Neuroradiologie Scan 2017; 07(03): 182-183
DOI: 10.1055/s-0043-110216
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Lagert sich Gadubutrol im Gehirn ab?

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Publication Date:
23 August 2017 (online)

2015 warnte die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA vor Ablagerungen im Gehirn, die nach mehrmaligen MRT mit Gadolinium-haltigen Kontrastmittel (KM) auftraten. Ob dadurch klinische Probleme entstehen, blieb offen. Weil die Studien mit neurologischen Patienten erfolgten, konnte nicht sicher zwischen Krankheitssymptomen und Kontrastmittelnebenwirkungen unterschieden werden. Kromrey et al. untersuchten Gesunde und wiesen 5 Jahre nach einer MRT mit einem Gadolinium-haltigen KM keine Gehirndepots nach.

Fazit

Die Applikation des makrozyklischen Kontrastmittels war sicher und änderte bei Gesunden die zentralen Signalintensitäten nicht. Der nur 1-maligen Applikation stehe die eingesetzte hohe Gadoliniumdosis gegenüber, so die Autoren. Die Ablagerungen bei Patienten mit Tumoren, multipler Sklerose, Gehirnbestrahlungen u. a. könnten mit einer krankheitsbedingt erhöhten Durchlässigkeit der Bluthirnschranke in Zusammenhang stehen. Eine Kontrastmittelnebenwirkung halten Kromrey et al. für unwahrscheinlich.