Suchttherapie 2017; 18(02): 73-78
DOI: 10.1055/s-0043-102928
Schwerpunktthema
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Elternschaft, Partnerschaft und familiäre Konstellationen bei Methamphetaminkonsumierenden – Eine Analyse der Beratungsdokumentation in der ambulanten Suchthilfe

Parenthood, Intimate Relationships and Family Constellations among Methamphetamine Users – An Analysis of Case Files in Outpatient Substance Abuse Treatment
Janina Dyba
1   Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung, Katholische Hochschule NRW, Abt. Köln
,
Michael Klein
1   Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung, Katholische Hochschule NRW, Abt. Köln
,
Wolfgang Wetzel
2   Fachbereich Suchthilfe Caritasverband Zwickau e.V.,
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Publication Date:
02 June 2017 (online)

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Zusammenfassung

Ziel der Studie Die Studie beschreibt die familiäre Situation Methamphetaminkonsumierender in der ambulanten Suchtberatung mit speziellem Fokus auf Konstellationen von Elternschaft und Partnerschaft.

Methoden Es wurde ein Dokumentenanalysebogen entwickelt, anhand dessen die Fallakten der Jahre 2013 und 2014 von Methamphetamin konsumierenden Eltern in der ambulanten Suchtberatungsstelle in Zwickau anonymisiert analysiert wurden. Fokussiert wurden dabei neben soziodemografischen und konsumbezogenen Angaben, besonders Informationen zu Partnerschaft und Kindern.

Ergebnisse In den Familien finden sich häufig junge Kinder, welche in der Regel (zumindest zeitweise) nicht beim konsumierenden Elternteil aufwachsen. Partnerschaften zeigen sich fragil und geprägt vom Substanzgebrauch beider Partner.

Schlussfolgerung Die Familiensysteme offenbaren multiple Problemlagen und sind vielmals geprägt von Diskontinuität und Instabilität, wobei sich erhebliche Entwicklungsrisiken für die Kinder abzeichnen.

Abstract

Objectives This study illustrates the family situation of methamphetamine abusing clients in outpatient substance abuse treatment, especially focusing on aspects of parenthood and intimate relationships.

Methods In consultation with addiction treatment professionals an analysis form was developed, which then was used to analyse the case files of methamphetamine abusing parents that received outpatient substance abuse treatment in 2013 and 2014 in Zwickau (Germany).

Results Often there are several, young children within the families, which mostly did (temporarily) not live with the methamphetamine abusing parent. Romantic relationships tend to be unsteady and frequently both partners abuse methamphetamine.

Conclusion These families show multiple complex problems and are characterized by discontinuity and instability, which can pose developmental risks for involved children.