Zusammenfassung
Im vorliegenden Übersichtsartikel werden die wesentlichen Entwicklungen der letzten
Jahre der MR-Bildgebung bei Gliomen aufgezeigt. Schwerpunkte sind dabei die sog. RANO-Kriterien
(Kriterien für das Radiology Assessment in der Neuroonkologie), die umfassende Änderungen
in der Bewertung des Therapieansprechens höhergradiger Gliome mit sich brachten, sowie
neue, sog. funktionelle MR-Sequenzen. Beschränkte sich die traditionelle Diagnostik
bei höhergradigen Gliomen auf kontrastmittelverstärkte T1w Aufnahmen, so wurden mit
Einführung der RANO-Kriterien erstmals auch T2w Sequenzen in die Beurteilung des Therapieansprechens
einbezogen. Weiterhin wurde in den letzten Jahren der potenzielle Nutzen funktioneller
MR-Sequenzen erforscht, die zum Teil Parameter der Tumorbiologie (z. B. Tumorvaskularisation)
unmittelbar darstellen können. Nach einer kurzen Vorstellung der wesentlichen, mit
Einführung der RANO-Kriterien einhergehenden Änderungen werden in diesem Übersichtsartikel
die in der Praxis geläufigsten funktionellen MR-Sequenzen beschrieben: MR-Diffusion,
MR-Perfusion und SWI (suszeptibilitätsgewichtete Bildgebung). Darüber hinaus wird
ihr potenzieller klinischer Nutzen diskutiert. Abschließend wird ein Ausblick gegeben
auf mögliche zukünftige Entwicklungen der MR-Bildgebung der Gliome. Dabei stehen die
Ultrahochfeld-MRT bei 7 T (Tesla) sowie die sog. Radiomics im Zentrum der Ausführungen.