Z Gastroenterol 2017; 55(05): 520-521
DOI: 10.1055/s-0043-108769
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Wozu eine zusätzliche Endoskopieveranstaltung?

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Publication Date:
12 May 2017 (online)

Am 10.2.2017 fand erstmalig der Endclub Spring in Hamburg statt. Die drei Protagonisten des Endoclub Nord (Profs. Rösch/Pohl/Faiss) luden zu einem zweiten Live Event im gleichen Jahr. Wir nutzten dies, um mit der gesamten Praxis eine Fortbildung zu machen, nicht ohne eine gesunde Portion Skepsis: Warum einen zweiten Endoclub im Jahr? Einen großen Vorteil hatte dies in jedem Fall: ganz nebenbei konnten wir viele Dinge, die die Praxis und das Drumherum betreffen, mal in Ruhe besprechen, auch der Gruppendynamik war dies sehr zuträglich.

Der Fortbildungstag war in drei große Themenbereiche aufgeteilt, beginnend mit Endoskopien zur Speiseröhre, gefolgt durch den Magen und am Nachmittag abgeschlossen durch den Darm. Sofort auffällig war, dass die gewohnt gestochen scharfen Bilder nur aus dem Klinikum Eppendorf kamen. Alle endoskopierenden Kollegen waren an einem Ort. Die Sequenzen der einzelnen Endoskopien waren deutlich länger und ausführlicher, im Vortragsraum war immer einer der drei Veranstalter mit den endoskopierenden Kollegen permanent in Kontakt und auch in den Pausen für einzelne Fragen ansprechbar. Es gab sehr viel Zeit, um alle Dinge zu erklären, zu fragen und zu besprechen, ganz direkt im Dialog. Durch die Anzahl von ca. 250 Zuhörern im Saal ergab es eine fast persönliche Atmosphäre, die dazu anregte, vieles zu diskutieren.

Bei den gezeigten Endoskopien kam es dann auch live zu Komplikationen: in diesem Fall eine Perforation im Ösophagus. Die Kamera blieb im Raum und wir konnten das weitere Procedere in Ruhe anschauen, sogar mit dem Kollegen kommunizieren. Bewundernswert, mit welcher Ruhe und Professionalität diese Situation gemeistert wurde. Einige Tage nach der Veranstaltung konnte man die Ergebnisse der histologischen Präparate (und die Videoaufzeichnungen der Prozeduren) auf der Plattform http://www.endoscopy-campus.com/ einsehen.

Insgesamt war es sehr interessant und informativ. Die ganze Praxis war von dieser Veranstaltung sehr angetan. Die Mitarbeiterinnen konnten sich in den meisten Situationen widerfinden, sich über bekannte Dialoge in der Endoskopie amüsieren und konnten viele Tipps und Tricks mitnehmen, ein sehr positives Echo. Mein Fazit: eine rundum gelungene Veranstaltung, die ganz sicher weiterbesteht und seine Zuhörer finden wird.

Dr. Jens Aschenbeck (Sprecher der Fachgruppe Kolorektales Karzinom im bng)