Etwa jeder dritte Erwachsene in den industrialisierten Ländern hat eine krankhaft
verfettete Leber. Damit erhöht sich für diese Menschen nicht nur das Risiko an fortgeschrittenen
Lebererkrankungen wie Leberzirrhose und Leberkrebs, sondern vor auch allem an Typ-2-Diabetes
und an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken.
Neuer, verbesserter FLI
Um frühzeitig mit präventiven und therapeutischen Maßnahmen intervenieren zu können,
muss die Fettleber rechtzeitig erkannt werden. Unter verschiedenen Indizes, die dafür
entwickelt wurden, hat sich der „Fatty Liver Index“ (FLI) bestehend aus den Parametern
Alter, Body-Mass-Index, Taillenumfang und den im Nüchternzustand im Blut gemessenen
Werten für Triglyzeride (TG) und Gamma-Glutamyltranspeptidase (GGT), als recht effektiv
erwiesen.
Ergänzt man diesen Index mit den Triglyzerid- und Glukosewerten aus einem oralen Glukosetoleranztest,
der 2 Stunden nach der Einnahme der Glukose durchgeführt wurde, sowie die für die
Fettleber wichtigste Genvariante (rs738409 C>G in PNPLA3), ist zum einen eine noch
präzisere NAFLD-Diagnostik möglich, wie anhand der Daten der TULIP[
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]-Studie gezeigt werden konnte [1]. Zusätzlich lässt sich mit diesem erweiterten „Fatty Liver Index“ auch die Wahrscheinlichkeit
für die Abnahme des Leberfettgehalts während einer Lebensstilintervention genauer
vorhersagen [1]. Stefan hofft nun, dass „dieser Index zunehmend im klinischen Alltag eingesetzt
wird, um eine Fettlebererkrankung frühzeitig zu diagnostizieren, damit Folgeerkrankungen
der Fettleber verhindert werden können“.
Quelle: Pressemitteilung „ Ein neuer Index zur Diagnose einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung“
vom 20.01.2017, herausgegeben vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung, Neuherberg