Osteologie 2022; 31(03): 207
DOI: 10.1055/s-0042-1755863
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DXA und QCT. Verfahren der Osteoporosediagnostik unter relevanten Einflussfaktoren

Elena Böhm
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, München
,
Andrea Baur-Melnyk
2   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Radiologie, Muskuloskelettale Radiologie, München
,
Eduard Kraft
3   Ludwig-Maximilians-Universität München, MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Schwerpunkt Physikalische Medizin, München
,
Bernd Wegener
4   Ludwig-Maximilians-Universität München, MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Schwerpunkt Wirbelsäule, München
,
Isa Feist-Pagenstert
5   Ludwig-Maximilians-Universität München, MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Schwerpunkt Osteologie, München
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Eine fehlerhaft diagnostizierte Knochendichte birgt das Risiko eine Osteoporose zu verschleiern. Vor allem die Unterschätzung der Ausprägung kann zu vermeidbaren Frakturen führen. Dual Energy X-Ray Absorptiometry (DXA) gilt trotz nachweislicher Einschränkungen weiterhin als Goldstandard zur Diagnose der Osteoporose nach WHO-Klassifikation, während Messungen mit der quantitativen Computertomografie (QCT) bei stark erniedrigter Knochendichte zur Frakturrisikoeinschätzung herangezogen werden sollen.

    Methode Es wurden 299 Patient/Innen gemäß einer Querschnittsstudie mit beiden Verfahren DXA und QCT im Verlauf eines Jahres analysiert. Die Analyse einer Kontrollgruppe mit 100 Patient/Innen wurde gegenübergestellt. Neben den Zielgrößen T-Score und BMD von DXA und QCT wurden zudem die Einflussgrößen Alter, Geschlecht, pathologische Fraktur und spezifische medikamentöse Therapie aufgenommen. Zur statistischen Auswertung der Daten wurden der Korrelationstest nach Pearson, Kreuztabellen, sowie die ROC Analyse zur Untersuchung von Sensitivität und Spezifizität herangezogen.

    Ergebnisse Die Studienpopulation wurde in eine OST-Gruppe (Patient/Innen mit pathologischen Frakturen) und eine NO-OST Gruppe (Patient/Innen ohne pathologische Frakturen) eingeteilt. Analysen zum Zusammenhang der Knochendichte und des Alters ergaben eine schwach positive Korrelation der DXA T-Score LWS (r=0,106; p=0,039), sowie eine negative Korrelation der trabekulären BMD des QCT (r=0,168; p=0,004). Die DXA (neg. T-Score der Lokalisationen Femurhals, Femur, LWS) des Studienkollektiv mit pathologischen Frakturen detektierte 27,7% mit Osteoporose (T-Score<-2,5), 55,4% mit Osteopenie (T-Score<-1) und 16,9% als gesund (T-Score>-1). Analysen der QCT zeigten konträre Ergebnisse: 90% der Patienten mit pathologischen Frakturen wurden mittels einem BMD<80 mg/cm3 identifiziert. Kein Patient mit pathologischen Frakturen wurde als gesund diagnostiziert. Die Sensitivität und Spezifität der Untersuchungsmethoden wurden unter dem Kriterium des Vorliegens einer osteoporotischen Fraktur untersucht. Die ROC Analysen ergaben eine AUC der DXA von 0,536 (Femurhals), 0,558 (Femur) bzw. 0,516 (LWS), sowie eine AUC der QCT von 0,686 (trabekulär) und 0,619 (kortikal). Die Auswertung der Kontrollgruppe resultierte in höheren AUCs der DXA von 0,696, ferner der QCT von 0,782 (trabekulär) und 0,675 (kortikal).

    Diskussion Unsere Ergebnisse unterstützen, dass QCT Messungen in einem selektierten Patientengut mit sklerotischen Veränderungen trabekulärer Strukturen der Lendenwirbel ein sensitiveres Verfahren zur Diagnose und Vorhersage von Frakturereignissen gegenübergestellt der DXA darstellt.

    Keywords Osteoporose, Knochendichte, DXA, QCT

    Korrespondenzadresse Elena Böhm, Ludwig-Maximilians-Universität München, MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Marchioninistr. 15, 81377 München, Deutschland, E-Mail: Elena.Boehm@med.uni-muenchen.de


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    Publication History

    Article published online:
    08 September 2022

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