DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2017; 15(02): 1
DOI: 10.1055/s-0043-100609
Editorial
Karl F. Haug Verlag in Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
04 April 2017 (online)

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

in diesem Heft geht es um das Thema „besondere Kinder“. Es geht um Kinder, die mit großen Herausforderungen umgehen müssen, und es geht natürlich auch um deren Familien, die über die Jahre durch diese besonderen Umstände geprägt werden. Oftmals begleiten wir diese Kinder und ihre Familien jahrelang, und die Behandlung erfordert von uns Osteopathen sehr viel Feingefühl, Empathie, Geduld und Optimismus.


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Wir geben dabei unser Bestes, wir hoffen und bangen mit ihnen und hinterfragen vielleicht auch unsere Einstellungen und Glaubenssätze. Silke Beuge schreibt über eine Möglichkeit, wie wir diese Kinder und ihre Familien ergänzend zur osteopathischen Behandlung unterstützen können. Die Begegnungen mit diesen Kindern berührt uns oft tief und lässt uns umdenken, in der Art wie wir behandeln. Heike Müller schildert dies anschaulich in ihrem Bericht über die Behandlung eines Mädchens mit Down-Syndrom. Ich persönlich empfinde die Begegnung mit diesen Kindern als Geschenk, da sie oft mit so unverfälschter Freude auf Menschen und Dinge zugehen und weniger belastet vom sozialen Druck ihres Umfelds wirken.

Gabi Seger berichtet in ihrem Artikel über die Geschichte eines Mädchens mit Arthrogryposis multiplex congenita. Dabei kommt zum Ausdruck, welchen Hindernissen dieses Mädchen begegnet und wie sie vieles überwindet und sich Träume erfüllt – und wie viel Geduld und Durchhaltevermögen dafür nötig sind. Die Osteopathie bietet hierbei eine wertvolle Unterstützung. Das zeigt sich auch in der Einzelfallstudienbeschreibung von Jutta Budroni über die osteopathische Behandlung eines Kindes mit infantiler Zerebralparese.

Immer wieder erleben wir, wie vorsichtig formulierte Prognosen übertroffen werden und sich die gute und langjährige Zusammenarbeit mit verschiedenen Therapeuten wie Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten auszahlt: Kinder, von denen gesagt wurde, dass sie niemals würden laufen oder sprechen lernen, überraschen uns mit ihren Fähigkeiten. Die Arbeit mit besonderen Kindern zeigt uns auch, dass wir eine Behandlung nicht mit unseren Glaubenssätzen begrenzen, sondern immer offen sein sollten für mögliche Entwicklungen. Von dieser inneren Haltung ist der Artikel von Eva Möckel über Autismus geprägt.

Es ist besonders hilfreich, sich so früh wie möglich mit etwaigen Abweichungen in der Kindesentwicklung zu beschäftigen. Stefanie Joe Fischer gibt uns in der „Patienteninfo“ Ideen zur Entwicklungsförderung für die ganz Kleinen. Friederike Kaiser berichtet über Regulationsstörungen und wie wir die Eltern unterstützen können. Anette Watrin widmet sich den Behandlungsansätzen persistierende Reflexe und wie wir osteopathisch unterstützen können. Außerdem haben wir ein inspirierendes Interview mit Angela Schleupen und Charlie Riedl.

An dieser Stelle möchte ich mich als Herausgeberin verabschieden. Ich bedanke mich sehr bei allen Lesern der DO und insbesondere auch bei dem Verlags- und Herausgeberteam. Die gemeinsame Gestaltung der Hefte war spannend und ich habe durch die Zusammenarbeit vieles gelernt.

Ihnen wünsche ich viel Freude beim Lesen.

Noori Mitha


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Prof. Marina Fuhrmann, M.Sc., D.O., Doctor of Osteopathic Education (h. c.), A. T.

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Noori Mitha, D.O., M.R.O., FSCCO

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Günter Steinfurth, D. O., M.R. O., FSCCO

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Katharina Engemann, D. O., M.R. O.

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Dennis Ehrlich, FSCCO

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