Pneumologie 2017; 71(05): 260-261
DOI: 10.1055/s-0043-101499
Pneumo-Fokus
Sektion 2
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endoskopie

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Publication Date:
15 May 2017 (online)

 

    Sprecher: Dr. med. Manfred Wagner
    Stellvertretender Sprecher: Priv.-Doz. Dr. med. Kaid Darwiche

    Die Sektion Endoskopie ist mit zurzeit 474 Mitgliedern eine der großen Sektionen in der DGP. Die Endoskopie profitiert stark von neuen technologischen Entwicklungen und hat dadurch zunehmende Bedeutung in der Diagnostik und Therapie auf dem Gebiet der Pneumologie und auch bei zahlreichen nicht pneumologischen Erkrankungen mit Beteiligung der Lunge oder der Atemwege. Die Kombination mit sonografischen Verfahren ist zunehmend möglich und erschließt neue Einsatzbereiche.

    Das große Interesse vor allem der jungen Kolleginnen und Kollegen zeigt sich auch in den regelmäßig veranstalteten Bronchoskopie- und Thorakoskopiekursen in allen großen pneumologischen Zentren (u. a. in Heidelberg, Essen, Hemer, Gauting, Ballenstedt und Nürnberg), die fast immer frühzeitig ausgebucht sind. Einen besonderen Stellenwert hat dabei die Veranstaltung Thorakale Endoskopie, die in Heidelberg oder Hemer im jährlichen Wechsel im Januar stattfindet.

    Eng verbunden mit den neuen Entwicklungen ist auch die Arbeitsgruppe Klinische Zytologie in der Pneumologie, die aktiv Zytologiekurse veranstaltet. Dabei wird gewonnenes Material unverzüglich untersucht. Durch diese unmittelbare Rückkopplung können Probenentnahmen besser optimiert werden.

    Die endoskopische Lungenvolumenreduktion zur Therapie des schweren Lungenemphysems ist zwar seit weit mehr als zehn Jahren bekannt. Allerdings werden die Ergebnisse erst in den letzten Jahren zunehmend besser durch differenziertere Methoden und eine Verfeinerung der Vorgehensweisen, wenn auch z. T. durch Inkaufnahme von höheren Pneumothoraxraten. Der Patient ist jetzt nach entsprechender Aufklärung eher in der Lage, selbst zu entscheiden, welche Risiken er für eine Besserung der Lebensqualität eingehen kann und möchte. Das Symposium „Interventionelle Therapie des Lungenemphysems – Kasuistikkonferenz (inkl. TED)“ gehörte auf dem diesjährigen Kongress zu den am besten besuchten Veranstaltungen.

    Das Management der zentralen Atemwegsstenosen und andere Interventionen gehören zu den Kernbereichen der Endoskopie. Die Schwierigkeit besteht oft darin, geeignete Patienten im Vorfeld zu identifizieren und ihnen damit frühzeitig den Nutzen durch eine Bronchoskopie zukommen zu lassen. Das große Interesse am Symposium „Sinn und Zweck der Bronchoskopie im klinischen Alltag“ zeigte, wie wichtig dieses Gebiet weiterhin ist. Ein wachsender Stellenwert ist auch in den Bereichen Intensivmedizin und Altersmedizin zu erwarten.

    Insgesamt waren die PG-Kurse, das Frühseminar und die Symposien der Sektion Endoskopie sehr gut besucht. Dass viele Veranstaltungen gemeinsam mit anderen Sektionen durchgeführt werden, liegt am integrativen Charakter des Bereiches Endoskopie. Das wird in Zukunft sicherlich weiter zunehmen. Neue therapeutische Optionen werden in Zukunft u. a. bei Lungenkarzinomen häufiger Re-Biopsien notwendig machen, um z. B. Treibermutationen oder einen histologischen Wandel nachzuweisen.

    Zahlreiche Mitglieder der Sektion Endoskopie sind national und international in anderen Fachgesellschaften aktiv (ERS, EABIP, WABIP und andere) und fördern damit ganz besonders die wissenschaftliche Entwicklung auf diesem Gebiet.

    Im abgelaufenen Jahr wurden eine Stellungnahme zur „Nutzenbewertung der Elektromagnetischen Navigation“ auf Anfrage der Bundesärztekammer und eine Stellungnahme zum Vorbericht des IQWiG zu den Verfahren der Lungenvolumenreduktion abgegeben. Diesbezüglich steht eine Entscheidung des GBA noch aus. Außerdem wurde der „Cross-Sectional Survey on Bronchoscopy in Germany – The Current Status of Clinical Practice. Hautmann H, Hetzel J, Eberhardt R, Stanzel F, Wagner M, Schneider A, Dirschinger R, Poszler A. Pneumologie 2016; 70: 110 –116“ publiziert.

    Der große Zusammenhalt in der Sektion zeigt sich auch darin, dass der Sprecher und der Stellvertreter einstimmig gewählt wurden und die anwesenden Teilnehmer, insbesondere auch die früheren Sprecher, auf allen Gebieten Unterstützung zugesagt haben und eine große Bereitschaft besteht, anstehende Aufgaben zu übernehmen.

    Der Termin des nächsten Sektionstreffens findet voraussichtlich am Freitag, den 19. 01. 2018 in der Thoraxklinik-Heidelberg gGmbH, Röntgenstr. 1, 69126 Heidelberg im Rahmen der „Thorakalen Endoskopie 2018“ statt.

    Dr. Manfred Wagner, Nürnberg, und
    Dr. med. Kaid Darwiche, Essen


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