Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e121-e122
DOI: 10.1055/s-0042-1756942
Abstracts | DGGG

Topische Therapie der Chemotherapie-induzierten peripheren Neuropathie (CIPN) mit hochdosiertem Capsaicin (179 mg) bei Mammakarzinom-Patientinnen – Erste Interimsanalyse der QUCIP-Studie

Authors

  • MP Lux

    1   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Frauenklinik St. Louise, Paderborn, Frauenklinik St. Josefs-Krankenhaus, Salzkotten, St. Vincenz Kliniken, Paderborn, 33098 Paderborn, Deutschland
  • L Flöther

    2   Universitätsklinikum Halle (Saale), Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Halle (Saale), Deutschland
  • C Frömter

    3   Klinikum St. Georg gGmbH, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Leipzig, Deutschland
  • B Rack

    4   Universitätsklinikum Ulm, Gynäkologie und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
  • K Veselinovic

    4   Universitätsklinikum Ulm, Gynäkologie und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
  • M Heine

    5   Grünenthal GmbH, Aachen, Deutschland
  • S Paepke

    6   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Frauenklinik, München, Deutschland
  • P Krabisch

    7   Klinikum Chemnitz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Chemnitz, Deutschland
  • M Bielzer

    8   CRO Dr. med. Kottmann GmbH & Co. KG, Hamm, Deutschland
  • A Holtdirk

    8   CRO Dr. med. Kottmann GmbH & Co. KG, Hamm, Deutschland
  • T Kottmann

    8   CRO Dr. med. Kottmann GmbH & Co. KG, Hamm, Deutschland
  • T Quandel

    5   Grünenthal GmbH, Aachen, Deutschland
  • R Sabatowski

    9   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Universitätsschmerzzentrum, Dresden, Deutschland
 
 

    Zielsetzung Die Chemotherapie-induzierte periphere Neuropathie (CIPN) ist eine häufige und klinisch bedeutsame Nebenwirkung neurotoxischer Therapeutika. Die Symptome einer CIPN reichen von Schmerzen über Funktionsverluste bis hin zu eingeschränkter Lebensqualität. Der Bedarf an evidenzbasierten, wirksamen Therapien ist hoch, aber bislang unzureichend gedeckt. Ziel der QUCIP-Studie ist es, die Wirksamkeit der Therapie mit dem hochdosierten Capsaicin-Pflaster Qutenza (179 mg, 8%) bei Patientinnen mit Mammakarzinom und CIPN zu untersuchen.

    Materialien/Methoden Die nicht-interventionelle, multizentrische QUCIP-Studie schließt Qutenza-naive erwachsene Patientinnen (painDETECT-Score ≥13 in der Einschlussphase) mit schmerzhafter CIPN nach taxan- und/oder platinderivathaltiger neoadjuvanter/adjuvanter Therapie in Deutschland ein. Primäres Ziel der Studie mit bis zu drei Qutenza-Applikationen ist die Verringerung der schmerzhaften Neuropathie. Sekundäre Endpunkte umfassen u.a. Lebensqualitätsparameter. Qutenza-Anwendungen erfolgen zu den Visiten V0 [Baseline] – V3, alle 12 Wochen.

    Ergebnisse Bis zur Interimsanalyse nahmen 30/70 CIPN-Patientinnen an den Visiten V0 und V1 teil. Das Durchschnittsalter der untersuchten Patientinnen betrug zu Studienbeginn 63 (41-80) Jahre.

    Der durchschnittliche painDETECT-Endscore lag bei 20,30 zu Studienbeginn (V0) und bei 15,47 zur Visite V1 (-4,83, p=0,0003). Die durchschnittliche Schmerzintensität (NPRS-11) betrug 6,31 bei Baseline und 4,71 bei V1 (-1,48, p=0,0092). Darüber hinaus sank der mittlere QLQ-CIPN20-Gesamtwert signifikant von 46,98 bei Baseline auf 37,16 bei V1 (-9,81, p=0,0001). Unerwünschte Arzneimittelwirkungen wurden bei 7/30 Patientinnen (23,3%) dokumentiert, waren nicht schwerwiegend, überwiegend an der Applikationsstelle (Schmerzen, Erythem) und vorübergehend.

    Zusammenfassung Interimsdaten von CIPN-Patientinnen der QUCIP-Studie belegen eine signifikante Reduktion neuropathischer Schmerzen und Symptome sowie eine Verbesserung der CIPN-assoziierten Beeinträchtigung der Lebensqualität durch Qutenza-Applikation bei gleichzeitig guter Verträglichkeit.


    Interessenkonflikt

    Ich erkläre als korrespondierender Autor, dass ich oder einer bzw. mehrere meiner Ko-Autoren während der letzten 3 Jahre wirtschaftliche oder persönliche Verbindungen im oben genannten Sinne hatten:

    Interessenkonflikt Details Michael Patrick Lux: Lilly, AstraZeneca, MSD, Novartis, Pfizer, Eisai, Exact Sciences, Daiichi-Sankyo, Grünenthal, Gilead, Pierre Fabre, PharmaMar und Roche, medac

    Lilit Flöther: Grünenthal, Kiowa Kirin

    Catrin Frömter: AstraZeneca, Amgen, Aventis, Celgene, Eisai, Genomic Health, Grünenthal, GSK , Lilly, Novartis, Pfizer, pfm medical, Roche, Sanofi, Teva

    Myriam Heine: Angestellte der Grünenthal GmbH

    Stefan Paepke: B&D, 3MMM/KCI, Endomag Ltd Cambridge, Grünenthal, Invitrocue Europe GmbH, Neodynamics Schweden, Novus Scientific Schweden, pfm medical ag, Roche, Sysmex Deutschland, Triconmed

    Tamara Quandel: Angestellte der Grünenthal GmbH

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    11. Oktober 2022

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