Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie vergibt jährlich den Edgar-Ungeheuer-Preis
als Auszeichnung eines Lehrvideos für die Mediathek der DGCH von besonderem wissenschaftlichem
und didaktischem Wert. Infrage kommen hier die zwischen 2 DGCH-Jahreskongressen eingereichten
und in die Mediathek aufgenommenen Beiträge. Über die Preisvergabe entscheidet das
Gremium der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Medien (CAM), in der alle chirurgischen
Fachgesellschaften vertreten sind. Der CAM betreut die in der Aesculap Akademie angesiedelte
Mediathek auch wissenschaftlich. Der Preis wird seit 2001 vergeben.
In diesem Jahr hat sich der Chirurgische Arbeitskreis Medien zur Auszeichnung von
Dr. Mark Chmielnicki, Klinikum Sindelfingen, für seinen Videobeitrag „Die perkutane
Achillessehnennaht nach Zwipp mit dem Dresdner Instrumentarium“ [1] (Video zu finden in der Mediathek unter: „Perkutane Achillessehnennaht – Eine sich
lohnende Anfängeraufgabe?“) entschieden. Mit Dr. Chmielnicki wird ein Kollege ausgezeichnet,
der den Edgar-Ungeheuer-Preis bereits 2009 gewonnen hat. Offensichtlich hat sich Herr
Chmielnicki 2009 auf den Lorbeeren jedoch keinesfalls ausgeruht. Mittlerweile finden
sich 20 von ihm erstellte Lehrvideos in der Datenbank der Mediathek. Gemeinsam mit
seinem Chef Prof. Dr. Axel Prokop sind eine Vielzahl von technisch und didaktisch
hochwertigen Lehrvideos entstanden, die sich innerhalb der Mediathek großer Beliebtheit
erfreuen. Die besondere Expertise, die sich Herr Chmielnicki im Erstellen von unfallchirurgischen
Lehrvideos erworben hat, spiegelt sich auch im nun ausgezeichneten Beitrag wider.
Die einzelnen Operationsschritte werden technisch sehr schön dargestellt und sind
so für den Betrachter nachvollziehbar. Die Vorteile eines realen Videos aus dem OP
gegenüber meist doch etwas beschönigenden Zeichnungen aus Operationsatlanten werden
in vollem Maße ausgenutzt. Der Betrachter bekommt förmlich „Lust“, die dargestellte
Operationsmethode anzuwenden, zumal auch auf Fallstricke hingewiesen wird. Ergänzt
wird dies durch ein begleitendes Paper mit einer schönen Übersicht einschließlich
Darstellung der eigenen Ergebnisse sowie der spezifischen Nachbehandlung.
Da auch die Resonanz bei den Herausgebern auf die Videorubrik innerhalb der ZfOU sehr
positiv ist, sei in diesem Zusammenhang nochmals eindrücklich auf die Möglichkeit
einer Publikation eigener Lehrvideos hingewiesen. Das Erstellen von Lehrvideos kostet
Zeit, Arbeit und manchmal auch Nerven – bislang ohne zählbaren Vorteil für die Autoren.
Dies ist dankenswerterweise durch die Publikationsmöglichkeit in der ZfOU verbessert
worden. Die Herausgeber legen hier im Gegensatz zu Originalarbeiten keinen besonderen
Wert auf Originalität, sondern vielmehr darauf, dass bekannte sowie innovative Behandlungsverfahren
und Operationstechniken hier publiziert werden können. Die Erfahrung der letzten Jahre
zeigt, dass die so publizierten „Videopaper“ im Zuge der Habilitationsvorleistungen
von den Universitäten zumindest wie Fallberichte gewertet und anerkannt werden.
Der Chirurgische Arbeitskreis Medien würdigt mit der Auszeichnung von Dr. Chmielnicki
auch und gerade das kontinuierliche und langjährige Engagement verbunden mit der Hoffnung
auf noch möglichst viele qualitativ hochwertige Beiträge zur Mediathek der Deutschen
Gesellschaft für Chirurgie.
Dr. med. Gereon Schiffer
Vertreter der DGOU in der CAM