1. Platz: Initiative für mehr Rezeptqualität
Am Universitätsklinikum Heidelberg werden zurzeit circa 250 000 Rezepte pro Jahr ausgestellt.
Um die formale Qualität zu verbessern, hat das Klinikum vor 5 Jahren eine Initiative
ins Leben gerufen. „Im Zentrum stand die Einführung eines Rezeptmonitors - also einer
zentralen Koordinationsstelle, über die Beschlüsse des Klinikumsvorstands in die Breite
des Klinikums getragen werden können. So wurden Einrichtungen, die die Umsetzung der
Initiative unterstützen können, wie das Zentrum für Informations- und Medizintechnik
oder die Klinikapotheke mit den Entwicklern der Rechtschreibesoftware vernetzt“, erläutert
Dr. Hanna Seidling vom Universitätsklinikum Heidelberg, Leiterin der Kooperationseinheit
Klinische Pharmazie der Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie,
wo die Koordinationsstelle angesiedelt ist. Die Auswertungen zeigten, dass einige
Rezepte formal so missverständlich ausgestellt waren, dass eine Rückfrage der zuständigen
Apotheke in den Ambulanzen notwendig war. 2012 waren solche Rückfragen noch bei 23 %
der Rezepte notwendig, 2013 nur noch bei 8,6 % und 2015 nur noch bei 4,1 %. Diese
Entwicklungen unterstreichen den Erfolg des Projekts. Auch die APS-Experten hat das
überzeugt: „Die Initiative hat Vorbildcharakter: Sie kann als Prototyp zur Optimierung
der Rezeptqualität angesehen werden“, lobt Hedwig François-Kettner, Vorsitzende des
APS. Für den ersten Platz erhielt die Initiative ein Preisgeld von 10 000 Euro.
2. Platz: Palliativpflegerisches Hygienekonzept
Den 2. Platz mit 6000 Euro Preisgeld hat die Jury an Dr. Pia Schmidt des Kinderpalliativzentrums
an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln für ihre wissenschaftliche Arbeit
verliehen. Sie beschreibt und evaluiert darin das palliativpflegerische Hygienekonzept
PALLINI, das Kindern auf der Palliativstation die Möglichkeit gibt, trotz einer Besiedlung
mit einem multiresistenten Keim (MRE) am Stationsleben, und unter anderem an den therapeutisch-pädagogischen
Angeboten der Station teilzunehmen - ohne ihre oder die Sicherheit von Mitpatienten
zu gefährden.
3. Platz: Fracture Liaison Service bei Osteoporose
Auf den mit 3500 Euro dotierten 3. Platz wählte die Jury ein Projekt der Klinik für
Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie der LMU München. Mit dem koordinierten
Osteoporosemanagement - dem sogenannten Fracture Liaison Service (FLS) - wird die
Patientensicherheit gefördert: Im Zuge dessen wird Osteoporose-Patienten eine individuelle
Behandlung durch eine geschulte Pflegekraft gesichert. So kann erneuten Frakturen
vorbeugt werden - sogar über den stationären Aufenthalt hinaus.
„Wir freuen uns, in diesem Jahr 3 Initiativen auszeichnen zu können, die zukunftsweisende
Ansätze zur Verbesserung der Patientensicherheit beinhalten“, fasst Dr. Ruth Hecker,
die stellvertretende Vorsitzende des APS, zusammen. Eine Jury mit Vertretern aus Pflege,
Ärzteschaft, Apotheken, Selbsthilfe, und Kostenträgern hat aus 39 hoch qualifizierten
Bewerbungen die Preisträger ausgewählt. Stifter des Preisgeldes sind die Aesculap
Akademie, der Ecclesia Versicherungsdienst, das Gesundheitsunternehmen MSD Sharp &
Dohme GmbH und der medizinische Fachverlag Thieme. Mehr Informationen finden Sie unter
www.aps-jahrestagung.de.
Quelle: Pressestelle Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS).