intensiv 2017; 25(04): 209
DOI: 10.1055/s-0043-107770
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Publication Date:
06 July 2017 (online)

Rückblick

Erkennen von Schmerz, Agitation und Delir – Deutschland scort!

Auf einem Satellitensymposium unter dem Vorsitz von PD Dr. Ulf Günther und Arnold Kaltwasser stellten Dr. Rebecca von Haken, PD Dr. Finn M. Radtke und Carsten Hermes unter Beweis, dass man auch mit 500 Gästen einen Workshop mit Mehrwert gestalten kann. Das Management von Schmerz (Pain), Agitation und Delir wurde nicht nur diskutiert, sondern mit der anwesenden Schauspielpatientin Corinna Löwe praxisnah trainiert. Per Live-Scoring konnten die Teilnehmer im Saal sowie mehrere zugeschaltete Kliniken mitmachen.

Schmerz, Agitation und Delir sind zentrale, sich gegenseitig beeinflussende Herausforderungen des intensivmedizinischen Alltags. Leitlinien für das Management dieser nicht isolierten Probleme empfehlen ein regelmäßiges Monitoring mit validierten Messinstrumenten sowie patientenorientierte Konzepte mit individuellen Zielen für die Therapie. [1,] [2] Besonders wichtig erscheint in diesem Zusammenhang der von der vor einem Jahr veröffentlichten S3-Leitlinie für Analgesie, Sedierung und Delirmanagement (DAS-Leitlinie) geforderte Standard nach einem wachen und kooperativen Patienten in einem Zielkorridor von RASS (Richmond-Agitation-Sedation-Scale) 0 bis -1. „Der intensivmedizinisch behandelte Patient soll wach, aufmerksam, schmerz-, angst- und delirfrei sein, um an seiner Behandlung und Genesung aktiv teilnehmen zu können“, heißt es in der Präambel. [2] Damit werden völlig neue Maßstäbe für ein erfolgreiches PAD-Management („Pain Agitation Delir“) gesetzt. Doch für einen leitlinienkonformen Umgang mit Schmerz, Agitation und Delir müssen diese regelmäßig gescort und frühzeitig erkannt werden. Das gehört nicht in jeder Klinik zum intensivmedizinischen Alltag. So macht eine zweistufige europäische Umfrage unter Federführung der Charité [3] deutlich, dass die Notwenigkeit eines validen Scorings zwar erkannt, aber nicht konsequent umgesetzt wird.

Damit die Patienten von den aktuellen Entwicklungen bestmöglich profitieren, beschreiten Experten zusammen mit ORION Pharma seit 2014 mit der Fortbildungsinitiative „Wie die Leitlinie ans Bett kommt“ einen ganzheitlichen Weg: neben der reinen Wissensvermittlung stehen dabei auch praktische Trainings und der Prozess der nachhaltigen Implementierung im Vordergrund. Der Mitschnitt des Symposiums kann unter www.stream.das-scoring.net eingesehen werden.

Bettina Baierl, Berlin

Quelle: Satellitensymposium der ORION Pharma GmbH „Erkennen von Schmerz, Agitation und Delir – interaktiv!“ im Rahmen des 16. Kongresses der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, 1. Dezember 2016 in Hamburg


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