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DOI: 10.1055/s-0042-1754963
Endoskopische Vakuumtherapie zur Behandlung der Anastomoseninsuffizienz nach gastro-ösphagealer Tumorchirurgie
Einleitung Die Häufigkeit der postoperativen Anastomoseninsuffizienz nach gastro-ösophagealer Tumorchirurgie beträgt bis zu 30%. Therapie der Wahl die die endoskopische Intervention. Hierbei kommen unterschiedliche Verfahren wie Clips, Fibrinkleber, selbst-expandierende Metallstents oder die endoskopische Vakuumtherapie zum Einsatz.
Ziele Seit 2017 verwenden wir ausschließlich die endoskopische Vakuumtherapie.Bis 2017 kamen in unserer Klinik in dieser Indikation überwiegend SEMS zum Einsatz. Ziele der Arbeit sind zum einen die Ergebnisdarstellung der Vakuumtherapie, und zum anderen der Vergleichbeider Techniken.
Methodik Retrospektiver Vergleich zweier Kollektive bei der Behandlung der postoperativen Anastomoseninsuffizienz (SEMS vs. endoskopische Vakuumtherapie) unter Berücksichtigung von Therapieerfolg und Komplikationsrate.
Ergebnis Zwischen 2017 und 2019 wurden 29 Patienten (medianes Alter 67 Jahre, 18 Ivor-Lewis-Op, 11 totale Gastrektomie) mittels Vakuumtherapie behandelt. Die mediane Behandlungsdauer betrug 18 Tage mit im Median 5 Spongewechseln. Bei 28 Patienten war die Therapie erfolgreich (96%), ein Patient benötigte einen chirurgischen Verschluss. Ein Patient verstarb im Verlauf an den Spätfolgen der Insuffizienz (ARDS mit Multirorganversagen); zwei weitere starben ohne Kausalzusammenhang mit der Insuffizienz. Einzige Komplikation waren drei Spongedislokationen.
Zwischen 2009 und 2015 wurden 34 Patienten (medianes Alter 66 Jahre, 26 Ivor-Lewis-Op) mittels SEMS behandelt. Die mediane Behandlungsdauer betrug 42 Tage, im Median waren 2 Endoskopien erforderlich. Bei 26 Patienten war die Therapie erfolgreich (76%). Fünf Patienten erlitten schwere Komplikationen (Blutung, Gefäßarrosion, Wandperforation), ein Patient verstarb (Aortenarrosion). Insgesamt verstarben 7 Patienten, 5 davon an den Folgen der Anastomoseninsuffizienz.
Schlussfolgerung Im Vergleich zum SEMS hat die endoskopische Vakuumtherapie eine höhere Erfolgsrate bei gleichzeitig deutlich weniger Komplikationen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
19. August 2022
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