsweise Weizenkleie) bei Patienten mit gutartigen Dickdarmadenomen das erhöhte
Risiko für Dickdarmkrebs zu senken, verliefen bislang enttäuschend. Die Gründe liegen
wohl in der Reduktion einer gesundheitsfördernden Ernährung auf nur eine ihrer Komponenten
– in diesem Fall die Weizenkleie. Ein Isolat wie Kleie wirkt jedoch anders als Ballaststoffe
im natürlichen Nahrungsverbund.
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Die Krebs-Ballaststoff-Hypothese
Die in [Tabelle 1] genannten Eigenschaften sind Bestandteil der Krebs-Ballaststoff-Hypothese. Sie geht
von der Beobachtung aus, dass bei ballaststoffarmer Kost das Auftreten von Dickdarmkrebs
erhöht ist [3]. Die Bindung von Gallensäuren an Ballaststoffe zählt zu den möglichen
Schutzfunktionen: Sie werden so dem bakteriellen Umbau zu den vermutlich kokanzerogenen
sekundären Gallensäuren entzogen. Ebenso sinkt durch die Erhöhung des Stuhlgewichts
und die normalisierte Transitzeit die Verweildauer von schädigenden Substanzen wie
biogene Amine und sekundäre Gallensäuren im Darm. Der Kontakt mit der Darmwand reduziert
sich. Kurzkettige Fettsäuren, die beim mikrobiellen Abbau von Ballaststoffen im Dickdarm
entstehen, tragen zu einem sauren Milieu des Darmlumens bei. Dadurch begünstigen sie
das Wachstum wünschenswerter Bakterien, die unerwünschte Fäulnisbakterien verdrängen
und die bakterielle Umwandlung von primären in sekundäre Gallensäuren einschränken.
Trotz der bekannten Mechanismen ist der Zusammenhang zwischen Ballaststoffverzehr
und Krebsentstehung nicht immer eindeutig. Eine ballaststoffreiche Kost mit Vollkornprodukten,
Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst ist auch reich an Vitaminen, Mineralstoffen sowie
sekundären Pflanzenstoffen. Zudem geht sie oft mit einem geringeren Verzehr von Zucker,
Fett und tierischem Eiweiß einher. Deshalb ist ein schützender Effekt hinsichtlich
der Entstehung von Darmkrebs aus methodischen Gründen nicht allein auf die Ballaststoffe
zurückzuführen.
Bedeutung von sekundären Pflanzenstoffen
Sekundäre Pflanzenstoffe bestehen aus einer Fülle von Substanzen mit vielen gesundheitsfördernden
Eigenschaften (siehe [Tabelle 2]). Dabei fällt auf, dass alle Subtanzen antikanzerogen wirken. In vielen Fällen ist
bekannt, dass sie den Tumorstoffwechsel direkt beeinflussen.
Im Folgenden werden die wichtigsten Erkenntnisse zu den antikanzerogenen Wirkungen
dargestellt:
Carotinoide aktivieren Gene, die die Produktion des Proteins Connexin steuern. Es ist Bestandteil
von Zellkommunikationsstrukturen. Über sie tauschen die Zellen Signale und Botenstoffe
aus, die das Wachstum der Zellen regulieren. In Zellen, die durch Kanzerogene geschädigt
wurden, findet dieser Signalaustausch nicht mehr statt. In Anwesenheit von α-und β-Carotin,
Canthaxanthin, Lutein oder Lycopin in der Zellkultur wird die Umwandlung vorgeschädigter
Zellen in Krebszellen unterdrückt. Diese Eigenschaft der Carotinoide könnte der Grund
für ihren günstigen Einfluss auf die Krebsentwicklung sein. In verschiedenen Studien
korrelierte die Carotinoidzufuhr beziehungsweise Carotinoidkonzentration im Blut negativ
mit Krebs an Lunge, Prostata, Speiseröhre, Gebärmutterhals, Magen und Dickdarm [11],
Brust [2, 7] und Nacken [18].
TABELLE 1
Wesentliche Eigenschaften von Ballaststoffen, modifiziert nach [10]
Eigenschaft
|
primäre Wirkung
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sekundäre Effekte
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relevante Konsequenzen
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Faserstruktur
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erhöhte Speichelsekretion
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frühere und stärkere Sättigungswirkung
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bessere Darmgesundheit
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Wasserbindungsvermögen, Quellfähigkeit, Viskosität
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Substrate für bakterielle Fermentation
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verminderte Gallensäurenresorption
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normalisierte Stuhlfrequenz
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erhöhtes Stuhlgewicht und Stuhlvolumen
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bakterielle Bildung kurzkettiger Fettsäuren
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leichteres Absetzen des Stuhls
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normale Transitzeit
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Fermentierbarkeit
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bakterielle Bildung kurzkettiger Fettsäuren
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Senkung des pH-Werts im Kolon
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vermindertes Darmkrebsrisiko
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positive Wirkung auf qualitative und quantitative Zusammensetzung der Darmflora
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Eingeschränkte Bildung von sekundären Gallensäuren
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Hemmung der Cholesterinsynthese
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Wachstum und Differenzierung von Mukosazellen
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Adsorptionsfähigkeit, Ionenaustausch
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Pufferung der Magensäure
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verminderte Blutcholesterinspiegel
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verringerte Gallensäurenwirkung
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Bindung von Gallensäuren
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verringerte Verfügbarkeit von Schadstoffen
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verminderte Toxizität von Schadstoffen
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Bindung organischer Schadstoffe
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vermindertes Darmkrebsrisiko
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Phytosterine und ihre Antikrebswirkung wurden bisher nur in vitro und in Tierversuchen untersucht.
Beim Menschen müssen die Ergebnisse noch bestätigt werden. Phytosterine scheinen das
Krebswachstum in Brust, Prostata, Lunge, Leber, Magen und Eierstock zu vermindern.
Als Mechanismen werden diskutiert: die Hemmung der Karzinogenproduktion, das Krebszellwachstum
und die Multiplikation, die Invasion und die Metastasierung sowie die Induktion von
Zellzyklusstillstand und Apoptose. Die Wirkungsweise einer Krebstherapie unter Verwendung
von Phytosterolpräparaten ist noch zu klären [21].
Saponine können das Risiko für Kolonkrebs senken. Sie hemmen die Teilungsrate der Kolonzellen
sowie das Wachstum und die DNA-Synthese verschiedener Tumorzellarten. Möglicherweise
beruht dieser Mechanismus auf ihrer Fähigkeit, primäre Gallensäuren und Cholesterin
zu binden, sodass weniger sekundäre Gallensäuren entstehen. Die chemopräventiven Effekte
von Saponinen, Resveratrol und Quercetin sind besonders bei Darmkrebs bekannt [20].
Glucosinolate wie Isothiozyanate und Thiozyanate zeigten in Tiermodellen antikanzerogene Wirkungen
in Magen, Brust, Leber und Lunge. Klinische Studien erbrachten, dass sie die Metabolisierung
von körpereigenen Östrogenen beeinflussen [8]. Möglicherweise schützen Indole dadurch
vor östrogenbezogenen Krebsarten wie Brust- und Endometriumkrebs [5].
TABELLE 2
Sekundäre Pflanzenstoffe und ihre möglichen Wirkungen; mod. nach [23]
bioaktive Substanzen
|
antikanzerogen
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antimikrobiell
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antioxidativ
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antithrombotisch
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immunmodulierend
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entzündungshemmend
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blutdruckregulierend
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cholesterinspiegelsenkend
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blutglukosespiegelsenkend
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verdauungsfördernd
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Sekundäre Pflanzenstoffe
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Carotinoide
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Phytosterine
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Saponine
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Glukosinolate
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Polyphenole
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+
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+
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Protease-Inhibitoren
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Terpene
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+
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Phytoöstrogene
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Sulfide
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+
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+
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+
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+
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+
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+
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+
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+
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Phytinsäure
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+
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+
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+
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+
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+
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Polyphenole wie Phenolsäuren können vor Krebs an Magen, Speiseröhre, Haut und Lunge schützen
[22]. Ihre Wirkung beruht darauf, dass sie Entgiftungsenzyme in Gang setzen, Kanzerogene
binden und somit den Kontakt mit der DNA verhindern. Phenolsäuren sind zudem starke
Antioxidanzien.
Protease-Inhibitoren und Proteasen sind an Tumorwachstum und Progression beteiligt und gelten als eine
wirksame Strategie in der Krebstherapie. Anhand des Typs der Schlüsselaminosäure in
der aktiven Stelle der Protease und des Mechanismus der Peptidbindungsspaltung lassen
sich Proteasen in Gruppen einteilen [6].
Terpene wie Limonen steigern in Leber und Dünndarm die Aktivität von Entgiftungsenzymen,
die in der Tumorprävention Bedeutung erlangen könnten [4].
Phytoöstrogene können als Modulatoren von Östrogenrezeptoren entweder wie Östrogene oder wie Antiöstrogene
wirken. Verschiedene Humanstudien zeigen, dass Phytoöstrogene durch ihren Einfluss
auf den Hormonstoffwechsel und die Hormonproduktion Schutzpotenzial bei Brustkrebs
[12, 19] und Kolonkrebs besitzen.
Sulfide verfügen durch ihre antioxidativen und immunstimulierenden Fähigkeiten über antikanzerogenes
Potenzial. Zudem beeinflussen sie die Blutgerinnung und wirken verdauungsfördernd,
indem sie Speichelfluss, Magensaftsekretion und Darmperistaltik anregen.
Phytinsäure ist für ungünstige Effekte wie die verminderte Resorption verschiedener Mineralstoffe
bekannt. Letztlich beeinflusst sie die Gesundheit jedoch günstig: Sie wirkt antikanzerogen
sowie regulierend auf den Blutzuckerspiegel.
Fazit
Der Verzehr einer pflanzlich betonten Kost hat sich bei Krebs bewährt und ist daher
empfehlenswert. Die Art der pflanzlichen Ernährung ist von der Dauer und Schwere der
Krankheit sowie vom Alter der Betroffenen und der Verträglichkeit der Ernährung abhängig.
In keinem Stadium einer Krebserkrankung besteht eine Kontraindikation für die vegetarische
Kost. Vielleicht mit einer Ausnahme: Bei einem starken Verlust an Körpergewicht könnte
es erforderlich sein, alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu nutzen, um diese
Entwicklung aufzuhalten. Hier gilt es, abzuwägen, welcher Kompromiss möglich ist.
Paläo-Ernährung bei Krebs
Paläo-Ernährung bei Krebs
Ulf Uebel
Paläo- oder Steinzeit-Ernährung hat Konjunktur: Je mehr Studien zeigen, wie positiv
sich diese Ernährungsform auf den Körper auswirkt, beispielsweise beim nachhaltigen
Abnehmen, desto mehr Anhänger findet sie.
Das Rätsel der Zivilisationskrankheiten
Die Altsteinzeit, das Paläolithikum, reicht vom Beginn der Menschheit vor ca. 2,5
Millionen Jahren bis zu 10 000 Jahren vor unserer Zeitrechnung, also bis zum Beginn
der Viehzucht und des Ackerbaus. Erst mit dem Ackerbau, dem Meso- und dem Neolithikum
sind chronische degenerative Krankheiten entstanden. Aber, so lautet ein häufiger
Einwand, hat das nicht etwas mit unserer Altersentwicklung zu tun? Oder anders gefragt:
Sind Menschen in der Altsteinzeit nicht so jung gestorben, dass sie Krebs oder Demenz
gar nicht entwickeln konnten? Die Antwort ist: Nein. Steinzeitmenschen starben in
jungen Jahren häufig an akuten Infektionen oder einer Sepsis nach Verwundung im Kampf
oder Unfällen. Sonst konnten sie durchaus 80 Jahre erreichen. Und das ohne wesentliche
degenerative Anzeichen. In Stämmen in Afrika, Südamerika und der Südsee, die heute
noch wie ihre altsteinzeitlichen Vorfahren als Jäger und Sammler leben, finden sich
praktisch keine Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Krebs. Auch
autoimmune Prozesse sind dort weitgehend unbekannt.
Der Paläo-Trend (engl. Paleo) hat sich in den letzten I 10–15 Jahren in den USA entwickelt.
Auslöser dafür war die Zunahme chronischer Erkrankungen. Inzwischen erfreut sich die
Paläo-Ernährung großer Resonanz sowohl bei Laien als auch bei Heilpraktikern, funktional
arbeitenden Ärzten und Therapeuten. Gerade bei Zivilisationskrankheiten hat Paläo
eindeutige therapeutische Qualitäten.
Foto: © Shutterstock / Marian Weyo
Was is(s)t Paläo?
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Die Paläo-Ernährung orientiert sich am verfügbaren Nahrungsangebot der Vor-Ackerbau-Zeit
[5]. Konsequente Paläo-Anhänger jagen sogar noch selbst und essen nur regional und
saisonal.
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Gemeinsam ist allen Paläo-Anhängern der möglichst vollständige Verzicht auf industrialisierte
Lebensmittel. Vereinfacht gesagt: auf alles, was eine Zutatenliste hat.
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Außerdem fallen industriell raffinierte Öle wie Sonnenblumen-, Rapsöl oder andere
Fette weg, die nur industriell bearbeitet essbar sind.
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mindestens 1 kg pestizidfreies, variantenreiches Gemüse tgl., gedünstet in gesundem
Fett oder, wenn Rohkost, als Smoothie
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Fleisch gehört für die meisten Paläo-Anhänger auf den Speiseplan. Jedoch nur von Tieren,
die wild gefangen oder ohne Einsatz von Kraftfutter und Medikamenten aufgezogen worden
sind. Es ist üblich, Fleisch „from head to tail“ zu essen, inklusive der nährstoffdichten
Innereien, Haut und Knochen, deren in Knochenbrühe ausgelöstes Kollagen für die Darmgesundheit
einen wichtigen Beitrag leistet.
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Isolierte, schnell anflutende Zucker sowie Getreide und Milch entfallen komplett.
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Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, fermentierte Milchprodukte (Käse, Joghurt), Nachtschattengewächse
und bei Unverträglichkeiten auch Eier oder Nüsse sind mindestens im therapeutischen
Kontext vorübergehend oder dauerhaft zu meiden.
Zucker und die Suche nach Ersatz
In der Praxis bleibt das größte Problem bei der Ernährungsumstellung der Zucker. Erfahrungsgemäß
vergeht keine Woche, in der nicht mindestens ein Kunde anfragt, was mit diesem oder
jenem Zuckerersatzstoff sei. In diesem Bereich gibt es viele Irrtümer, weil Substanzen
wie Stevia oder Xylitol als unbedenklich gelten, was sie schon wegen der von ihnen
ausgehenden Suchtbegünstigung nicht sind. Besonders schwer zu verstehen ist für viele
der Verzicht auf freie Fruktose, die vor allem in der Kombination mit Omega-6-Fetten
Endotoxine bildet und Studien zufolge erheblich zu Übergewicht beiträgt. Die maximal
tolerierbare tägliche Menge an Fruktose, gebunden an frisches Obst oder Gemüse, beträgt
lediglich ca. 10 g. Das entspricht dem Gegenwert eines Apfels.
Paläo: mehr als Ernährung
Paläo setzt als Lebensstil obendrein auf ein gezieltes Stressmanagement, mehr Bewegung
im Alltag, gesunden Schlaf sowie seltene Mahlzeiten: idealerweise nicht mehr als zwei
oder drei am Tag. Alternativ funktionieren auch „Essensfenster“ von maximal acht Stunden
am Tag, so dass man täglich oder mehrmals wöchentlich intermittierend zwischen 16
und bis zu 36 Stunden fastet. Bis dahin funktioniert die reinigende Apoptose. Erst
danach würde der einsetzende „Überlebensmodus“ die Fastenvorteile zunichtemachen.
Intermittierendes Fasten funktioniert jedoch nur, wenn der körpereigene Fettstoffwechsel
gut funktioniert, weil der Körper dann übergangslos und ohne Hunger von Fett-Außen-
auf Fett-Innenernährung umschaltet. Bei der Ernährungsumstellung ist jedoch immer
zu berücksichtigen, dass das keineswegs ein selbstverständlicher Vorgang ist. Die
Mehrheit der Menschen hat heute einen dysfunktionalen Fettstoffwechsel. Hier ist es
wichtig, die Verdauung vor allem am Anfang mit Enzymen, Chlorwasserstoff (HCl) und
Öl aus mittelkettigen Triglyzeriden (C8) zu unterstützen.
Erfahrungen aus der Praxis
Der Astrophysiker Paul und die Biochemikerin Shou-Ching Jaminet haben über sieben
Jahre die wissenschaftlichen Grundlagen der Paläo-Ernährung zusammengetragen und kritisch
überprüft. In meinem Team setze ich die Jaminet'schen Erkenntnisse seit fünf Jahren
sehr erfolgreich in der Zusammenarbeit mit hausärztlichen Praxen und Heilpraktikern
ein. Die meisten der Patienten haben vorher ein Eiweißprofil (Proteomis-Profil nach
C.E.I.A.) [2] erstellen lassen. Dieses zeigt in Kombination mit einer Nahrungsanamnese
und einer Bioimpedanzmessung der Körperzusammensetzung, wo die größten Probleme liegen
und welche Änderungen über die Umstellung auf Paläo hinaus notwendig sind.
Paläo in der Krebsprävention
Krebs gilt heute zunehmend wieder als metabolische Krankheit [4]. Hohe Zucker- und
Insulinspiegel verschärfen nachweisbar entzündliche Vorgänge, ebenso wie industrialisierte
Nahrungsmittel. So setze ich schon im Ernährungsberatungsalltag, nach dem Eiweißprofil
nach C.E.I.A., präventiv auf eine individuell optimierte Paläo-Ernährung. Bei Profilen,
die hohe Entzündungswerte ausweisen, hat es sich als wirkungsvoll erwiesen, den relativ
geringen Kohlenhydratanteil, den eine Paläo-Ernährung ohnehin hat, weiter zu verringern.
Paläo-Anhänger setzen meistens auf eine Ernährung, deren Kohlenhydratanteil deutlich
unter dem der Empfehlungen der DGE liegt, also statt bei 50–60 % bei deutlich unter
30 %.
Eine solche Kohlenhydratbegrenzung bezeichnen Gegner im Sinne eines Warnhinweises
gerne als „low carb“. Low Carb im ursprünglichen Sinne bedeutet jedoch eine ketogene
Ernährung, bei der der Brennstoff des Körpers nahezu ausschließlich aus Ketonen besteht.
Das ist dauerhaft nur zu erreichen, wenn sowohl der Kohlenhydratanteil als auch der
Proteinanteil deutlich unter 10 % der jeweils täglich zugeführten Kalorien liegen.
Davon kann bei einer „normalen“ Paläo-Ernährung keine Rede sein.
Als vorbeugend sehe ich eine Ernährung an, die in einer giftiger werdenden Umwelt
möglichst auf zusätzliche Entzündungsimpulse aus Zucker, industriellen Zusatzstoffen
und Omega-6-Fetten verzichtet. Nicht umsonst helfen eine Paläo-Ernährung und ein entsprechender
Lebensstil in der Regel relativ schnell, sich aus einer diabetischen Stoffwechsellage
zu verabschieden, die ja mit einem deutlich erhöhten Krebsrisiko verbunden ist. Für
mich ist vor diesem Hintergrund plausibel und erfahrbar, dass Paläo-Ernährung sinnvoll
in der Prävention ist nicht nur von Krebs, sondern von allen chronischen und degenerativen
Erkrankungen.
Paläo in der Krebstherapie
Wie aber sieht es bei manifestem Krebs aus? Begünstigt eine Ernährungsweise, die bei
ansonsten mehr oder weniger Gesunden unweigerlich zu Abnehmerfolgen führt, nicht die
gefürchtete Tumorkachexie? Die Antwort darauf muss differenziert ausfallen: Der Tumor
ist ein Zuckerverstoffwechsler, er kann keine Ketone verarbeiten. Es liegt daher nah,
die Ernährung auf ein ketogenes Paläo-Protokoll umzustellen, also mindestens vorübergehend
auf die extreme Low-Carb-Variante von Paläo.
Irrig wäre jedoch die Annahme, dass das allein den Tumor aushungert, da viele Tumore
die Fähigkeit haben, sich eine eigene metabolische Versorgung aufzubauen. Es gibt
inzwischen jedoch eine Reihe von Studien und viele Fallberichte, die zeigen, dass
eine ketogene Ernährung mindestens den Fortgang der Krebserkrankung hemmt.
Um einen möglichen Gewichtsverlust qualitativ beurteilen zu können, ist es hilfreich,
nicht nur eine Waage einzusetzen, sondern die Körperzusammensetzung und die mitochondriale
Kraftstoffversorgung durch eine Bioimpedanzmessung zu ermitteln. Obendrein sollte
der Bauchumfang bestimmt werden. Meist zeigt sich dann, dass ein Gewichtsverlust aufgrund
der Ernährungsumstellung keine Kachexie begünstigt. Es kommt zu einer Gewichtsabnahme
ohne Verlust der Magermasse: Der Körper wird nicht ausgehungert, sondern entlastet.
Nicht zuletzt zeigt sich, dass Menschen in einer Nahrungsketose Chemo- und Strahlentherapie
deutlich besser überstehen. Es gibt damit keinen Grund, bei Krebs auf eine nährstoffdichte,
energetisch fettbetonte Paläo-nahe Ernährung zu verzichten.
Sehr häufig wenden Therapeuten jedoch ein, man würde damit dem Krebskranken „den letzten
Rest an Lebensfreude nehmen“. Natürlich ist der Zuckerentzug einer der härtesten Entzüge
überhaupt. Das gilt übrigens auch für Menschen, die nicht eine solche akute Motivation
wie Krebs haben. Doch abgesehen davon, dass es hierfür eine ganze Reihe an konkreten
Hilfestellungen gibt, käme wohl niemand auf die Idee, einem Raucher, der an Lungenkrebs
erkrankt ist, zu erlauben oder gar zu empfehlen weiterzurauchen. Dabei wird seine
Lebensqualität durch den Nikotinentzug zweifellos zunächst beeinträchtigt.
Als Fazit lässt sich ziehen, dass Paläo-Ernährung nach der sich ständig verdichtenden
Studienlage und nach meinen Erfahrungen sicher keine hinreichende, wohl aber eine
notwendige Antwort ist. Und zwar nicht nur auf Krebs [1, 6].
Ketogene Ernährung in der Krebstherapie
Ketogene Ernährung in der Krebstherapie
Ulrike Kämmerer und Rainer Johannes Klement
Ketogene Diäten (KDs) sind sehr fettreiche, stark kohlenhydratreduzierte Ernährungsformen
mit bedarfsgerechter Eiweißversorgung. Sie liefern in der Regel mindestens 75 % der
Energie aus Fett und maximal 5–10 % aus Kohlenhydraten (KH). KDs sind in verschiedenen
Varianten beschrieben als „Atkins-Diät“, „klassische ketogene Diät“ oder auch als
„Low-Carb (LC) Diät“.
Die häufig verwendeten eiweißlastigen, aber relativ fettarmen LC-Formen stellen keine
echte KD dar. Denn sie sind nicht mit einer zuverlässigen systemischen Ketose verbunden,
die als Leitsymptom der KD gilt. Eine stabile Ketose ist nur bei niedrigen Insulinspiegeln
und damit bei Nahrungskarenz oder einer sehr fettreichen und eiweiß- / kohlenhydratarmen
Ernährung zu erreichen.
Ketogene Diäten bei Krebs
KDs können bei Krebserkrankungen unterstützend wirken. Der veränderte Stoffwechsel
der Patienten ist durch eine gesteigerte Fettoxidation bei gleichzeitiger peripherer
Insulinresistenz gekennzeichnet [1] und spricht dadurch gut auf den hohen Fettanteil
der Ernährung an. Der reduzierte KH-Anteil hält den Blutzucker und den Wachstumsfaktor
Insulin niedrig. Ein „Aushungern von Krebs“ durch Zuckerentzug ist jedoch auch mit
einer KD nicht möglich – der Blutzucker bleibt auf Nüchternniveau stabil. Durch die
geringere Aufnahme von Glukose, dem entscheidenden Ausgangssubstrat zum Aufbau neuer
Tumorzellen, ist vor allem in schlecht durchbluteten Tumorarealen ein langsameres
Wachstum durch Tierstudien bestätigt [2, 3]. Daten der Grundlagenforschung der letzten
Jahre zeigen zudem, dass gerade β-Hydroxybutyrat (3-OHB) wichtige, das Tumorzellwachstum
stimulierende Signalproteine hemmen kann und sich auch als HDAC-Inhibitor erwiesen
hat [2, 4].
Fett ist der Hauptenergielieferant ketogener Diäten. Jede Mahlzeit besteht aus mindestens
75 %. Foto: © Shutter-stock / Colnihko
Möglichkeiten und Grenzen
Bei der Übertragung von Daten aus Zellkultur oder Mäusen auf den Menschen ist jedoch
Vorsicht geboten. Mäuse besitzen neben einer unterschiedlichen Insulin- und Blutzuckerregulation
[5] einen etwa 7-fach höheren Ruheenergiestoffwechsel als Menschen. Deshalb reagieren
sie schneller und drastischer auf Kalorienoder Makronährstoffentzug [6]. Im Gegensatz
zu den Tiermodellen konnten klinische Studien bisher keine lebensverlängernden Effekte
einer ausschließlichen KD zeigen [7–9]. Manche Daten deuten auf eine leichte Hemmung
des Tumorglukosestoffwechsels durch eine fettreiche und kohlenhydratarme Ernährung
hin [10–12]. Es erscheint nach derzeitigem Wissensstand dennoch unwahrscheinlich,
mit einer KD alleine das Tumorwachstum sicher aufhalten zu können.
Systemische Ketose oder Ketoazidose?
Bei der systemischen Ketose kommt es zu erhöhten Spiegeln der physiologischen Ketonkörper
Acetoacetat (AcAc) und β-Hydroxybutyrat (3-OHB). 3-OHB wird dabei im Verhältnis von
1:1 bis 3:1 zu AcAc gebildet. In der Ketose steigen die Serumspiegel von nüchtern
0,10,2 mM auf 1–6 mM an. Der Blutzucker bleibt bei einer physiologischen Ketose auf
Nüchternniveau, Blut-pH und Elektrolyte befinden sich im Normbereich, und die Betroffenen
sind fit und wach.
Das sind wesentliche Unterschiede zur potenziell lebensbedrohlichen Ketoazidose, die
bei relativem oder absolutem Insulinmangel, beispielsweise bei Diabetikern und Alkoholikern
auftreten kann. Eine Ketoazidose ist durch eine arterielle Azidose (pH < 7,35), einen
sehr hohen Blutzuckerwert (über 250 mg / dl) sowie ein Basendefizit gekennzeichnet.
Der Patient ist schläfrig bis komatös.
Vielversprechender ist ein unterstützender Ansatz, in dem eine KD beispielsweise mit
Strahlen- und Chemotherapie kombiniert wird [13]. Schon eine leichte Hemmung der Glykolyse
würde für die Tumorzelle eine Reduktion ihrer antioxidativen Abwehr bedeuten, was
sie sensibler gegenüber freien (Sauerstoff-)Radikalen (ROS) macht. Diese entstehen
zum Beispiel durch die Radiolyse von Wasser während der Bestrahlung.
Eine verstärkte Wirkung von Strahlen-, Chemo- und antiangiogener Therapie durch KDs
wurde in mehreren Tiermodellen belegt und deutet sich auch in klinischen Daten von
Glioblastompatienten an [9]. Bei den ersten fünf Tumorpatienten, die in der Strahlentherapie
Schweinfurt mit kurativer Strahlentherapie und KD behandelt wurden [14], zeigt sich
auch nach gut zwei Jahren noch kein Hinweis auf ein Lokalrezidiv. Der mögliche Beitrag
der KD zu diesem Ergebnis bleibt allerdings spekulativ. Ein unmittelbarer Nutzen der
ketogenen Ernährung war jedoch in einer Verbesserung der Lebensqualität und dem Erhalt
fettfreier Masse während der Therapie gegeben.
Ein weiterer interessanter Aspekt ergibt sich durch ein kurzzeitiges Fasten (24–48
h) vor einem Chemotherapiezyklus, um Nebenwirkungen zu vermindern und dabei die Anti-Tumor-Wirkung
zu erhalten oder sogar zu verstärken [15]. Die Reduktion von Glukose und Insulin bei
gleichzeitiger Erhöhung der Ketonkörper soll gesunde Zellen, jedoch nicht Tumorzellen
vor zelltoxischen Angriffen schützen. In zwei klinischen Studien zeigten sich bisher
in der Tat positive Effekte des Fastens vor der Chemotherapie [16, 17]. Das weist
auf eine Bedeutung der Ketonkörper hin und würde somit auch für eine KD als „fastenimitierende
Diät“ sprechen, falls kurzzeitiges Fasten kontraindiziert ist [18]. Auch wäre der
Ansatz wieder, die KD mit einer zytotoxischen Therapie zu kombinieren.
HDAC-Inhibitoren in der Krebstherapie
HDAC steht für Histon-Deacetylasen. Es handelt sich um Enzyme, die unter anderem den
Zellzyklus kontrollieren. Sie sind wichtige Zielmoleküle, die von modernen Krebsmedikamenten
gezielt gehemmt werden – mit durchaus nachgewiesenen klinischen Effekten.
Fazit und Umsetzung
Die ketogene Ernährung ist aus theoretischer Sicht für die Krebsbehandlung interessant,
und zeigt in den meisten Tierstudien günstige Effekte auf Tumorwachstum und Überleben.
Die bisherigen Daten am Menschen weisen darauf hin, dass ihre Stärke vor allem in
der Kombination mit Standardtherapien zu sehen ist. Bisher konnte keine Studie negative
Effekte einer KD auf den Allgemeinzustand der Patienten oder ihre Erkrankung feststellen.
Daher sollte der ketogenen Ernährung während der Krebstherapie eine Chance eingeräumt
werden. Dies gilt vor allem begleitend zu kurativen Ansätzen. Allerdings können sich
auch in der Palliativtherapie positive Effekte auf die Körperzusammensetzung oder
Lebensqualität zeigen. Voraussetzung für eine wirksame KD ist neben der Motivation
der Betroffenen eine fachkundige Ernährungsberatung und Betreuung durch Ärzte oder
Heilpraktiker.
Für die ketogene Diät geeignete und ungeeignete Lebensmittel: siehe Tabellen in der
Online-Version.
DHZ-Plus
Die DHZ verlost 5-mal das Buch „Krebs ganzheitlich behandeln“ von Josef Beuth.
Schicken Sie eine Postkarte mit dem Stichwort „Onkologie“ an die DHZ-Redaktion, Georg
Thieme Verlag KG, Rüdigerstr. 14, 70469 Stuttgart.
Einsendeschluss ist der 14.08.2017.
TABELLE 1
Gut geeignete Lebensmittel
|
Gemüse
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Sehr gut
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Artischocke, Aubergine, Bambussprossen, Staudensellerie, Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl,
Fenchel, Grünkohl, Gurken, Knollensellerie, Mangold, Paprika, Portulak, Radieschen,
Rettich, Rhabarber, Sauerkraut, Schwarzwurzeln, Spargel, Spinat, Tomate, Wirsing,
Zucchini
|
Mäßig gut
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Bohnen (grün), Kohlrabi, Kürbis, Möhren, Lauch, Petersilienwurzel, Rosenkohl, Rotkohl,
Steckrübe, Topinambur, weiße Rüben, Weißkraut
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Obst (natur, ungezuckert)
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Mäßig gut
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Acerola, Brombeeren, Erdbeeren, Guave, Heidelbeeren, Himbeeren, Holunderbeeren, Johannisbeeren,
Moosbeeren, Papaya, Preiselbeeren
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perfekt
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Avocado
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Nüsse und Samen
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Sehr gut
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Hanfnüsse, Kokosnuss, Leinsamen, Macadamianüsse, Mandeln, Mohnsamen, Paranüsse, Pekanüsse
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Milch und Milchprodukte
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Sehr gut
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Butter, Crème fraîche (40 %), Dickmilch, Frischkäse (Doppelrahm), Naturjoghurt (10
%), Käse (ideal mind. 60 %), Mascarpone, Schlagsahne (mind. 30 %), saure Sahne (10
%), Schafmilch, Schmand (24 %), Speisequark (40 %), Tofu, Ziegenmilch
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Mäßig gut
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Buttermilch, Hafermilch, Mandelmilch, Schmelzkäse, Scheibletten, Sojamilch, Stutenmilch
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Salate, Pilze, Antipasti, Kräuter, Sprossen, Hülsenfrüchte
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Sehr gut
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Bohnensprossen, Eisbergsalat, Endiviensalat, Feldsalat, Frühlingszwiebel, Gartenkresse,
Kopfsalat, Oliven (grün und schwarz), Radicchio, Rucola, Sauerampfer, Schnittlauch,
alle Pilze bis auf Shiitake und Trüffel
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Mäßig gut
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Ingwer, Meerrettich, Petersilie, Shiitake, Trüffel
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Fleisch, Fisch und Eier
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Sehr gut
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Bacon, Bratwürste, Eier, fettes Fleisch (ideal aus Weidehaltung), fette Meeresfische,
fette Streichwurst
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Mäßig gut
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magere Fische, mageres Fleisch (ideal aus Weidehaltung)
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TABELLE 2
Weniger geeignete Lebensmittel
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Getreide
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Ganz streichen
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alle Getreidearten, Mehle
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Gemüse
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Ganz streichen
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Kartoffeln, Rote Bete, Süßkartoffeln
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Obst, Trockenobst, Fruchtsäfte
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Nur sehr gelegentlich in kleinen Mengen
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Ananas, Apfel, Birne, Feige, Grapefruit, Honigmelone, Kaktusfeige, Kirschen (süß und
sauer), Kiwi, Mandarinen, Mango, Maulbeere, Mispel, Nektarine, Passionsfrucht, Pfirsich,
Pflaumen, Reineclaude, Wassermelone
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Ganz streichen
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Bananen, Datteln, Ebereschenbeere, Granatapfel, Hagebutten, Kaki, Kumquat, Litchi,
Mirabellen, Weintrauben, alle Sorten von Trockenobst einschließlich Weintrauben/Sultaninen,
alle Fruchtsäfte, Fruchtsmoothies
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Nüsse und Samen
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Nur sehr gelegentlich in kleinen Mengen
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Cashewkerne, Erdnüsse, Haselnüsse, Kastanien (Maronen), Kürbiskerne, Pinienkerne,
Pistazienkerne, Sesamsamen, Sonnenblumenkerne, Walnüsse
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Milch und Milchprodukte
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Ganz streichen
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Milch, Milchprodukte mit Fruchtzubereitung, „Schokoladengeschmack“, „Vanille“ und
andere süße Geschmacksrichtungen
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Salate, Pilze, Antipasti, Kräuter, Sprossen, Hülsenfrüchte
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Ganz streichen
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Bohnen (Kerne, alle Sorten), Erbsen, Kichererbsen, Linsen
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Fertiggerichte
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Ganz streichen
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Pizza, Pasta, Döner usw.
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Dieser Artikel ist online zu finden:
http://dx.doi.org/10.1055/s-0043-112664