Die Sektion „Zellbiologie“ vereint pneumologische Grundlagenwissenschaftler und translational
arbeitende Wissenschaftler mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten. Ein besonderes
Anliegen der Sektion liegt auf der Förderung des akademischen Nachwuchses in der deutschen
Pneumologie sowie auf der Translation neuer grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnisse
in die
klinische Pneumologie.
Herbsttagung der Sektion „Zellbiologie“
Seit 1993 treffen sich jährlich aktive Sektionsmitglieder und Gäste zur Herbsttagung,
um sich über neueste Forschungsergebnisse auszutauschen, Kollaborationen zu initiieren
und bestehende Kooperationen zu vertiefen. Am 11. und 12. November 2016 fand die 24. Herbsttagung
der Sektion „Zellbiologie“ auf Einladung von Prof. Dr. A. Prasse, Prof. Dr. J. Holfeld,
Prof. Dr. U. Maus und Dr. F. Ringshausen in Hannover statt. Wie in den vergangenen
Jahren beteiligte sich die Sektion 4 „Infektiologie und Tuberkulose“; die Sektionen
1 „Allergologie und Immunologie“ und 10 „Pathophysiologie und Aerosolmedizin“ waren
zu Gast. Mit 70 Teilnehmern, 2 Keynote-Referaten zu den Themen „Pluripotente Stammzellen
für Regenerative Therapien“ und „Korrelative Bildgebung der Lunge“ sowie 42 Vorträgen
und Postern aus den Gebieten Infektion, Fibrose, Lungenentwicklung, Lungenkrebs, COPD,
Emphysem, sowie Asthma und Allergie war das wissenschaftliche Programm noch einmal
deutlich umfangreicher als im vergangenen Jahr. Dabei bestätigt die stetig steigende
Zahl der Vorträge sowie die konstant hohe Zahl der Teilnehmer auch die wissenschaftliche
Qualität und gestärkte Vernetzung der einzelnen Bereiche. Dennoch gelingt es, den
informellen und familiären Charakter der Tagung aufrecht zu erhalten und motivierend
auf junge Nachwuchswissenschaftlern zu wirken. Viele DoktorandInnen erhalten bei der
Herbsttagung der Sektion 14 erstmals die Möglichkeit, ihre Ergebnisse einem breiteren
Auditorium vorzustellen, was noch durch die Prämierung der besten drei Beiträge als
„Best of Herbsttagung“ unterstützt wird. Die Vortragenden wurden zur folgenden Jahrestagung
der DGP 2017 nach Stuttgart eingeladen, um dort ihre Daten dem breiteren Publikum
interessierter Pneumologen vorzustellen.
Die Herbsttagung 2017 wird im November erneut mit Beteiligung der Sektionen 1, 4 und
10 stattfinden.
Jahrestagung der DGP 2016
Die Sektion „Zellbiologie“ war auch 2016 mit zahlreichen Veranstaltungen bei der Jahrestagung
der DGP in Stuttgart präsent. Trotz der insgesamt reduzierten Anzahl an Symposien
wurden innovative Beiträge der Sektion von der Programmkommission unter Leitung von
Herrn Prof. Dr. Pfeiffer und die Tagungspräsidenten Herr Prof. Dr. Kohlhäufl und Herrn
Prof. Dr. Hetzel angenommen. Zahlreiche aktuelle Themen wurden gemeinsam mit klinischen
Sektionen präsentiert und diskutiert. Der translationale Ansatz, der jenseits von
Standards einen besonderen Ausblick auf aktuelle und zukünftige Entwicklungen erlaubte,
stieß auch in diesem Jahr bei den Kongressteilnehmern auf großes Interesse, wobei
die Sektion einen umfangreichen Beitrag zur wissenschaftlichen Ausrichtung der Jahrestagung
und der Gesellschaft leistete.
Auch in diesem Jahr wurden wichtige Auszeichnungen an pneumologische Grundlagenwissenschaftler
verliehen, etwa der Wissenschaftspreis für experimentelle Forschung der DGP, die Posterpreise
der Sektionen und die Preise der Deutschen Lungenstiftung.
Drei erfolgreiche junge WissenschaftlerInnen wurden zur Jahrestagung eingeladen, um
ihre bei der Herbsttagung 2016 als besonders relevant identifizierten Beiträge im
„Best of Herbsttagung“ Symposium zu präsentieren.
Akademischer Nachwuchs in der Sektion „Zellbiologie“
Um besonders talentierte und motivierte Nachwuchswissenschaftlern unterschiedlicher
Disziplinen für das Fach Pneumologie zu gewinnen, hat die Gesellschaft bereits unterschiedliche
Aktivitäten initiiert, etwa die Herbsttagung der Sektion Zellbiologie und einige Elemente
der DGP-Jahrestagung. Es bleibt dennoch weiterhin erklärtes Ziel der DGP, junge, erfolgreiche
Wissenschaftler für die DGP zu gewinnen. Dabei müssen die Vorteile einer wissenschaftlich
wie klinisch orientierten Gesellschaft, die auch für den talentierten akademischen
Nachwuchs Möglichkeiten zur Teilnahme und Profilbildung bietet, noch stärker herausgestellt
werden, um mit der deutschen Pneumologie – auch im Vergleich zu anderen medizinischen
und hier speziell den internistischen Disziplinen – Schritt zu halten. Viele Nachwuchsforscher
orientieren sich noch in Richtung anderer Disziplinen, wie etwa Kardiologie, Immunologie,
Mikrobiologie oder Onkologie, oder wechseln in die Industrie. Dies betrifft Humanmediziner,
aber auch assoziierte Disziplinen wie Biologie und Pharmazie.
Daher hat die Sektion „Zellbiologie“ eine engere wissenschaftliche Zusammenarbeit
mit dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung ins Leben gerufen, deren Ausgestaltung
aktuell in unterschiedlichen Ebenen vorangebracht wird, und engagiert sich in der
Weiterbildungsakademie der DGP. Darüber hinaus sollen Themen der experimentellen Wissenschaft
in disziplinenübergreifenden Workshops unter Beteiligung der European Respiratory
Society angeboten werden, um die wissenschaftliche Attraktivität der Sektion „Zellbiologie“
zu erhöhen.
Translation experimentell-wissenschaftlicher Erkenntnisse
Ein weiteres Ziel der Sektion „Zellbiologie“ besteht darin, aktuelle experimentell-wissenschaftliche
Erkenntnisse KollegInnen nahezubringen, die ausschließlich klinisch tätig sind. Dies
geschieht traditionell im Rahmen translationaler Symposien bei der Jahrestagung. Ferner
wurde die im Jahr 2015 aufgenommene Serie von Artikeln zu pneumologischen Erkrankungsentitäten
in der Zeitschrift „Pneumologie“ fortgeführt, in denen experimentell-wissenschaftliche
Erkenntnisse spannend und mit klinischem Bezug für eine breite Leserschaft wiedergegeben
werden. Diese Reihe wird mit ausgewiesenen Experten fortgesetzt.
Zusammenfassend ist die Sektion „Zellbiologie“ für aktuelle und zukünftige Entwicklungen
in der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin von zentraler Bedeutung.
Ihre Mitglieder nehmen eine aktive Rolle in der wissenschaftlichen wie klinischen
Vertretung ihres Faches wahr und arbeiten an der stetigen Verbesserung und weiteren
Vernetzung ihrer Beiträge für die deutsche Pneumologie. Davon zeugen besonders ihre
Beitrag zu den Tagungen der DGP.
Prof. Dr. Bernd Schmeck, Marburg, und Dr. Holger Müller-Redetzky, Berlin