Klassisch wird bei der 180-Watt-XPSR-Greenlightlasererung der Prostata das Adenomgewebe
von der Harnröhre aus senkrecht in side-fire-Technik vaporisiert, bis die Prostatakapsel
erreicht ist. Besonders bei höherem Adenomgewicht und ineffizienter Technik kommt
es in Relation zur Gewebsentfernung zu einem zu hohen Energieeintrag in die Prostata-Kapsel
und das umliegende Gewebe. Dies hat Drangbeschwerden zur Folge und zu Überlegungen
geführt, z. B. diese durch eine simultane Botulinum-Toxin-Infektion prophylaktisch
zu dämpfen.
Hier hat sich in unserer Hand ein Trick bewährt, mit dem nicht nur pro Zeiteinheit
mehr Gewebe entfernt werden kann, sondern auch noch eine Histologie gewonnen werden
kann. Dazu wird an geeigneter Stelle (z. B. bei einem Mittellappen links und rechts
daneben) oder im Bereich der Seitenlappen ein Graben in das Prostatagewebe gelasert
und nach Erreichen der Kapsel tangential der sich nun aufstellende Adenomknoten von
der Kapsel gelöst und in die Blase abgeworfen oder – nur noch an einer schmalen Gewebsbrücke
hängend – weiter vaporsiert. Entstehende „Späne“ können später auch ohne Resektion
oder Shaver aus der Blase ausgespült oder mit eine Fasszange entfernt werden. Die
eigenen Erfahrungen zeigen, dass so in einer guten Stunde auch ein Adenomgewicht von
70 – 90 Gramm effektiv entfernt werden kann, ohne dass postoperativ eine wesentliche
urgency entsteht.
Abb. 1 a Klasssich-vaporisierender Greenlight-Laser-Einsatz, b „mit dem Greenlight-Laser resezieren“ – Herausarbeiten von Gewebschips tangential
zur Prostatakapsel.