Schlüsselwörter
Terroranschlag - Zweitanschlag - Explosionswunde - Schusswunde - Einsatztaktik - Tourniquet
- Massenanfall von Verletzten
Keywords
terrorist attack - second attack - explosion and gunshot wounds - deployment tactics
- tourniquet
Abkürzungen
BfS:
Bundesamt für Strahlenschutz
BLI:
Blast Lung Injury (Explosionstrauma der Lunge)
DMS:
Durchblutung, Motorik, Sensorik
ICR:
Interkostalraum
IED:
Improvised Explosive Device
IIT:
internationaler islamistischer Terrorismus
IS:
sogenannter Islamischer Staat
MANV:
Massenanfall von Verletzten
MCL:
Medioklavikularlinie
NTG:
Nitroglyzerin
SanEL:
Sanitätseinsatzleitung
TNT:
Trinitrotoluol
USBV:
unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung
Einleitung
Der Einsatz bei der besonderen Lage eines Terroranschlags unterscheidet sich gegenüber
sonstigen Einsätzen bei einem MANV insbesondere bezüglich der Rahmenbedingungen, aber
auch der Verletzungsmuster. Hieraus folgen spezifische Versorgungskonzepte und Verfahrensweisen.
Dies erfordert eine zusätzliche Qualifikation auch für Notärzte. Die Sicherheit der
Einsatzkräfte ist dabei eine Grundvoraussetzung.
Definition
Unter Terrorismus ist der Einsatz oder die Androhung von Gewalt gegen Menschen oder
Sachen mit der Absicht, politische Ziele zu verwirklichen, zu verstehen. Terrorismus
ist eine schlecht beherrschbare Gefahr, jedoch eine große Bedrohung und Herausforderung
auch für die westliche Zivilisation. Laut Resolution 1566 des UN-Sicherheitsrats sind
„terroristische Handlungen solche, die mit Tötungs- oder schwerer Körperverletzungsabsicht
oder zur Geiselnahme und mit dem Zweck begangen werden, einen Zustand des Schreckens
hervorzurufen, eine Bevölkerung einzuschüchtern oder etwa eine Regierung zu nötigen“.
Terror meint eine Herrschaftsform, die unter Missachtung humaner und demokratischer
Prinzipien danach strebt, andere Meinungen, Opposition oder Widerstand zu unterdrücken.
Der Terrorismus stellt die gewalttätige Form des politischen Machtkampfs und eine
Aggression gegen den Staat und die Gesellschaft dar. Terroristische Anschläge beziehen
ihre Motivation aus recht- oder linksgerichtetem Gedankengut, aus ethnischen Konflikten
oder religiösem Fanatismus.
Ziel des Terrors ist es, Angst zu verbreiten durch Angriffe mit größtmöglicher Schadenswirkung,
was nicht nur eine ausschließlich große Opferzahl (Verletzte, Erkrankte) betrifft,
sondern auch psychologische, gesellschaftliche, materielle und politische Auswirkungen
hat.
Während sich in den 1970er-Jahren der Terror gegen den Staat und vor allem gegen Vertreter
aus Politik und Wirtschaft richtete, um mediale Aufmerksamkeit zu erreichen, und die
Opferzahlen bei Anschlägen gering blieben, haben aktuelle transnationale Terrornetzwerke
große Opferzahlen im Visier (Madrid, London, New York, Nizza, Berlin u. a.) [1].
Erkennen eines Anschlags
Mögliche Terroristen sind nur schwer zu erkennen. Auffallend viele Täter haben eine
kriminelle Karriere hinter sich. Ihre verbrecherischen Fähigkeiten erwarben sie als
Straßendiebe, Drogenhändler oder kleine Ganoven, bevor sie z. B. für den „Islamischen
Staat“ auf Mordmission gingen.
Der Verdacht eines Anschlags liegt nahe, wenn viele gleichartig Verletzte oder Erkrankte
an einem Ort anfallen.
Mögliche sichere Erkennungszeichen sind
Unsichere Zeichen sind
Den Terroristen erkennt man nicht am Aussehen, sondern am Verhalten.
Ein Attentäter versucht, sich aus seiner Sicht möglichst unsichtbar zu machen und
verhält sich nicht dynamisch. Das stereotype Bild – jung, bärtig, arabisch, mit Gebetskette,
vor sich hin murmelnd – ist aber falsch [2]. Das in der Infobox zusammengefasste Akronym ALERT („alert“ = engl. „aufmerksam“) könnte helfen zu sensibilisieren [3].
ALERT
-
A: Allein und nervös, lächeln, singen?
-
L: Lockere Kleidung?
-
E: Sichtbare Elektronik?
-
R: Rumpf steif wirkend?
-
T: „Trigger“ – Hände fest geschlossen?
Sich vor einem Terrorakt zu schützen ist nahezu unmöglich. Weder die möglichen Täter
noch das Ziel und der Zeitpunkt sind in der Regel vor der Tat bekannt.
Anschlagsziele
Deutschland ist Teil eines weltweiten Gefahrenraums als Ziel islamistischer terroristischer
Gruppen. Die Anschlagsziele richten sich fast immer auf Stellen, an denen sich eine
Vielzahl von (ungeschützten) Menschen aufhalten. Das können neben Großveranstaltungen
z. B. Industrie-, Kultur- und Bildungseinrichtungen, religiöse und diplomatische Einrichtungen
oder kritische Infrastrukturen wie Flughäfen, Bahnhöfe oder Kliniken sein.
Eine spezielle Bedrohung bedeuten
-
Zweitschläge (Second Hit/Second Strike) – nach dem Anschlag erfolgt ein 2. Anschlag,
der eine größere Menge Menschen, z. B. Helfer, Rettungsfahrzeuge und Personal, treffen
soll (Boston),
-
Mehrfachanschläge – gleichzeitige Anschläge an mehreren Orten (Paris).
Ein Anschlag in Deutschland, der mit atomaren, radiologischen oder biologischen Waffen
ausgeführt wird, wird als eher unwahrscheinlich eingestuft. Zudem dürfte ein Einsatz
nuklearer Waffen durch terroristische islamistische Gruppierungen ausgeschlossen sein,
denn bisher sind den Sicherheitsbehörden keine derartigen Aktivitäten bekannt, die
auf konkrete Beschaffungsaktivitäten radioaktiven Materials hindeuten [4].
Anschlagsformen
Die Anschlagsformen sind differenter Art:
-
Messer, Axt (Stich-, Schnittwunden),
-
Kraftfahrzeuge (Polytrauma),
-
Sprengstoff (Explosionsverletzungen),
-
Schusswaffen (penetrierende Verletzungen).
Hieraus resultieren verschiedene Verletzungen und Verletzungsbilder.
Hauptgefahren im Rahmen eines Terroranschlags sind konventionelle Explosivstoffe und
Schusswaffen.
Eine Sonderstellung stellt die sog. dirty bomb dar. „Schmutzige Bomben“ sind Vorrichtungen
mit konventionellem Sprengstoff, denen radioaktive Stoffe beigemischt sind. Seit Jahren
plündert der IS in Syrien und im Irak. In Hospitälern und Forschungseinrichtungen
haben die Islamisten dabei einem Geheimdienstbericht zufolge genug strahlendes Material
gefunden, um eine radiologische Bombe zu bauen. Die Befürchtungen, der IS könne eine
Massenvernichtungswaffe erwerben oder selbst bauen, verdichten sich zu einem Zeitpunkt,
von dem Experten glauben, dass der IS aktiver als jemals zuvor werden könnte. Das
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) schätzt etwa, dass die radiologischen Gefahren
einer solchen Bombe „überschätzt“ werden. Grundsätzlich aber geht das BfS von erheblichen
psychologischen und wirtschaftlichen Schäden im Fall einer Explosion einer schmutzigen
Bombe aus [5].
Daneben gibt es sog. Improvised Explosive Device (IED) oder unkonventionelle Spreng-
und Brandvorrichtungen (USBV). Hierbei handelt es sich um selbstgebastelte Bomben,
welche keine hohen Anforderungen an die Beschaffung des Materials stellen. Die notwendigen
Kenntnisse zum Bau sind im Internet ubiquitär verfügbar [1].
Sicherheit an der Einsatzstelle
Sicherheit an der Einsatzstelle
Für den Einsatz von Rettungskräften zur Menschenrettung gilt grundsätzlich, dass eine
Gefährdung der Gesundheit oder gar des Lebens der Helfer nicht in Kauf genommen werden
darf. Sicherheit kann nur garantiert werden, wenn sich die Einsatzkräfte nicht im
unsicheren Bereich aufhalten, was jedoch nicht in jedem Fall erreicht werden kann.
Bei einer Terrorlage ist grundsätzlich primär die Polizei zuständig.
Die ersteintreffenden Kräfte erhalten von der Polizeiführung folgende Informationen
[3]:
-
konkrete Gefahren an der Einsatzstelle,
-
Abgrenzung sicherer/unsicherer Bereich,
-
Definition der Übergabepunkte der Verletzten durch die Polizeikräfte.
Nicht immer erlaubt es die Situation, auf die Spezialeinheiten der Polizei zu warten,
sodass auch Einzeldienstkräfte tätig werden unter Inkaufnahme eines höheren persönlichen
Risikos [6]. Dies kann im Einzelfall zu einem Konflikt mit dem Erkennen einer Versorgungsnotwendigkeit
und der Sicherheit der Helfer führen.
Grundsätzlich obliegt die Menschenrettung bei polizeilichen Lagen den Sicherheitskräften,
die verletzte Personen dem Rettungsdienst an einen Übergabepunkt im sicheren Bereich
zuführen.
Verletzungen
Explosionsverletzungen
Eine Explosion ist eine heftige chemische Reaktion mit schlagartiger Freisetzung von
Hitze und Gasen mit Ausbildung einer Druckwelle („blast“). Die Folgen sind Einzel-
oder Mehrfachverletzungen. 88 % der terroristischen Anschläge werden in Form von Sprengstoffanschlägen
durchgeführt [7]. 80 % der Patienten tragen allerdings nach Explosionen nur leichtere Verletzungen
davon [1].
Hierbei kommen verschiedene Sprengstoffe zum Einsatz wie z. B. Hochleistungsexplosivstoffe
(„high order explosives“). Es handelt sich um Substanzen mit höchster Reaktionsgeschwindigkeit
wie NTG, Dynamit oder TNT. Es resultiert eine Detonation mit extrem hohem Druck und
hoher Temperatur. Gase expandieren mit Überschallgeschwindigkeit in Form einer Druckwelle
(Schockwelle) mit nachfolgender Phase eines Unterdrucks.
Dem stehen gewöhnliche Explosivstoffe („low order explosives“) gegenüber: Substanzen
mit langsamer Energieabgabe wie z. B. ein Molotow-Cocktail (= Brand-/Benzinbombe).
Dabei kommt es zu einer Deflagration (Verpuffung) ohne Schockwelle und einem Explosionswind
mit umherfliegenden Fragmenten.
Schädigungsursachen
Als Schädigungsursachen bei Explosionen können die in der Übersicht zusammengefassten
Faktoren infrage kommen [8].
Schädigungsursachen von Explosionen
-
Überdruckwelle (mit Luftstoßwelle und Sogwelle),
-
Verletzungen durch Splitter
-
Feuer und Flammen
-
Rauchgase
-
Trauma nach Sturz
-
Trauma durch einstürzende Gebäude
-
Verschüttung
Schädigungsfolgen
Die Kraft der Explosion bewirkt, dass Objekte aus der Explosionszone (wie z. B. Glassplitter,
Steine u. a.) oder Splitter der explodierenden Ladung den Körper treffen und durch
die Wucht schwere Verletzungen verursachen. Diese Teile können über größere Reichweiten
mit beträchtlichen Geschwindigkeiten fliegen [8].
Bei einer Explosion wird der Körper aus verschiedenen Richtungen von Druckwellen getroffen.
Die Druckänderungen der Explosion können zu Verletzungen wie Ruptur innerer luftgefüllter
Organe wie der Trommelfelle, der Lunge oder des Darms führen. Dies kann sowohl vor
als auch nach der Explosion aufgrund der Welle des erhöhten Luftdrucks, der die Druckwelle
verursacht, und der plötzlichen Druckabsenkung, die der Welle folgt, auftreten.
Explosionen verursachen häufig Brände und schleudern brennendes Material in alle Richtungen.
Verbrennungen sind die am schmerzhaftesten und destruktivsten Verletzungen des menschlichen
Körpers. Sowohl die Explosionen als auch die Brände setzen giftige Gase frei, die,
wenn sie eingeatmet werden, zu einem Inhalationstrauma führen können.
Die bei der Detonation freiwerdende Energie wirkt auf unterschiedliche Art und Weise
auf die verschiedenen Organsysteme des Körpers ein und produziert in Abhängigkeit
von der Entfernung zum Detonationsort eine Vielzahl von Verletzungen.
Bezüglich der Auswirkungen ist zu unterscheiden, ob die Explosion in einem geschlossenen
Raum oder im Freien erfolgt.
Explosionen im Freien sind ab einer bestimmten Entfernung zum Explosionsort ungefährlicher
als in geschlossenen Räumen (die Druckwelle nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab).
Zu den geschlossenen Räumen gehören auch öffentliche Verkehrsmittel (Bus, Bahn), da
sich die Druckwelle nicht ausbreiten kann und mehrfach reflektiert wird [8]. Der Mensch wird innerhalb kurzer Zeit mehrfach aus verschiedenen Richtungen von
Druckwellen getroffen. Da sich die Opfer aufgrund der räumlichen Gegebenheiten sehr
nahe am Detonationsort aufhalten, besitzen die primären und sekundären Projektile
eine höhere Energie und damit ein höheres Verletzungspotenzial als bei einer Explosion
im Freien. Es resultiert ein schweres multidimensionales Verletzungsmuster mit sehr
hoher Mortalität [8].
Verletzungen bei Explosionen unterscheiden sich grundsätzlich von konventionellen
Traumata. Es handelt sich fast immer um Mehrfachverletzungen, insbesondere um Verletzungen
von 3 – 4 Körperregionen. Sie werden abhängig von ihrem Entstehungsmechanismus in
4 Kategorien eingeteilt ([Tab. 1]).
Tab. 1
Unterteilung der Schädigungsfolgen von Explosionen.
Kategorie
|
Folgen
|
primär
|
direkte Auswirkung der Druckwelle (stumpfes Trauma)
|
sekundär
|
penetrierende Traumata durch Projektile und Splitter, die durch die Explosion beschleunigt
werden
|
tertiär
|
indirekte Auswirkung der Druckwelle
|
quartär
|
sonstige bzw. Kombinationstraumen
|
(quintär)
|
ABC-Kontamination („dirty bomb“)
|
Die Anzahl der Schwerverletzten und Toten bei Explosionen (speziell bei Selbstmordattentaten)
liegt höher als bei gewöhnlichen militärischen Auseinandersetzungen.
Penetrierende Verletzungen
Zu den penetrierenden Verletzungen gehören vor allem die Stich- und Schussverletzungen.
Sie können entsprechend der angegebenen Energie eingeteilt werden in
Stichverletzung
Eine Stichverletzung ist ein Trauma, das durch einen spitzen Gegenstand verursacht
wird, der unter Krafteinwirkung die Haut durchstößt und die darunterliegenden Strukturen
penetriert. Dabei bildet sich ein Stichkanal. Die Verletzungen sind abhängig von folgenden
Faktoren:
Schussverletzung
Eine Schussverletzung ist ein Trauma, das durch ein aus einer Schusswaffe abgefeuertes
Projektil verursacht wird, das mit hoher kinetischer Energie auf den Körper auftrifft.
Das Ausmaß der Verletzung ist abhängig von folgenden Faktoren:
-
Waffentyp (Langsam-, Mittel-, Hochgeschwindigkeitswaffen)
→ Je höher die Geschwindigkeit desto größer der Schusskanal und damit das Trauma des
umliegenden Gewebes.
-
Kaliber (= Innendurchmesser des Laufes der Schusswaffe bzw. Durchmesser der Munition)
→ Je größer das Kaliber, desto größer die äußere und innere Schusswunde.
-
Distanz zur Abgabe des Schusses.
Einteilung der Schussverletzungen
Streifschuss
Der Streifschuss wird auch Tangentialschuss genannt. Die Körperoberfläche wird nur
vom Geschoss gestreift.
Durchschuss
Das Projektil tritt in den Körper ein („Einschusswunde“) und an einer anderen Stelle
wieder aus („Ausschusswunde“).
Steckschuss
Das Projektil tritt in den Körper ein und bleibt im Gewebe stecken.
Wegen des unterschiedlichen Gewebewiderstands folgen Projektile nicht einer direkten
Linie, sodass Ein- und Ausschussstelle keine Rückschlüsse auf den Schusskanal und
die damit verbundenen Verletzungen geben.
Weitere Verletzungen
Anhand der Zusammenstellung der Verletzungen bei dem Anschlag in Madrid im Jahr 2004
kann ein Überblick über die Vielfalt der Einzelschädigungen erfolgen [9] ([Tab. 2]).
Tab. 2
Hauptsächliche Verletzungen in der Gesamtbevölkerung und bei kritisch kranken Patienten
in der Universitätsklinik Gregorio Marañón nach den Terroranschlägen in Madrid 2004
[9].
Verletzungsart
|
Anzahl (und prozentualer Anteil) der geschädigten Personen (n = 243)
|
kritisch kranke/verletzte Patienten (n = 27)
|
Perforation des Tympanons
|
99 (41 %)
|
18 (67 %)
|
|
27 (11 %)
72 (29 %)
|
1
17
|
Thorax
|
97 (40 %)
|
24 (89 %)
|
|
18 (7 %)
17 (7 %)
11 (4 %)
6 (2 %)
|
7 (26 %)
17 (63 %)
10 (37 %)
6 (25 %)
|
Schrapnellwunden (Weichteilverletzungen)
|
89 (36 %)
|
23 (85 %)
|
-
Kopf/Hals
-
Rumpf
-
Extremitäten
|
53 (21 %)
11 (4 %)
25 (10 %)
|
|
Frakturen
|
44 (18 %)
|
15 (55 %)
|
-
Röhrenknochen
-
maxillofazial
-
metatarsal
-
Wirbelsäule
|
18 (7 %)
16 (6 %)
8 (3 %)
5 (2 %)
|
9 (33 %)
8 (29 %)
5 (18 %)
|
Verbrennungsverletzungen
|
45 (18 %)
|
16 (59 %)
|
-
Verbrennung I. Grades
-
Verbrennung II. Grades
|
16 (6 %)
29 (12 %)
|
|
Augen
|
41 (16 %)
|
4 (15 %)
|
Kopfverletungen
|
29 (12 %)
|
14 (52 %)
|
-
Schädelbasisbruch
-
Hirnkontusion
-
Subduralblutung
-
andere
|
|
5
4
4
12
|
Abdominal
|
12 (5 %)
|
10 (37 %)
|
|
5
4
3
3
|
4
4
3
2
|
Amputationsverletzung
|
13 (5 %)
|
9 (33 %)
|
-
Ohr
-
Finger
-
linke Extremität
|
11
1
1
|
8 (29 %)
1
|
posttraumatische Belastungsstörung
|
22 (9 %)
|
|
Versorgungsbereiche
Für den Einsatz bei den besonderen Einsatzlagen gilt der Grundsatz, dass eine Gefährdung
der Sicherheit oder gar des Lebens der Helfer nicht in Kauf genommen werden darf.
Da für die Rettungskräfte die Gefahr weiterer Sprengsätze besteht, welche gezielt
gegen das Rettungspersonal gerichtet sind, sind ein vorsichtiges Agieren an der Einsatzstelle
und eine enge Kommunikation mit den Sicherheitskräften unerlässlich [1] (s. o.).
Die Verantwortung bei einer Terrorlage liegt bei den ersteintreffenden Kräften, da
nicht grundsätzlich davon ausgegangen werden kann, dass die Polizei bereits vor Ort
ist. Sofern Polizeikräfte am Einsatzort eingetroffen sind, sind diese zuständig und
verantwortlich für den weiteren Einsatzablauf. Die ersteintreffenden Kräfte erhalten
von der Polizeiführung dann folgende Informationen [3]:
-
konkrete Gefahren an der Einsatzstelle,
-
Abgrenzung sicherer/unsicherer Bereich,
-
Definition der Übergabepunkte der Verletzten durch die Polizeikräfte.
Während im Rettungsdienst im Routineeinsatz der Patient bzw. sein Zustand das notfallmedizinische
Handeln bestimmt, wird bei einem Terroranschlag das (notfall-)medizinische Vorgehen
maßgeblich durch die taktische Lage und den damit verbundenen Bedrohungsgrad festgelegt
[10].
Nur in Ausnahmefällen, wenn nicht primär erkennbar ist, dass es sich um einen Terroranschlag
handelt oder die Polizei noch nicht anwesend ist, dürfen unter Inkaufnahme eines höheren
Risikos unter Beachtung der Sicherheit Helfer vor Ort zum Einsatz kommen.
Es werden 3 Bereiche bei der Versorgung unterschieden, die zu differenten Verfahren
führen ([Tab. 3]).
Tab. 3
Versorgungsbereiche bei Terroranschlägen.
Bereich
|
Zuständigkeit
|
unsicherer Bereich
|
Polizei
|
teilsicherer Bereich
|
Polizei, evtl. Rettungsdienst
|
sicherer Bereich
|
Rettungs- und Sanitätsdienst
|
Art und Umfang der (notfall-)medizinischen Versorgung ist dabei eng an den Bedrohungsgrad
gekoppelt:
Je höher der Bedrohungsgrad, umso niedriger der (notfall-)medizinische Versorgungsgrad
[10].
Behandlungskonzept bei Terrorlagen
Behandlungskonzept bei Terrorlagen
Die führenden Ursachen für die vermeidbaren Todesfälle bei besonderen Lagen sind
Aus diesem Grund stehen im Mittelpunkt der Vorbereitungen für die medizinische Versorgung
bei einem Terroranschlag
Erkennen (Sichtung)
Sollte eine ärztliche Beurteilung von Verletzten im unsicheren Bereich möglich sein
– was nicht angestrebt wird –, so wird sich diese nicht an den bisherigen Sichtungsalgorithmen
orientieren können, sondern es bedarf, wie die Anschläge von Paris gezeigt haben,
einer schnellstmöglichen Übersicht und Entscheidung. Wenn jedoch den nichtärztlichen
Helfern oder auch Ärzten im sicheren Bereich die Aufgabe der (Vor-)Sichtung zukommt,
so werden die jeweils vermittelten und geschulten Sichtungsalgorithmen wie beim MANV
zum Einsatz kommen ([Abb. 1]).
Abb. 1 Ärztliche Erstbeurteilung bei Terroranschlägen.
Blutstillung
Bei Extremitätenblutungen orientiert sich das Vorgehen zunächst an dem ABCD-Schema
(s. Infobox). Bei Erkennen einer kritischen Blutung wird dem A ein < C > – das unmittelbare
Stillen der Blutung – vorgeschaltet. Dieses Vorgehen wird auch von der S3-Leitlinie
Polytrauma und Schwerverletztenversorgung empfohlen.
ABCDE-Konzept
Sicherung und Wiederherstellen der Vitalfunktionen:
-
A Airways
-
B Breathing and Ventilation
-
C Circulation and Haemorrhage Control
-
D Disability or Neurological Deficit
-
E Extremity/Environment/Exposure
Hierbei wird auch der Einsatz von Tourniquets einbezogen. Tourniquets sind eine primäre,
temporäre Maßnahme zur schnellen und effektiven Blutstillung an Extremitäten. Neben
der Abbindung spielen Kompression (Druckverband) und Wound Packing mit herkömmlichen
und neuen Verbandmitteln, ggf. unterstützt durch moderne Hämostyptika, eine entscheidende
Rolle.
Anlage eines Tourniquets
Grundsätzlich ist die Anlage eines Tourniquets einfach und sicher zu realisieren und
die Komplikationsrate gering [11].
Indikationen zur Tourniquetanlage
-
Amputationsverletzungen großer Gliedmaßen
-
lebensbedrohliche Extremitätenblutungen
-
Extremitätenblutung bei gleichzeitigem A-, B- oder C-Problem
-
keine Erreichbarkeit der Verletzung (Einklemmung)
-
Unmöglichkeit der Blutstillung durch andere Mittel oder Maßnahmen
-
Versorgung einer Extremitätenblutung
(gemäß [11])
Anlage des Tourniquets
-
Mindestens 5 cm proximal der Blutung an der verletzten Extremität direkt auf der Haut
anlegen, um ein Abrutschen zu verhindern (nicht über Gelenke, Frakturen, Fremdkörper
positionieren).
-
Fest anziehen, bis die Blutung steht (sehr schmerzhaft – Analgesie!).
Die Drehrichtung ist bei den derzeitigen Produkten irrelevant.
-
Sicherstellen, dass der arterielle Blutfluss komplett unterbrochen ist.
Regelmäßige Kontrolle.
Cave: Ein fehlerhaft oder zu locker angelegtes Tourniquet kann die Blutung verstärken.
-
Den Knebel bzw. Verschlussmechanismus gut sichtbar ventral oder lateral an der Extremität
positionieren (lässt unbeabsichtigtes Öffnen erkennen).
-
Lässt sich die Blutung nicht stoppen, ist das Tourniquet nachzuziehen und ggf. ein
zusätzliches Tourniquet proximal davon anzulegen.
(gemäß [11])
Grundsätzlich ist der Anlagezeitpunkt zu dokumentieren und bei der Übergabe zu übermitteln.
Es ist zu beachten, dass bei steigendem systolischen Blutdruck (durch Maßnahmen zur
Kreislaufstabilisierung) der initiale Verschlussdruck des Tourniquets überwunden werden
kann – dass also das Tourniquet fester geschlossen werden muss.
Komplikationen, die durch ein Tourniquet auftreten können, sind folgende:
-
venöse Stauung mit verstärkter Blutung,
-
Schmerzen,
-
Ischämie des nicht verletzten Gewebes unterhalb der Abbindung mit der Möglichkeit
von Nekrosen vor allem im Bereich der Muskulatur,
-
Entstehung eines Kompartmentsyndroms,
-
systemisches Reperfusionssyndrom,
-
Nervenläsionen,
-
Gefäßverletzungen.
Das Anlegen eines Tourniquets verursacht starke Schmerzen. Die Schmerzen dürfen nicht
dazu führen, den Knebel nicht bis zum Sistieren der Blutung zuzudrehen. Es muss stets
eine ausreichende Analgesie durchgeführt werden [13].
Hämostyptika
Hämostyptika kommen adjuvant bei stammnahen Blutungen zur Anwendung, bei denen keine
Tourniquets verwendet werden können, bzw. bei Blutungen, die mit herkömmlichen Verbänden/Maßnahmen
nicht beherrschbar sind. Ebenso wie neuartige stark resorbierende Verbandstoffe (z. B.
Kerlix) sowie spezielle Verbandtechniken (das sog. Wound Packing) haben sich diese
Hilfsmittel bewährt [10].
Unabhängig vom verfügbaren Hämostyptikum ist ein direkter Druck von mindestens 3,
besser 5 Minuten Dauer, anzuwenden, um eine effektive Blutstillung zu gewährleisten.
Tiefe Wunden, die nicht mit herkömmlichen Verbänden und Wundauflagen bedeckt werden
können, müssen austamponiert werden („Packing“). Hier muss hämostyptisches und/oder
saugendes Verbandmaterial bis an die Blutungsquelle gebracht, die Wundhöhle komplett
ausgefüllt und anschließend ein direkter Druck ausgeübt werden [14].
Tranexamsäure
Da schwere Blutungen bei Trauma nicht nur zu einem Volumenverlust, sondern auch zu
einem Verlust von Gerinnungsfaktoren führen, muss auch mit schweren Gerinnungsstörungen
gerechnet werden. Die traumainduzierte Koagulopathie wird als eigenständiges Krankheitsbild
beschrieben [2]. Dem kann durch die Gabe von Tranexamsäure entgegengewirkt werden.
Tranexamsäure sollte frühzeitig in einer Dosis von 1 g schon in den ersten 60 Minuten
gegeben werden, da ihre Wirkung in dieser Zeit am größten ist.
Beckenschlinge
Frakturen des Beckengürtels sind äußerst schmerzhaft, die dadurch entstehenden Blutungen
können zu einem lebensbedrohenden Zustand führen. Eine Blutung im Beckenbereich erhöht
die Letalität um 45 %.
Beckentraumata sind mit einem hohen Blutverlust vergesellschaftet. Die Reduzierung
des Blutverlusts ist nur mit einer externen Beckenkompression möglich. Dazu wird eine
Beckenschlinge angelegt. Die Beckenschlinge dient weiterhin zur Ruhigstellung und
Stabilisierung einer Beckenfraktur an der Unfallstelle.
Entfernen Sie vor Anlage der Beckenschlinge alle Gegenstände aus den Taschen des Patienten
oder der Beckengegend.
Anlage der Beckenschlinge
-
Zunächst die Taschen des Patienten entleeren (auch Gesäßtasche).
-
Die Schlinge wird dann unter dem Becken des Patienten in Höhe des Trochanter major
platziert.
-
Zur Anlage wird beim liegenden Patienten die Schlinge erst einmal unter den Knien
platziert und dann mit „Sägebewegungen“ unter das Becken gebracht.
-
Nach der Anlage sollte eine DMS-Kontrolle an den unteren Extremitäten erfolgen.
-
Oft wird zu einer Innenrotation der Beine und einer Fixation auf Kniehöhe geraten,
um den Schienungseffekt zu verbessern.
Kreislaufstabilisierung
Symptome für einen erniedrigten Blutdruck bzw. Schock sind in der Infobox zusammengefasst.
Symptome für einen erniedrigten Blutdruck/Schock
-
verlängerte Rekapillarisierungszeit
-
veränderter geistiger Zustand
-
verminderte Vigilanz
-
Unruhe
-
blasse, kaltschweißige Haut
-
erhöhte Herzfrequenz bei peripher fehlendem oder schwachem Puls
-
Zyanose
Zugang legen
Ein frühzeitig angelegter, sicherer intravenöser Zugang kann im Verlauf der Rettungskette
bei einem primär noch nicht zentralisierten Verwundeten Zeit sparen und eine differenzierte
Therapie ermöglichen bzw. potenziell Leben retten. Eine Volumensubstitution ist primär
jedoch oft nicht notwendig.
Als Zugang hat sich eine 18-G-Venenverweilkanüle bewährt. Die Flussraten sind ausreichend
und die Trefferquote gut. Primär sind die peripheren Venen der Unterarme zu punktieren.
Wenn an Handgelenk oder in der Ellenbeuge punktiert wird, ist auf ein mögliches Abknicken
der Venenverweilkanüle während des Transports zu achten und das Gelenk ggf. zu schienen
[14].
Bei frustranen Punktionsversuchen (2 – 3-mal), zentralisiertem Patienten und zwingend
notwendigem Volumenersatz (hämorrhagischer Schock) sowie notwendiger intravenöser
Medikamentengabe, (z. B. Analgesie) ist die Anlage eines intraossäreren (i.o.) Zugangs
indiziert.
Permissive Hypotension
Um eine weitere Blutung nicht zu fördern und eine infusionsbedingte Verdünnung von
Gerinnungsfaktoren und Thrombozyten zu vermeiden, ist hier die permissive Hypotension
indiziert [14]. Es handelt sich dabei um eine restriktive Volumen- und Katecholamingabe, um den
Blutdruck systolisch bei ca. 90 mmHg (= radial tastbarer Puls) zu halten.
In dieser Situation wird im Sinne der Blutgerinnung und der Verringerung des Blutverlusts
eine vorübergehende Hypotonie akzeptiert. Ein weiteres Abfallen des systolischen Blutdrucks
unter 70 mmHg muss dagegen mit Volumengabe oder Gabe von Katecholaminen (z. B. Noradrenalin)
behandelt werden, um ein fortschreitendes Schockgeschehen und damit insbesondere eine
unzureichende Hirn- und Nierenperfusion zu vermeiden.
Die permissive Hypotension ist beim schweren Schädel-Hirn-Trauma kontraindiziert.
Hier muss die Hirnperfusion gegen den steigenden intrakraniellen Druck aufrechtgehalten
werden → Ziel-RRsyst. 120 mmHg.
Atmung sichern
Alle offenen Brustkorbverletzungen sind unverzüglich mit abdichtendem Verbandmittel
(mit Ventil) zu schließen und zu fixieren. Der Verletzte ist hinsichtlich einer möglichen
Entwicklung eines Spannungspneumothorax sowie eines hämorrhagischen Schocks engmaschig
zu überwachen. Bei Zeichen eines Spannungspneumothorax ist eine Entlastungspunktion
durchzuführen.
Das Vorgehen bei penetrierenden Thoraxverletzungen fasst [Abb. 2] zusammen.
Abb. 2 Vorgehen bei penetrierenden Thoraxverletzungen (gemäß TREMA e. V. Guidelines [14].
Durchführung der Entlastungspunktion
-
Punktion mit einer 14-G-Kanüle (mindestens 8 cm lang) im 2./3. Interkostalraum (ICR)
in der Mediokavikularlinie (MCL) in Monaldi-Position, alternativ in Bülau-Position
(vordere Axillarlinie 4. ICR).
-
Punktion jeweils oberhalb der Rippe (an der Oberkante).
-
Punktion nicht medial der Brustwarze aufgrund:
(gemäß [14])
Analgesie
Frühzeitig an eine suffiziente Analgesie denken! Neben Opioiden kommt Ketamin infrage.
Die Indikationen zur Analgesie sind in der Infobox zusammengestellt.
Indikationen zur Analgesie
-
mittel- bis schwerstverletzte Verwundete, die aufgrund ihrer Verletzung nicht mehr
eigenständig sitzen oder entsprechenden Aufforderungen folgen können
-
Verwundete mit Schockzeichen
-
zur Anlage eines Tourniquets
Nach der Gabe von S-Ketamin sind die Verwundeten nicht mehr in der Lage, auch einfache
Anweisungen zu befolgen. Eine i. m. oder nasale Applikation ist alternativ möglich.
Vorweg sollte mit 1 – 2 mg Midazolam (Dormicum) i. v. sediert werden. Ein weiteres
Titrieren von Dormicum bis zu maximal 5 mg ist bei persistierender Unruhe möglich.
Mit dem Verwundeten sollte gesprochen und die beginnende Wirkung des Medikaments erläutert
werden.
Dosierung
Dosierung (für einen durchschnittlichen Patienten mit ca. 80 kg KG):
-
i. v./ i. o. initial 20 mg S-Ketamin, Wirkeintritt in 2 – 3 Minuten, dann weiter vorsichtig bis
zur Schmerzfreiheit in 10-mg-Schritten titrieren.
Repetitionsdosis nach ca. 15 – 20 Minuten, in 10-mg-Schritten bis zur Schmerzfreiheit
titrieren.
-
i. m. initial 80 – 100 mg S-Ketamin (alleinige Gabe).
Wirkeintritt nach 5 – 10 Minuten.
Beachtung des Wärmeerhalts
Eine Hypothermie führt mit abnehmender Körpertemperatur zu starken Blutgerinnungsstörungen
und kann durch einen suffizienten Wärmeerhalt vermieden werden.
Zusammenfassung
Zu den besonderen Einsatzlagen gehören mittlerweile auch in Deutschland terroristische
Anschläge, nachdem diese sich zuvor eher im Ausland abspielten. Zu Beginn des 21.
Jahrhunderts rückte der internationale islamistische Terrorismus (IIT) durch die Anschläge
vom 11. September 2001 in den USA in den Fokus. In der Folge muss sich heute der Rettungsdienst
neben den üblichen Einsatzlagen auch auf diese neue Dimension von Schädigungen vorbereiten.
Solche Einsätze erfordern eine spezielle und angepasste Versorgungs- und Einsatztaktik.
Vor Ort sollte frühzeitig an die Möglichkeit eines Anschlags und an die Gefahr eines
Zweitanschlags gedacht werden. Besondere Hauptgefahren sind konventionelle Explosivstoffe
und Schusswaffen mit den daraus resultierenden Verletzungsfolgen.
Bei der Versorgung der Verletzen ist ein Grundsatz, dass die Sicherheit der Helfer
gewährleistet sein muss. Dafür definiert die Polizei unsichere und sichere Bereiche.
Das Behandlungskonzept ist abhängig von den jeweiligen Bereichen und konzentriert
sich auf folgende Maßnahmen:
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Stillen von kritischen Blutungen,
-
Sicherung der Atemwege,
-
Entlastung von Spannungspneumothoraces,
-
Kreislaufstabilisierung und
-
Analgesie.
Dabei kommen spezielle Behandlungskonzepte zum Einsatz, die eine gesonderte Qualifikation
erfordern.
Rettungsdienstliche Einsätze bei Terrorlagen erfordern eine spezielle und angepasste
Versorgungs- und Einsatztaktik. Vor Ort sollte frühzeitig an die Möglichkeit eines
Anschlags und an die Gefahr eines Zweitanschlags gedacht werden. Besondere Hauptgefahren
sind konventionelle Explosivstoffe und Schusswaffen mit den daraus resultierenden
Verletzungsfolgen.
Grundsätzlich sind beim Einsatz bei Terroranschlägen folgende Punkte zu berücksichtigen:
-
Eigensicherung beachten.
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Bedenke Zweitanschlag (Second Hit).
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Sofortige Kontaktaufnahme zur Polizei (Einsatzleitung).
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Polizei definiert in Absprache mit der SanEL (Sanitätseinsatzleitung) die Örtlichkeiten
von Patientenübergabe und Patientenablage.
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(Vor-)Sichtung.
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Erstversorgung im sicheren Bereich:
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Registrierung der Verletzten.
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Abtransport nach Dringlichkeit.